Eng verbunden mit der mittelalterlichen Geschichte von Boppard war seit dieser Zeit auch das Haus der Herren und Grafen von und zu Eltz, die über große Ländereien nah und fern von Boppard verfügten. Das Adelshaus entstammte vermutlich einem Ministerialengeschlecht aus Trier, das dort 1098 als ansässig erwähnt wurde. Aus Trier vertrieben, verlegte die Familie ihren Wohnsitz an den Elzbach, einem Nebenfluss der Mosel. Daraus entwickelte sich im Laufe der Jahrhunderte die überregional bekannte Burg Eltz, ein herausragender touristischer Anziehungspunkt bis zum heutigen Tag. Von dort aus verfolgte die sich verzweigende Familie ihre Interessen bald in der gesamten Region, vor allem um die Mosel, auf dem Maifeld und in der Vordereifel.
Im frühen 13. Jahrhundert lassen sich die von Eltz dann auch in Boppard nachweisen. 1219 und 1224 tauchen sie als Schöffen und Zeugen auf, gleichfalls als Zeugen in einer Urkunde von 1262. Das Geschlecht der Eltz gehörte also dem Reichsadel an, als Kurfürst Balduin von Trier (1285-1354) seine ehrgeizige Territorialpolitik in die Wege leitete und sich auch das Schicksal der Reichsstadt Boppard nachhaltig veränderte.
Auch für die Herren der Burg Eltz brachen unruhige Zeiten an. Denn ihre gewohnten Rechte und Freiheiten waren nun bedroht. 1330 schlossen sich zahlreiche Ritter unter der Führung des Johann von Eltz gegen den Trierer Kurfürsten zusammen. Die „Eltzer Fehde“ war das Resultat. Nach langer Belagerung musste sich der Eltzer am 15. Dezember 1337 dem Kurfürsten ergeben und 1354 wurde er in ein Lehnsverhältnis zum Trierer Kurfürsten gezwungen.
Seit 1458 tauchen Angehörige der von Eltz dafür wieder in Urkunden aus Boppard auf. Jedenfalls gelangte die Familie in den Besitz des Eltzer Hofes, wenngleich die genauen Umstände eher im Dunkeln der Geschichte liegen. Über die Anfänge des Eltzer Hofes existieren keine Urkunden.
1496 wird in einem Dokument ein Hof zu Boppard genannt, dessen Besitzer ein Henrich Hase gewesen sei. Indirekt kann man von einer Erbauung des Hofes um das Jahr 1450 herum ausgehen. Danach geht der Hof in den Besitz der von Bachem über, einer begüterten Adelsfamilie aus Koblenz.
Nach deren Aussterben 1484 wird das umfangreiche Erbe verteilt, also auch die Besitzungen in Boppard.
Zwischen 1488 und 1494 fällt der Bachemer Hof an Johann den Älteren zu Eltz und dessen Gemahlin Margarethe von Helmstatt, verwandt mit dem Adelsgeschlecht. Wie der Hof bei der Übernahme genau ausgesehen hat, ist nicht mehr zu ermitteln. Man kann aber davon ausgehen, dass er mindestens zwei Häuser umfasst haben soll.
In einer Erklärung vom 14. Januar 1549 findet man die Bezeichnung „das Haus zu Boppard genannt der Eltzer Hof“.
(Geschichtsverein für Mittelrhein und Vorderhunsrück, Boppard, 2025)