Kurzbeschreibung des LWL-Amtes für Denkmalpflege in Westfalen

Am Markt 21 / Mühlenstraße, Wohn- und Geschäftshaus
Architekt Ernst Henkel, 1909

Viergeschossiges Wohn- und Geschäftshaus in den Marktplatz auf der Südwestecke abschließender Ecklage
Putz-Stuck-Bau des Architekten Henkel, 1909, unter einer mit Schiefer gedeckten, vielgestaltigen und gebrochenen Dachzone mit Einschnitten, Dachterrassenvorbauten und einem großen Formenregister an „bergischer“ Baukunst. Repräsentative Gestaltung in der Wiederbelebung der heimatlichen Bauformen unter dem Einfluss des Jugendstils.
Zum Marktplatz auf der Fassadenmitte ein über 3 Geschosse gehender, in die Dachzone ragender Erker. Zur Mühlenstraße Runderker auf der Haus- und Straßenecke. Die sich anschließende Südfassade in ihrer beträchtlichen Höhenentwicklung deutlich schlichter und mit weiterem bauchigem Fenstererker. Diese Ecke durch Höhe und detailreiche Formgebung fulminanter Blickfang der westlichen Platzwand hinter den großkronigen Bäumen. Bauliche und gestalterische Fortsetzung 1910 mit dem Haus Am Markt 22 vom selben Architekten (s. auch auf der gegenüberliegenden Marktplatzseite Am Stadtgarten 1a).
Mit Ausnahme des durchgebauten Inneren sowie der einfach gestalteten Rückseite Baudenkmal im Zusammenhang mit den Reformstilbauten des Marktplatzes, hier das stilgeschichtliche Beispiel für eine weitere Architekturströmung der Zeit dicht vor dem Ersten Weltkrieg, dazu städtebaulich unverzichtbar für den Marktplatz.

(LWL-Amt für Denkmalpflege in Westfalen, 2010)