Am Markt, Altstadtmarkt (Straßenraum, Marktplatz)KLARA-Nr. 64880um 1910Erst um die Jahrhundertwende und im Zuge stadtplanerischer Anstrengungen für die Stadtwerdung zwischen Kath., Ev. Kirche und der alten Burgstelle auf vorhandener kleinerer Freifläche ausgebauter rechteckiger, städtebaulich außerordentlich reizvoller Marktplatz zwischen tangentialen älteren Straßen. Dicht vor der Wende zum 20. Jh. und nochmals in einer weiteren Phase vor dem Ersten Weltkrieg Ersatz der ursprünglich ländlich geprägten Bausubstanz durch einheitlich wirkende hohe, historistische und jugendstilhafte Wohn- und Geschäftshäuser mit Werksteinfassaden des Reformstils. Die Fassaden der Gebäude in vorherrschend kleinteilig vertikal gegliedert (vgl. die Architektur von Mackintosh).I. Den ursprünglichen Baubestand belegt noch das Haus Am Markt 3 von im Kern 1816.Am Markt 3/ Lambertusplatz 9 (1816, durchgreifend erneuert 1990)II. Etwa mit der Einrichtung der Zeche Erin (ab 1866) folgten erste Ausbauten zu Wohn- und Geschäftshäusern, ein Beispiel hierfür ist:Am Markt 4 (1826 im Urkastaster verzeichnet, im wesentlichen M. 1860er)III. Fachwerkhäuser dieser Art wurden in einem ersten Ausbauabschnitt von etwa 1890 bis 1908 durch historistisch geprägte, typische Innenstadtbauten ersetzt. Hierzu rechnen:Am Markt 9 (ca. 1895 - 1900)Am Markt 8 (ca. 1900-1905)Am Stadtgarten 1a (Architekt Ernst Henkel, 1902)Am Markt 27 (um 1895/ 1900)IV. Der rasch nachfolgende Ausbau zwischen 1908 und 1916 wird von zwei stattlichen Heimatstilhäusern des Architekten Henkel und den in Naturstein errichteten großstädtischen, hohen Reformstilhäusern, zumeist Kaufhäusern und stattlichen Geschäftshäusern des Dortmunder Architektenbüros Otto Spenhoff und Heinrich Strunck geprägt. Diese beispielhafte Gestaltung eines großstädtischen Marktplatzes ist nicht ohne den sog. Hagener Impuls denkbar und ist städtebaulich besonders bemerkenswert:Am Markt 24 - 25 (Architekt Otto Spenhoff und Heinrich Strunck, Dortmund, 1908)Am Markt 21 (Architekt Ernst Henkel, 1909)Am Markt 22 (Architekt Ernst Henkel, bez. 1910)Am Markt 6 (1911)Am Markt 12 (Architekt Otto Spenhoff und Heinrich Strunck, Dortmund, 1911)Am Markt 11 (Architekt Otto Spenhoff und Heinrich Strunck, Dortmund, 1912)Am Markt 5 (Architekt Otto Spenhoff und Heinrich Strunck, Dortmund, 1914)Am Markt 14 (Architekt Otto Spenhoff und Heinrich Strunck, Dortmund, 1915)V. Auf dem an einer Wand baumbestandenen Platz ließ der Verschönerungsverein Castrop 1912 das sog. Reiterdenkmal, einen Säulenbrunnen als Marktbrunnen nach dem Entwurf von Prof. Georg Grasegger, Köln zur Erinnerung an die Castroper Rennen, die von 1874 - 1970 auf der Naturhindernisbahn stattfanden, errichten.Rennsportbrunnen (Georg Grasegger, Köln fec., 1912)Das Wohn- und Geschäftshaus Am Markt 26 (Architekt Carl Heinz Hennecke, Dortmund, 1928) an der zur Münsterstr. nach Westen abgehenden Tangente bildet dann weit nach dem Ersten Weltkrieg den zeitlichen Schlußpunkt des Ausbaus zum großstädtischen Platz, der damit zu einem der einprägsamsten Marktplätze im Kreis Recklinghausen wurde. (Die Südwand des Platzes an der Mühlenstr. entstand erst in den 1960ern als vielgliedrige Wohn- und Geschäftshausbebauung aus Beton und Backstein.)
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