Der Kierberger Bahnhofspark ist Teil des Kaiserbahnhofs Kierberg in Brühl, welcher 1874 von der Rheinischen Eisenbahn-Gesellschaft an der Eifelstrecke errichtet wurde und ein beliebtes Ausflugsziel der bürgerlichen Gesellschaft war. Der Brühler Gärtnermeister Stephan Schäfer konzipierte die großzügige und repräsentative Parkanlage des Bahnhofs. Eine bogenförmige Zufahrtsstraße führte einst durch die Grünanlage direkt vor die hohe Freitreppe des Empfangsgebäudes.
Neben einem weit verzweigten Netz von Spazierwegen und Blumenbeeten ließ der Gärtnermeister mehrere Springbrunnen und lauschige Sitzecken anlagen. Ihm ist auch der seltene Baumbestand zu verdanken, da er zur Ausstattung des Bahnhofparks Bäume aus fernen Ländern nach Brühl holte. So wachsen in der Grünanlage neben heimischen Linden, Ahornen und Kastanien auch Magnolien, ungarische Eichen, Sumpf- und Sichelzypressen sowie ein Mammut- und ein Ginkobaum.
Mitten im Bahnhofspark steht die Gartenskulptur „Der Raub der Proserpina“, die von den Kierbergern auch „Der bläcke Mann“ genannt wird. Die Plastik stellt die drei römischen Gottheiten Proserpina, Pluto und Eros dar. Sie erzählt die Geschichte der armen Proserpina, die vom liebestollen Gott der Unterwelt Pluto geraubt und ins Schattenreich entführt wird. Bereits zur Eröffnung des Bahnhofs wurde die Skulptur im Park platziert. Sie sollte angeblich einst für die Weltausstellung in Paris bestimmt gewesen sein. Der Bildhauser ist unbekannt.
(Anne Stollenwerk, Rheinischer Verein für Denkmalpflege und Landschaftsschutz e.V., 2014, mit freundlicher Unterstützung der Nordrhein-Westfalen-Stiftung Naturschutz, Heimat und Kulturpflege)
Literatur
Hansmann, Wilfried (1977)
Der Kaiserbahnhof in Brühl-Kierberg. In: Der Landkreis. Zeitschrift für kommunale Selbstverwaltung, S. 80. Köln.
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