Dem schon vorhandenen Besitz in Andernach fügte Georg von der Leyen seit dem Jahr 1558 weitere Häuser und Grundstücke zu. Er erwarb im Jahr 1562 das „Zicker Gut“ und das Haus des Th. Bischof im Jahr 1566. Das von der Leyensche Haus in Andernach wird mit den dazugehörenden „Schillingsgütern“, also dem ehemaligen Besitz der Schilling von Lahnstein, im Jahr 1614 erwähnt. 1622 wurde das Anwesen durch den Zukauf des Hauses Vogelsang erweitert. Das heute noch erhaltene von der Leyensche Haus stammt angeblich aus dem Jahr 1620. Man geht jedoch davon aus, dass es wohl eher am Ende des 16. Jahrhunderts entstand. Kunstformen sowie die beiden Wappen des Erbauers Georg von der Leyen sowie seiner ersten Gattin Katharina von Eltz zu Pyrmont weisen darauf hin.
Im Jahr 1834 war das Anwesen im Besitz von Peter Thonet, diente später als Postgebäude und ist seit 1936 städtisches Heimatmuseum. Bei der Einrichtung des Museumsgebäudes wurde im Treppenturm die Treppe erneuert, die Holzgalerie auf der Hofseite restauriert sowie die Wirtschaftsgebäude und die Umfassungsmauern auf dem rückwärtigen Hof niedergelegt. Hervorzuheben ist der Erkervorbau auf vier Säulen an der Schauseite des Hauses. Darunter liegt ein rundbogiges Portal. Die Rahmung besteht aus Basaltlava und zeigt reichen Schmuck mit kriegerischen Emblemen und den Wappen v. d. Leyen und Eltz, welche von Löwenmäulern gehalten werden. Der um 1580 bis 1590 errichtete Bau zeigt die reichen Formen der westlich orientierten Spätrenaissance. Er ist ein gutes Beispiel für einen städtischen Adelshof. Der Hof ist das bedeutendste Bespiel der Renaissancearchitektur in Andernach.
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