Die Kauzenburg, vor 1438 noch Burg Kreuznach genannt, wurde etwa um das Jahr 1205 erbaut. Sie steht auf einem Bergrücken zwischen dem Ellerbach im Norden und der Nahe im Südosten. Im Norden unterhalb des Kauzenberges liegen der Schlosspark und das Rittergut Bangert. Eine Urkunde aus dem Jahre 1270 weist nach, dass die Burg zu dieser Zeit dem Grafen von Sponheim gehörte, welcher auch eine gräfliche Burgmannschaft besaß (Thon et. al. 2013, S. 103).
In den Jahren 1450-1470 wurde die Burg erweitert und im 17. Jahrhundert neue Befestigungen von den Erben der Grafen von Sponheim Kurpfalz, Zweibrücken-Veldenz und Baden, errichtet (Hornberger / Vogt, 1993, S. 50). Die Kauzenburg wurde 1689 von französischen Truppen zerstört (Thon et. al. 2013, S. 103-104). Im 19. Jahrhundert wurden in den Ruinen Wohnhäuser von Andreas van Recum errichtet, der eine ihm gehörige Löwenstatue dort anbrachte. Später fiel der Besitz im Jahre 1883 an die Familie Puricelli und im Jahre 1904 an die Familie Stöck (Hornberger / Vogt, 1993, S. 50).
Heute sind vom ursprünglichen Gebäude nur noch ein paar Mauerreste von der Burg geblieben (Hornberger / Vogt, 1993, S. 50). Anhand von mehreren Schriftquellen kann man sich ein Bild der spätmittelalterlichen Burg machen; so ist in einem Teilungsvertrag von 1417 die Rede von einer Ringmauer, zwei Türmen mit der Mittelmauer, einem Graben, einer alten Küche, einer Vorburg, einem Brunnen, einer mittleren und äußeren Pforte, mehreren Ställen, einem Kelterhaus und einer Schmiede. Einer der Türme stellte um 1421 ein Gefängnis dar; 1437/1438 gab es dort sechs Wärter und zwei Turmknechte (Thon et. al. 2013, S. 104).
Die Burg hatte vermutlich einen rechteckigen Grundriss mit Rundtürmen an drei Ecken. L-förmig angeordnet lagen zwischen den Türmen im Nord- und Südosten hoch aufragende Wohnbauten. Die Anlage integrierte durch herabziehende Schenkelmauern die Stadt Kreuznach in ihr Verteidigungssystem (Thon et. al. 2013, S. 105).
1970/71 wurde im Kernbereich ein Neubau errichtet, der jedoch nicht der historischen Bausubstanz entspricht und welcher heute ein Landhotel mit Restaurant beherbergt. Beim Betreten der Anlage fällt ein großer Mauerrest auf, welcher die Ecke eines ehemaligen Wohngebäudes darstellt, das mit zwei Etagen über einem Sockelgeschoss stand. Dort befindet sich ebenfalls noch die von Andreas van Recum angebrachte Löwenstatue. In Richtung Osten findet man eine Aussichtsterrasse auf dem Sockel eines Rundturms vor (Thon et. al. 2013, S. 104-105). Richtung Südwesten kann man die ehemalige Ringmauer betrachten, auf deren Fassade das Hotel gebaut wurde. Davor befindet sich eine Terrasse, von der man einen guten Ausblick auf die Innenstadt von Bad Kreuznach mit der Nahebrücke, der evangelischen Pauluskirche und dem Kurhaus hat.
(Anne Zaschel, Universität Koblenz-Landau, 2014)
Literatur
Hornberger, Rudolf; Vogt, Werner (1993)
Burgen & Schlösser an Rhein und Nahe. Bad Kreuznach.
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