Erstmals erwähnt wird es 1270 bei einem Tausch von Ländereinen zwischen den Eheleuten Ingebrand und Guda aus Kreuznach und dem Grafen Johann von Sponheim (Fey 2007, S. 74). 1326 wird es das erste Mal in einer Urkunde genannt; man vermutet dass der Besitzer unter dem damaligen Namen „Burgmannenhaus“ dort Schutz hinter der Kauzenburg gesucht hat. Frau von Sassenroth wird im 16. Jahrhundert, Johann von Hohensetein 1605 als Besitzer bezeichnet (Fey 2007, S. 75). 1768 wurde das Haupthaus durch die neue Besitzerin, Prinzessin Henriette Amalie von Anhalt-Dessau, umgebaut in das heutige Amalienschlösschen; 1769 wurde auf dem Gelände ein Gut mit einer dreiflügeligen Anlage errichtet. 1803 kamen zwei Flügelbauten mit Ställen, Scheunen und Unterkünften unter dem damaligen Besitzer Andreas von Recum dazu (Fey 2007, S. 75). Im Jahre 1898/99 veranlasste der neue Besitzer Heinrich Puricelli weitere Baumaßnahmen, unter anderem den Bau eines zweigeschossigen Flügelbaus (Schlossparkmuseum), eines Verwaltungsgebäudes, einer Försterwohnung und einem Pförtnerhäuschen (heute: Stadtarchiv). In dem früheren Wirtschafts- und Verwaltungsgebäude ist heute das Museum für PuppentheaterKultur untergebracht. 1950 wurde in der Anlage das „Versuchsgut für Landwirtschaft und Landtechnik“ durch die Max-Planck-Stiftung errichtet; deren Forschung wurde 1975 wieder eingestellt. Die heutigen Museen wurden Mitte der 1980er Jahre von der Stadt Bad Kreuznach eröffnet. Man vermutet, dass die Grundmauern römischen Ursprungs sind (Fey 2007, S. 75).
In der Römerhalle werden Fundstücke der Römer aus der Umgebung präsentiert sowie Überreste einer römischen Villa. Es handelt sich dabei um eine „Villa suburbana“ aus dem 2. Jahrhundert nach Christus (Kreisverwaltung Bad Kreuznach 1991, S. 39). Diese wird wie folgt beschrieben: „Die Palastvilla bestand aus vier Flügeln, die um einen Innenhof gruppiert waren. In der Mitte des Südflügels befand sich ein episodenartig nach außen erweiterter Raum, vermutlich der Speisesaal“ (Kreisverwaltung Bad Kreuznach 1991, S. 39). Im Speisesaal und Innenhof wurden außerdem bedeutsame Fußbodenmosaiken gefunden.
Vom Hofgut aus erreicht man zu Fuß die über der Stadt gelegene Kauzenburg, sowie den benachbarten Schlosspark mit dem Amalienschlösschen.
(Anne Zaschel, Universität Koblenz-Landau, 2014)
Internet
www.bad-kreuznach.de: Stadt Bad Kreuznach - Museen im Rittergut Bangert (abgerufen 09.07.2015)