Pfarrkirche Maria Himmelfahrt in der Andernacher Altstadt

Liebfrauenkirche

Schlagwörter:
Fachsicht(en): Kulturlandschaftspflege
Gemeinde(n): Andernach
Kreis(e): Mayen-Koblenz
Bundesland: Rheinland-Pfalz
Koordinate WGS84 50° 26′ 22,12″ N: 7° 23′ 47,41″ O 50,43948°N: 7,3965°O
Koordinate UTM 32.386.135,77 m: 5.588.724,38 m
Koordinate Gauss/Krüger 2.599.249,54 m: 5.590.225,57 m
Das auch als Liebfrauenkirche bezeichnete Gebäude geht auf das Jahr um 1200 zurück. In einer Urkunde von 1220 wird der Trierer Erzbischof Johann, welcher von 1189 bis 1212 im Amt war, als Gründer bezeichnet.

In den folgenden Jahrhunderten erfuhr die Kirche keinerlei Veränderungen. Erst 1740 wurden die Wände der Seitenschiffe und –gewölbe abgetragen und restauriert. In den Jahren 1877 bis 1899 wurde das Gebäude von Grund auf restauriert. Der Grundbaustoff der Kirche besteht aus Tuff, durch die Verbauung von Trachyt aus dem Siebengebirge entstand die farbliche Gliederung der äußeren Fassade. Neben diesen beiden Gesteinen fanden auch Basaltlava und Bruchsteine Verwendung.

Bei der Kirche handelt es sich um eine dreischiffige, gewölbte Emporenbasilika ohne Querhaus. Sie besitzt ein Westwerk mit zwei 55 m hohen Türmen sowie zwei 41 m hohen Osttürmen zu beiden Seiten der Apsis. Der älteste Teil der Kirche ist der Nordostturm, welcher zunächst isoliert neben der Kirche stand. Etwa 80 Jahre später erbaute man den Südwestturm, welcher ebenfalls quadratisch ist, jedoch eine andere Geschosseinteilung und eine geringere Grundfläche aufweist. Aus diesem Grund ist das südliche Seitenschiff auch schmaler als das nördliche. Bezogen auf Bau- und Kunstgeschichte ist die Westfassade der Kirche von besonderer Bedeutung. Die reiche horizontale Gliederung sowie das zentrale Stufenportal heben diesen Teil des Gebäudes hervor.
Im Inneren der Kirche sind die zahlreichen Wandmalereien besonders auffällig. Diese wurden 1899 nach Vorlage von Resten aus der Bauzeit erneuert. Hervorzuheben ist außerdem die Kreuzigung in der Kapelle der Südempore, welche aus der ersten Hälfte des 13. Jahrhunderts stammt sowie der spätgotische Sakramentschrein (um 1500), die mit Schnitzwerk verzierte Kanzel (um 1700), die Orgel von 1752 und schließlich das heilige Grab von 1525.

Die Pfarrkirche Maria Himmelfahrt gilt als Musterbeispiel für den spätromanischen Kirchenbau im Unteren Mittelrheintal.

(Simon Künzel, Universität Koblenz-Landau, 2014)

Literatur

Busley, Josef (1941)
Die Kunstdenkmäler des Kreises Mayen. Düsseldorf.
Heyen, Franz-Josef (1988)
Andernach. Andernach.
Schindler, O. H.; Huiskes, Manfred (1979)
Andernach (Innenstadt). (Rheinische Kunststätten, Heft 8.) Neuss (2. neu bearbeitete Auflage).

Pfarrkirche Maria Himmelfahrt in der Andernacher Altstadt

Schlagwörter
Ort
56626 Andernach - Altstadt
Fachsicht(en)
Kulturlandschaftspflege
Erfassungsmaßstab
i.d.R. 1:5.000 (größer als 1:20.000)
Erfassungsmethode
Literaturauswertung, Geländebegehung/-kartierung
Historischer Zeitraum
Beginn 1200

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„Pfarrkirche Maria Himmelfahrt in der Andernacher Altstadt”. In: KuLaDig, Kultur.Landschaft.Digital. URL: https://www.kuladig.de/Objektansicht/O-101332-20140827-3 (Abgerufen: 16. April 2024)
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