Lange war das Haus im Besitz der angesehenen und reichen Familie Nienhaus. Hier fanden auch die Sitzungen des Armenvorstandes statt. Im Jahr 1729 wird Heinrich Nienhaus als Armenprovisor genannt.
1829 wurde das Haus abgebrochen. Im Jahr darauf erfolgte der Wiederaufbau. Mehrmals wechselte der Besitzer.
1897 kaufte der neugegründete Dingdener Wohltätigkeitsverein unter dem Vorsitzenden Pfarrer Bernhard Nienhaus die geräumige Gaststätte. Man richtete zwei große Krankenzimmer ein und nannte das Haus jetzt St.-Josef-Krankenhaus. Schon vor der Fertigstellung des Hauses im Jahre 1899 kamen drei Ordensschwestern, Franziskanerinnen aus St. Mauritz in Münster, die die Krankenpflege übernahmen.
In den Jahren 1911, 1913 und 1933 wurde das Krankenhaus bis auf 40 Betten erweitert. In den Kriegsjahren 1939 bis 1945 wurde es auch zeitweise als Lazarett genutzt. Obwohl das Haus durch ein rotes Kreuz auf dem Dach gekennzeichnet war, wurde es durch Bomber angegriffen und schwer beschädigt.
1957 entstand ein neuer Bettentrakt. Die Bevölkerung unterstützte die Baumaßnahmen: Die Bauern spendeten Teile des Milchgeldes, andere feste Sätze ihrer Gehälter. 1967 wurde der gesamte Ambulanz- und Operationsbereich neu eingerichtet. In den Jahren 1982 bis 1984 wurde das Krankenhaus in ein Altenpflegeheim umgewandelt und 2005/2006 erweitert.
(Heimatverein Dingden, 2014. Erstellt in Kooperation mit derBiologischen Station im Kreis Wesel e.V. im Zuge des Projektes „Kulturlandschaft am Niederrhein“. Ein Projekt im Rahmen des LVR Netzwerks Umwelt)