Die Wallfahrtskirche St. Mariä Himmelfahrt in Wesel-Ginderich (2007).
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Ansicht der Wallfahrtskirche St. Mariä Himmelfahrt in Wesel-Ginderich auf einer historischen Postkarte (vermutlich vor 1930).
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Die Wallfahrtskirche St. Mariä Himmelfahrt in Wesel-Ginderich (2007).
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Ginderich: Ältester und zugleich jüngster Marienwallfahrtsort am Niederrhein Wenn am Sonntag vor dem 10. Oktober eines Jahres in Ginderich die Kirmes gefeiert wird, hält die Gindericher Pfarrgemeinde nicht nur einen alten Brauch aufrecht, sondern gedenkt auch der Einweihung ihrer Pfarrkirche aus dem 13. Jahrhundert. Nach 365 Jahren Unterbrechung wurde Ginderich im Jahr 2005 wieder in den Kreis der Wallfahrtsorte im Bistum Münster aufgenommen – der älteste Marienwallfahrtsort am Niederrhein ist seitdem zugleich auch der jüngste.
Zwischen Romantik und Gotik: Die Pfarrkirche St. Mariä Himmelfahrt Die heutige Kirche wurde in den Jahren 1230 bis 1280, in der Übergangszeit von der Romantik (Turm) zur Gotik (Haupt- und Seitenschiffe) erbaut. Es muss in Ginderich schon länger reges Wallfahrtstreiben gegeben haben – vermutlich zwischen 1056 und 1075, spätestens 1190 ist eine Marienwallfahrt belegt –, das so ein großer Kirchenbau mit den vielen Kirchenschätzen möglich war. Zu diesem Zeitpunkt gehört Ginderich schon zum St. Viktor-Stift Xanten. So ist vielleicht auch die Ähnlichkeit der Gindericher Wallfahrtskirche mit dem Xantener St. Viktor-Dom zu erklären. Ob aber auch in Ginderich die Dombauarbeiter aus Xanten tätig waren, ist nur eine Vermutung und kann nicht geschichtlich belegt werden. Im Jahr 1190 wird die Gindericher Kirche mit all ihren Einkünften vom Kölner Erzbischof Philipp von Heinsberg (um 1130-1191, Erzbischof von Köln 1167-1191) ans Xantener St. Viktor-Stift geschenkt (Handbuch HistStNRW, S. 1087). Diese Schenkung an das Xantener Stift wurde seinerzeit urkundlich festgehalten, die Urkunde erwähnt auch eine zu Ehren der heiligen Mutter Gottes vorhandene Kirche: „…diese Kirche sei erbaut worden zu Ehren der heiligen Mutter Gottes, die sich daselbst den sie Anrufenden gnädig zeige…“. Es ist sogar von Wundern (miracula) die Rede. Leider ist nichts über den Ursprung der Wallfahrt selbst überliefert, die offenbar bereits seit dem 11. Jahrhundert zu einem hölzernen Gnadenbild geführt hatte. Es lässt sich vermuten, dass bereits zu dieser Zeit ein Marien-Bild oder eine Marien-Figur die Kirche schmückte. Die heutige Marienstatue, das „Gnadenbild“ wie es in der Pfarrgemeinde genannt wird, ist eine Holzskulptur von um 1320 (Handbuch HistStNRW, S. 1087). Sie zeigt die sitzende Gottesmutter mit dem Kind, als Sedes Sapientiae – d.h. Sitz der Weisheit – und hat heute wieder eine besondere Stelle im Gotteshaus inne. Durch Religions- und Erbstreitigkeiten kam es um 1640 – also in den Wirren des 30jährigen Krieges – zum Prozessionsverbot durch den brandenburgischen Kurfürsten Friedrich Wilhelm und somit zum Erliegen der Wallfahrt.
Nach umfangreichen Restaurierungsarbeiten an der Pfarrkirche, kam Weihbischof Heinrich Janssen im Jahr 2005 zum ersten Gottesdienst nach Ginderich und überraschte alle Gläubigen mit der Ankündigung: „…dass Ginderich in die Reihe der Marienwallfahrtsorte des Bistums Münster aufgenommen werde.“
Im Jahr 2015 feiert Ginderich sein 825jähriges Jubiläum nach der Gründung 1190 und das 10jährige Jubiläum nach der Wiederbelebung als Wallfahrtsort 2005.
Handbuch der Historischen Stätten Nordrhein-Westfalen. (3. völlig neu bearbeitete Auflage). (HbHistSt NRW, Kröners Taschenausgabe, Band 273.) S. 1087-1088, Stuttgart.
Roelen, Martin Wilhelm (2000)
Römer, Wallfahrt, Landwirtschaft: Zwei Jahrtausende Gindericher Geschichte. (Studien und Quellen zur Geschichte von Wesel 23.) Wesel.
Pfarr- und Wallfahrtskirche Sankt Mariä Himmelfahrt in Ginderich
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