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Invalidenfriedhof Berlin, Bronzetafel am Eingang des Friedhofes (2025)
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Invalidenfriedhof Berlin, Blick über den Friedhof auf noch nicht rekonstruierte Grabstätten (2025)
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Invalidenfriedhof Berlin, Blick über den Friedhof (2025)
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Invalidenfriedhof Berlin, quer über den Friedhof verlief die Berliner Mauer, links von ihr der ehemalige Todesstreifen (2025)
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Invalidenfriedhof Berlin, Grab des Generalleutnants Friedrich von Kessel, Kommandant des Invalidenhauses (2025)
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Invalidenfriedhof Berlin, Grab des Generaloberst von Fritsch, geboren auf Schloss Benrath in Düsseldorf, gefallen am 22. September 1939 bei Warschau (2025)
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Invalidenfriedhof Berlin, Grabanlage der Familie von Boyen, darunter Hermann von Boyen, preußischer Kriegsminister 1841 bis 1874, nach dem die Festung Boyen in Lötzen (Ostpreußen) benannt wurde (2025)
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Invalidenfriedhof Berlin, Grab des Generaloberst Hans von Seeckt, von 1920 bis 1926 Chef der Heeresleitung der Reichswehr (2025)
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Invalidenfriedhof Berlin, Grabmonument des Generalleutnants Hans Carl von Winterfeld, 1707 bis 1757, Offizier unter Friedrich dem Großen, kämpfte in den Schlesischen Kriegen und starb im Siebenjährigen Krieg bei Görlitz, gilt als einer der bedeutenden Feldherren seiner Zeit und wurde dennoch nur 50 Jahre alt (2025)
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Invalidenfriedhof Berlin, Grabmal Richthofen, gemeint ist Manfred von Richthofen, Jagdflieger im Ersten Weltkrieg, genannt "Roter Baron". Er gewann mehr als 80 Luftkämpfe bevor er 1918 in Frankreich selbst abgeschossen wurde und im Alter von 26 Jahren starb; der hier abgebildete Grabstein wurde 1937 von den Nationalsozialisten aufgestellt (2025).
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Invalidenfriedhof Berlin, Glockenturm mit der Auguste-Viktoria-Glocke (2025)
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Invalidenfriedhof Berlin, Auguste-Viktoria-Glocke im Glockenturm (2025)
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Invalidenfriedhof Berlin, Inschriftentafel für die Widerstandskämpfer des 20. Juli 1944 (2025)
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Invalidenfriedhof Berlin, der ehemalige Todesstreifen, durch den heute ein Fuß- und Radweg führt, und Reste der Berliner Mauer (2025)
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Invalidenfriedhof Berlin, Friedhofsmauer, links davon der ehemalige Todesstreifen (2025)
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Invalidenfriedhof Berlin, Grabmal des 1918 in Aachen gestorbenen "Kriegspoeten" Major Guido von Gillhaußen (2025)
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Invalidenfriedhof Berlin, Grab des Bolko Graf von Goetze (2025)
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Invalidenfriedhof Berlin, Stelen am Grab des Generalleutnants Georg Dubislav Ludwig von Pirch, genannt Pirch I, (1763-1838) (2025)
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Invalidenfriedhof Berlin, Grab des preußischen Generals Wilhelm von Uslar, Teilnehmer am Krieg 1870/71 gegen Frankreich, Inspekteur der Infanterie-Schulen, Gouverneur der Festung Ulm, 1909 verabschiedet, 1919 gestorben (2025)
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Invalidenfriedhof Berlin, Grabmal des Carl August Freiher von Gablenz, Generalmajor und Luftfahrtpionier, Vorstandsmitglied der Deutschen Lufthansa, Entwickler des modernen Blind- und Instrumentenfluges, 1942 abgestürzt und tödlich verletzt. Seinen Grabstein ziert der Kranich, das Symbol der Lufthansa bis heute (2025).
