Die Bauphase kann in mehrere Planungs- beziehungsweise Bauabschnitte unterteilt werden: Zunächst war lediglich ein kleines Lusthaus mit Fasanerie vorgesehen. Im Laufe der weiteren Planungen entwickelte sich das Gebäude allerdings zu einem großen Bauvorhaben mit mehreren Nebengebäuden. Die gesamte Anlage wurde um geschwungene Orangerien an den Seiten erweitert. Dadurch hat das Gesamtgebäude die Form einer Kartusche erhalten.
1752 zieht Graf Schönborn schließlich in dem Schloss ein. Allerdings lebt er dort nur vier Jahre. Nach seinem Tod im Jahre 1756 folgen Johann Philipp von Walderdorff und 1768 Clemens Wenzelsaus auf den Sitz des geistlichen und weltlichen Herrschers Kurtriers.
Als in Frankreich am 14. Juli 1789 die Revolution ausbricht, nimmt Clemens Wenzelsaus die Brüder des französischen Königs, den Comte de Provence und Comte Artois, auf und weist ihnen das Schloss als Wohnsitz zu. 1792 haben die Franzosen das Schloss bereits verlassen und König Friedrich Wilhelm II. von Preußen wohnt einige Tage in dem Schloss, da er sich auf der Durchreise befand. Kurze Zeit später ist aus dem Schloss ein Lazarett geworden. Als die französische Revolutionsheer die Stadt Koblenz angreift, fallen sie auch in das Schloss ein und es kommt zu großen Zerstörungen. Die Schlossruine wurde daraufhin verkauft und im Jahre 1806 vollständig abgerissen.
Heute befindet sich in dem Bereich ein Industriegebiet zwischen den Stadtteilen Kesselheim und Wallersheim.
(Alexandra Janzen, Universität Koblenz-Landau, 2014)
Internet
koblenz-kesselheim.de Das Schloß Schönbornslust (abgerufen 14.09.2014)