Katholische Pfarrkirche Alt-Sankt Servatius in Güls

Schlagwörter:
Fachsicht(en): Kulturlandschaftspflege
Gemeinde(n): Koblenz
Kreis(e): Koblenz
Bundesland: Rheinland-Pfalz
Koordinate WGS84 50° 20′ 36,52″ N: 7° 32′ 52,47″ O 50,34348°N: 7,54791°O
Koordinate UTM 32.396.678,11 m: 5.577.829,45 m
Koordinate Gauss/Krüger 3.396.711,91 m: 5.579.620,87 m
  • Teilansicht der alten St. Servatius-Kirche in Koblenz-Güls (2014)

    Teilansicht der alten St. Servatius-Kirche in Koblenz-Güls (2014)

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  • Turm der alten St. Servatius-Kirche in Koblenz-Güls (2014)

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  • Teilansicht der alten St. Servatius-Kirche in Koblenz-Güls (2014)

    Teilansicht der alten St. Servatius-Kirche in Koblenz-Güls (2014)

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Die Geschichte der Servatiuskirche ist sehr alt und Ausgrabungen bestätigen die Spuren alter römischer Gebäude am heutigen Standort der Kirche. Ein hier entdeckter aus Lava gehauener Steinsarg enthielt einige Kupfermünzen der Kaiser Antonin und Verus. Urkundlich findet die Servatiuskirche als „Kapelle von Golese“ jedoch erst im Jahre 775 Erwähnung.

Die Pfarrkirche Alt-Sankt Servatius wurde im 12. Jahrhundert erbaut. Die unteren Geschosse des Westturms stammen aus dieser Zeit. Sie sind bis über die gekuppelten Schalfenster mit Bruchsteinen errichtet worden. Im 13. Jahrhundert wurden die spätstaufische dreischiffige Emporenbasilika sowie der Glockenturm errichtet. Die 16,6 Meter lange und 14,3 Meter breite Kirche wird durch die, für die spätromanischen Kirchen typischen, Arkaden, Emporenbögen und der abgerundeten Fensterzone ins Gewölbe geprägt. Das Chorquadrat mit der Apsis ragt deutlich über dem Kirchenschiff heraus. Das Glockengeschoss besitzt dreiteilige Schallöffnungen und ist durch Lisenen, Rundbogenfries und Gesimsen gegliedert. Diese Gliederung des Turmes ist auch am gesamten Kirchenschiff zu finden. Im Jahr 1688 wurde die Sakristei gebaut.

Die Kirche hatte im Laufe der Zeit unterschiedliche Besitzer. So gehörte die Pfarrkirche zum Besitz des Klosters Hersfeld an der Fulda, stand unter der Obhut des Erzbischofs Lullus von Mainz und gehörte dem Servatiusstift in Maastricht an.

Die Bauformen des Kircheninneren bestehen vorwiegend aus massiven Pfeilern, Rundbögen und Kreuzrippen- sowie Gratgewölben. Die reichhaltige Farbgestaltung von Bauelementen aus der Erbauungszeit wurde während der Restaurierung im 20. Jahrhundert freigelegt. Weiterhin befinden sich figürliche Wandmalereien an den Frontflächen der Emporenbögen, die ebenfalls freigelegt wurden. Sie zeigen Brustbilder von Heiligen, unter denen jeweils ein Spruchband verläuft.

Bis ins 19. Jahrhundert diente die Kirche sakralen Handlungen, bis zum Bau der neuen Kirche in den Jahren 1833 - 1840. Seitdem stand das Gotteshaus leer und verwahrloste mit der Zeit. Philipp Sabel, ein Koblenzer Historiker, beschreibt zu Beginn des 20. Jahrhunderts im Heimatkaldener die Servatius-Pfarrkirche wie folgt: „Inmitten des älteren Dorfkernes von Güls, gegenüber dem wuchtigen klassizistischen Schulgebäude, erhebt sich die altersgraue Servatiuskirche. (…) Das alte Gotteshaus ist eine Perle romanischer Baukunst und eine der stattlichsten unter den spätromanischen Dorfkirchen des Lahn- und Moselgebietes. Es zählt zum ersten Rang rheinischer Baudenkmale.“ 1932 wurde mit der Restaurierung der Kirche begonnen, die jedoch aufgrund des Krieges nicht zu Ende gebracht werden konnte. Wie viele Gebäude in Güls wurde auch die alte Servatiuskirche von den Bombenangriffen 1944/45 in Mitleidenschaft gezogen, der südliche Teil wurde zerstört. In den Jahren 1958-1961 wurden die Schäden beseitigt und 2013 wurde die Kirche komplett restauriert.

Die alte Sankt Servatius Kirche ist ein geschütztes Kulturdenkmal und im Verzeichnis der Kulturdenkmäler der Stadt Koblenz eingetragen.

(Simon Künzel, Miriam Lux und Roman Siweljow, Universität Koblenz-Landau, 2014)

Internet
www.sankt-servatius-guels.de: Kath. Pfarrgemeinde „St. Servatius“ Koblenz-Güls (abgerufen 04.05.2015, Inhalt nicht mehr verfügbar 05.12.2018)

Literatur

Franzen, Henning (1970)
Die Chronik der Gemeinde Güls, Mosel (Teil 1: Heimatgeschichtliche Beiträge über Güls und die Mosel, Teil 2: Beiträge zur Geschichte der Gemeinde Güls). Koblenz.
Generaldirektion Kulturelles Erbe Rheinland-Pfalz (Hrsg.) (2023)
Nachrichtliches Verzeichnis der Kulturdenkmäler, Kreisfreie Stadt Koblenz. Denkmalverzeichnis kreisfreie Stadt Koblenz, 2. Juni 2023. Mainz. Online verfügbar: denkmallisten.gdke-rlp.de/Koblenz, abgerufen am 16.06.2023
(2014)
Alte Kirche. o. O. Online verfügbar: http://www.sankt-servatius-guels.de/index.php?id=118, abgerufen am 29.08.2014

Katholische Pfarrkirche Alt-Sankt Servatius in Güls

Schlagwörter
Ort
Koblenz - Güls
Fachsicht(en)
Kulturlandschaftspflege
Erfassungsmaßstab
i.d.R. 1:5.000 (größer als 1:20.000)
Erfassungsmethode
Literaturauswertung, Geländebegehung/-kartierung
Historischer Zeitraum
Beginn 1200

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„Katholische Pfarrkirche Alt-Sankt Servatius in Güls”. In: KuLaDig, Kultur.Landschaft.Digital. URL: https://www.kuladig.de/Objektansicht/O-101351-20140827-3 (Abgerufen: 10. Oktober 2024)
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