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Bismarckviertel in Krefeld (2025)
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Karl Peter Wiemer / CC BY 4.0
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Bismarckviertel in Krefeld, Gymnasium am Moltkeplatz, Südfassade zum Moltkeplatz (2025)
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Bismarckviertel in Krefeld, Gymnasium am Moltkeplatz, Fassadendetail (2025)
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Bismarckviertel in Krefeld, Gymnasium am Moltkeplatz, Südfassade (2025)
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Das Bismarckviertel entstand am Übergang vom 19. zum 20. Jahrhundert östlich der Krefelder Innenstadt auf vormals sumpfigem Gelände zwischen Krefeld und Bockum. Ein Großteil des Areals gehörte dem Seidenfabrikanten Wilhelm Jentges, der dort vor der Kanalisierung unbebaubare Feuchtgebiete besaß. Mit dem Bau eines Abwasserkanals nach Uerdingen in den 1870er Jahren sank der Grundwasserspiegel erheblich, wodurch das zuvor wertlose Land plötzlich attraktiv wurde - der Bodenpreis multiplizierte sich binnen kurzer Zeit.
Nach Jentges' Tod 1884 übernahm sein Schwiegersohn Max Heydweiller die Geschäfte und begann, die Flächen zu parzellieren und zu einem Wohnviertel zu entwickeln. Seine Pläne sahen großzügige Alleen, Platzgestaltungen und eine hochwertige Wohnbebauung vor. 1889 beschloss der Stadtrat, eine Hauptstraße nach Reichskanzler Otto von Bismarck zu benennen - von dieser Namensgebung leitet sich der heutige Name des Viertels ab. 1891 wurden die ersten Häuser fertiggestellt - darunter das Landratsamt (Hohenzollernstraße 32) sowie das Wohnhaus des Bauunternehmers Heinrich Bruns (Hohenzollernstraße 45).
Die offizielle Eröffnung des Zentrums erfolgte mit dem Bismarckplatz, auf dem 1895 anlässlich von Bismarcks 80. Geburtstag ein Denkmal eingeweiht wurde - ein ursprünglich standbildlicher Schmuck, dessen Bronzekorpus im Zweiten Weltkrieg verschwand, der Sockel jedoch 1987 wiederentdeckt und erhalten wurde.
Die Bebauung des Viertels verlief schleppend: Während die Gestaltungsideen von Heydweiller bereits umgesetzt wurden - wie die Markierung von Platzachsen und Alleen - verzögerte sich das tatsächliche Bauen erheblich. Erst ab 1899 kam die Bautätigkeit langsam in Schwung, obwohl Heydweiller bereits anderswo lebte. Villen und Stadthäuser entstanden mit eleganter Gründerzeit- und Jugendstil-Architektur, oft verschachtelt in maximal zwei oder drei Geschossen mit Vorgärten entlang parkähnlicher Alleen.
Im Laufe der Zeit entwickelte sich das Bismarckviertel zu einem der städtebaulich anspruchsvollsten Wohnquartiere Krefelds. Heute sind viele der straßenseitigen Häuser erhalten und stehen unter Denkmalschutz. Die Bürgergemeinschaft Bismarckviertel setzt sich dafür ein, den charakteristischen Villencharme mit grünen Alleen und gestalterischer Qualität zu bewahren - gerade angesichts moderner Umbaumöglichkeiten ohne entsprechende Satzungen. Der Bismarckplatz wurde zwischen 2014 und 2015 im Sinne des historischen Vorbilds instandgesetzt und durch die Bürgergemeinschaft gemeinsam mit der Stadt attraktiv rekonstruiert.
(Karl Peter Wiemer, Rheinischer Verein für Denkmalpflege und Landschaftsschutz e.V., 2025)
Internet www.industriekultur-krefeld.org Villenkolonie Bismarckviertel (abgerufen am 01.10.2025) www.bg-bismarckviertel.com Unser Bismarckviertel (abgerufen am 01.10.2025) www.wz.de Ein schöner Tag im Krefelder Bismarckviertel (abgerufen am 01.10.2025) www.rp-online.de Bürgergmeinschaft Bismarckviertel (abgerufen am 01.10.2025)
Literaturauswertung, Vor Ort Dokumentation, mündliche Hinweise Ortsansässiger, Ortskundiger
Historischer Zeitraum
Beginn 1900 bis 1900
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