Das Haus Götterswick steht im Zentrum vom Ortsteil Götterswickerhamm. Der ehemalige Rittersitz wurde erstmals 1192 erwähnt und gehörte dem einflussreichen niederrheinischen Hochadel von Götterswick. Details zur Gründung sind nicht bekannt. Wie die Burg zu dieser Zeit aussah, ist nicht belegt. Während des 80-jährigen Krieges zwischen Spanien und den niederländischen Provinzen von 1568 bis 1648 geriet der Niederrhein stark in Mitleidenschaft und die Region hat viel Schaden davongetragen. 1598 wurde die Burg bis auf die Grundmauern zerstört. Die Ruine wurde 1641 von der adeligen Familie von Mum zu Schwarzenstein gekauft und wenige Jahre später begann der Wiederaufbau. Nach einem Brand 1668 wurde das Haus abermals stark beschädigt. Später nimmt sich Johann Georg von Loen dem Wiederaufbau des stark zerstörten Gemäuers an, wie ein Gedenkstein im Ostflügel belegt, „Renovati 1722“.
Während der Zugehörigkeit zum Großherzogtum Berg (1806 - 1813) unter napoleonischer Herrschaft wird 1806 Jan Leo de Brauin zum „Mairie“ (Bürgermeister), der Bürgermeisterei von Götterswickerhamm ernannt. Amts- und Wohnsitz des Bürgermeisters wurde das Haus Götterswick, kurze Zeit nachdem er es erworben hatte. 1823 trat de Brauin von seinem Amt zurück und wurde Bürgermeister von Dinslaken; 1829 verstarb er.
Im Dezember 1853 erwirbt die Kirchengemeinde das Haus samt Nebengebäuden, die es von 1854 bis 2011 als Pfarrhaus nutzt. Nach Sanierungsarbeiten wird es seitdem als Wohnhaus genutzt, mit über 300 Quadratmeter Wohnfläche. Vom ehemaligen Erscheinungsbild ist heute noch die Hauptburg (zweigeschossige Winkelanlage) in weißgeschlämmtem Backstein, der ehemalige Burghof, Fundamentreste ehemaliger Ecktürme sowie längere Abschnitte des ehemaligen Wehrgrabens erhalten. Ein kleiner Fußgängerweg verläuft von der Evangelischen Kirche, entlang der Friedhofsmauer bis zum Haus Götterswick. Folgt man diesem Pfad kann man auch noch Teile des ehemaligen Wassergrabens erkennen. Das Haus befindet sich im Privatbesitz.
Bau- und Bodendenkmal Haus Götterswick ist eingetragenes Bau- und Bodendenkmal (Baudenkmal Voerde Nr. 9, LVR-Amt für Denkmalpflege im Rheinland, Datenbank-Nr. 26619; Bodendenkmal Voerde Nr. 7, LVR-Amt für Bodendenkmalpflege im Rheinland, WES 188).
(Biologische Station im Kreis Wesel e.V., 2014. Erstellt im Zuge des Projektes „Kulturlandschaft am Niederrhein“. Ein Projekt im Rahmen des LVR Netzwerks Umwelt; Ergänzungen Claus Weber, LVR-Amt für Bodendenkmalpflege im Rheinland, 2019)
Internet www.voerde.de: Haus Götterswick (abgerufen 24.10.2014) www.voerde.de: Chronik der Bürgermeister seit 1806 (abgerufen 24.10.2014) www.heimatverein-dinslaken.de: Haus Götterswick (abgerufen 24.10.2014) www.voerde.de: Denkmalliste Stadt Voerde (abgerufen 31.10.2014)
Ortsfestes Denkmal und ortsfestes Bodendenkmal gem. § 3 DSchG NW
Fachsicht(en)
Kulturlandschaftspflege
Erfassungsmaßstab
i.d.R. 1:5.000 (größer als 1:20.000)
Erfassungsmethode
Literaturauswertung, Geländebegehung/-kartierung
Historischer Zeitraum
Beginn 1192
Empfohlene Zitierweise
Urheberrechtlicher Hinweis
Der hier präsentierte Inhalt ist urheberrechtlich geschützt. Die angezeigten Medien unterliegen möglicherweise zusätzlichen urheberrechtlichen Bedingungen, die an diesen ausgewiesen sind.
Möchten Sie dieses Objekt in der Kuladig-App öffnen?
Wir verwenden Cookies
Dies sind zum einen technisch notwendige Cookies,
um die Funktionsfähigkeit der Seiten sicherzustellen. Diesen können Sie nicht widersprechen, wenn
Sie die Seite nutzen möchten. Darüber hinaus verwenden wir Cookies für eine Webanalyse, um die
Nutzbarkeit unserer Seiten zu optimieren, sofern Sie einverstanden sind. Mit Anklicken des Buttons
erklären Sie Ihr Einverständnis. Weitere Informationen finden Sie auf unserer Datenschutzseite.