Das Schloss, welches zur Gemarkung von Koblenz-Kesselheim gehörte, wurde im Auftrag von Franz Georg von Schönborn (1682-1756) errichtet. Dieser Trierer Kurfürst und Erzbischof hat das Schloss in den Jahren von 1748 bis 1752 nach Plänen von Balthasar Neumann und unter der örtlichen Bauleitung des Architekten Johannes Seiz erbauen lassen. Das Schloss ist eine Schöpfung der barocken Baukunst. Der Mittelbau ist aus rotem Sandstein gefertigt. Die beiden Flügel stehen im Kontrast zu diesem mit ihren gelben Fassaden. Der reiche Innen- und Außenschmuck des Schlosses wurde von den beiden Bildhauern Ferdinand Tietz und Johann Görg Güntermann entworfen.
Die Bauphase kann in mehrere Planungs- beziehungsweise Bauabschnitte unterteilt werden: Zunächst war lediglich ein kleines Lusthaus mit Fasanerie vorgesehen. Im Laufe der weiteren Planungen entwickelte sich das Gebäude allerdings zu einem großen Bauvorhaben mit mehreren Nebengebäuden. Die gesamte Anlage wurde um geschwungene Orangerien an den Seiten erweitert. Dadurch hat das Gesamtgebäude die Form einer Kartusche erhalten.
1752 zieht Graf Schönborn schließlich in dem Schloss ein. Allerdings lebt er dort nur vier Jahre. Nach seinem Tod im Jahre 1756 folgen Johann Philipp von Walderdorff und 1768 Clemens Wenzelsaus auf den Sitz des geistlichen und weltlichen Herrschers Kurtriers. Als in Frankreich am 14. Juli 1789 die Revolution ausbricht, nimmt Clemens Wenzelsaus die Brüder des französischen Königs, den Comte de Provence und Comte Artois, auf und weist ihnen das Schloss als Wohnsitz zu. 1792 haben die Franzosen das Schloss bereits verlassen und König Friedrich Wilhelm II. von Preußen wohnt einige Tage in dem Schloss, da er sich auf der Durchreise befand. Kurze Zeit später ist aus dem Schloss ein Lazarett geworden. Als die französische Revolutionsheer die Stadt Koblenz angreift, fallen sie auch in das Schloss ein und es kommt zu großen Zerstörungen. Die Schlossruine wurde daraufhin verkauft und im Jahre 1806 vollständig abgerissen. Heute befindet sich in dem Bereich ein Industriegebiet zwischen den Stadtteilen Kesselheim und Wallersheim.
(Alexandra Janzen, Universität Koblenz-Landau, 2014)
Der hier präsentierte Inhalt ist urheberrechtlich geschützt. Die angezeigten Medien unterliegen möglicherweise zusätzlichen urheberrechtlichen Bedingungen, die an diesen ausgewiesen sind.
Möchten Sie dieses Objekt in der Kuladig-App öffnen?
Wir verwenden Cookies
Dies sind zum einen technisch notwendige Cookies,
um die Funktionsfähigkeit der Seiten sicherzustellen. Diesen können Sie nicht widersprechen, wenn
Sie die Seite nutzen möchten. Darüber hinaus verwenden wir Cookies für eine Webanalyse, um die
Nutzbarkeit unserer Seiten zu optimieren, sofern Sie einverstanden sind. Mit Anklicken des Buttons
erklären Sie Ihr Einverständnis. Weitere Informationen finden Sie auf unserer Datenschutzseite.