Erbaut und in Betrieb genommen wurde die Windmühle 1849 vom Müller Heinrich Wellmann, nachdem er einem Bauern für 200 Taler das Grundstück am Rheindeich abgekauft hatte. Doch bei einem Feuer 1853 brannte die Mühle zum Teil aus und kurze Zeit später starb der Erbauer und Besitzer.
Um die Mühle zu erhalten, kauften einige Bauern aus der Ortschaft die Mühle und ließen sie von Gesellen betreiben. Doch da sich der Betrieb der Mühle aus Mangel an Kundschaft und wegen der hohen Konkurrenz zu modernen Mühlen mit Motorbetrieb als nicht gewinnbringend erwies, ließ der letzte Eigentümer, Wilhelm Schiefelberg, die Mühle 1990 stilllegen. Ohne den Betrieb zerfiel die Mühle mehr und mehr und nur der stabile Mühlenturm aus Stein blieb erhalten.
Der ehemalige Mühlenturm wurde 1924 bis 1930 zu einem Aussichtsturm umgebaut, der einen Blick über die Ortschaft und den Rhein ermöglichte und auch heute noch in dieser Form vorzufinden ist. Er hatte sich durch die Lage am Rhein zu einem beliebten Ausflugslokal entwickelt, bis es um 1967 geschlossen wurde. Das „Haus Storchennest“ kam zu seinem Namen, da oben auf dem Dach des Aussichtsturms ein schon von weitem zu sehendes Nest mit einem Weißstorch angebracht wurde. Dieser ist (mit Ausarbeitung jeder Feder) aus kunstvoll gehämmertem Stahlblech geformt und verschweißt. Er ist naturgetreu bemalt und dreht sich je nach Windrichtung. So hat er schon seit Jahrzehnten etlichen Stürmen und manch einem Orkan widerstanden und dem Lokal zu seinem Namen verholfen.
Das Gebäude befindet sich heute im Privatbesitz.
Baudenkmal
Das Objekt „Turm “Haus Storchennest„ (ehemalige Turmwindmühle)“ ist ein eingetragenes Baudenkmal (Denkmalliste Stadt Voerde, laufende Nr. 18).
(Biologische Station im Kreis Wesel e.V., 2014. Erstellt im Zuge des Projektes „Kulturlandschaft am Niederrhein“. Ein Projekt im Rahmen des LVR Netzwerks Umwelt)
Internet
www.voerde.de: Turm Haus Storchennest (abgerufen 22.10.2014)
www.voerde.de: Denkmalliste Stadt Voerde (abgerufen 31.10.2014)