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Invalidenfriedhof Berlin, Grabstein des Frontfliegers Leutnant Erich Bahr, Mitglied der Jagstaffel 11 unter der Leitung des Staffelführers von Richthofen, 1918 im Alter von 25 Jahren gefallen (2025)
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Invalidenfriedhof Berlin, Grabanlage der Familie von Boyen, darunter Hermann von Boyen, preußischer Kriegsminister 1841 bis 1874, nach dem die Festung Boyen in Lötzen (Ostpreußen) benannt wurde (2025)
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Invalidenfriedhof Berlin, Grabstein für Thekla von Puttkamer, Pauline von Puttkamer und Bogislaw-Jesko von Puttkamer; drei Mitglieder der bekannten Familie von Puttkamer, der zahlreiche preußische Offiziere, Staatsbeamte und Diplomaten entstammen (2025)
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Invalidenfriedhof Berlin, Hinweistafel an einem Granitstein - zusätzlich versehen mit dem Bundesadler auf quadratischer Bronzetafel - am Eingang des Friedhofs (2025) mit dem Text:
"1795 - 1945
MEDICIS MILITUM MEMORIA MANENTE" (= Die Erinnerung an die Militärärzte bleibt)
"Wer hier steht gedenke der vielen / Ärzte und Medizinstudenten in / Uniform, der Pepins, Pfeifenhähne, / wie die Berliner sie nannten, die / aus der 1795 errichteten Pepinerie, / seit 1905aus der Militär- / ärztlichen Akademie hervorgegangen / sind und als Sanitätsoffiziere und / Fahnenjunker (San.) aus den Krieg- / gen , zuletzt dem 2. Weltkrieg 1939- / 1945 von Ihrem aufopfernden / militärärztlichen Einsatz für Ver- / wundete, Sterbende, Kranke und / für Jedermann nicht in die Heimat / zurückkehrten. / Sie folgten dem Auftrag ihres ärztlichen Berufes und der Akademie
SCIENTIAE HUMANITATI PATRIAE" (= Wissenschaft, Menschlichkeit, Vaterland)
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Invalidenfriedhof Berlin, Blick über das Gräberfeld (2025)
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Invalidenfriedhof Berlin, Friedhofsmauer am Berlin-Spandauer-Schifffahrtskanal, links der Mauer war der ehemalige Todesstreifen, direkt anschließend der Invalidenfriedhof (2025)
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Invalidenfriedhof Berlin, Friedhofsmauer am Berlin-Spandauer-Schifffahrtskanal (2025)
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Der Invalidenfriedhof in Berlin, unweit des modernen Regierungsviertels und eingebettet zwischen Spreeufer und geschäftigen Straßen, ist ein Ort von tiefer historischer Bedeutung und morbider Schönheit. Er ist mehr als ein alter Friedhof, er ist ein stiller Zeuge preußischer, deutscher und europäischer Geschichte, ein Spiegelbild politischer Umbrüche und ein heute geschütztes Denkmal der Mahnung und Versöhnung.
Seine Wurzeln reichen zurück bis in das Jahr 1748. König Friedrich II. von Preußen, „der Große“, ordnete die Anlage des Friedhofs an - zunächst vor den Toren der Stadt - als letzte Ruhestätte für die Veteranen und Invaliden des nahegelegenen Invalidenhauses. Dieses Heim bot Kriegsversehrten aus den Schlesischen Kriegen einen Ort der Versorgung - der Friedhof sollte ihnen und ihren Angehörigen eine würdige Grablege bieten. Schnell entwickelte er sich jedoch auch zur bevorzugten Begräbnisstätte für preußische Militärs, Staatsmänner und Gelehrte von Rang und Namen: Gerhard von Scharnhorst, der bedeutende Militärreformer und Organisator des preußischen Widerstands gegen Napoleon, fand hier 1813 seine letzte Ruhe. Sein imposantes Grabmal, gestaltet von Karl Friedrich Schinkel und Christian Daniel Rauch, ist eines der künstlerisch und historisch herausragendsten Monumente des Friedhofs. Theodor Körner, Dichter und Freiheitskämpfer der Befreiungskriege, gefallen 1813 - sein Herz wurde hier beigesetzt. Auch August Neidhardt von Gneisenau, Militärreformer und Feldmarschall (1831); Hermann von Boyen, Kriegsminister und Verfasser der Preußischen Heeresreform (1848), nach dem die preußische Festung Boyen in Lötzen (polnisch Gizycko) benannt ist; nicht zuletzt Albrecht von Roon, Kriegsminister und enger Vertrauter Bismarcks (1879). Alleine diese kleine Auswahl von Namen verdeutlicht die immense nationale Bedeutung, die der Friedhof im 19. Jahrhundert erlangte. Er wurde zum preußischen Nationalpantheon, wo Militärtradition und Staatsdienst verehrt wurden.
Die tiefste Zäsur erlebte der Invalidenfriedhof nach dem Zweiten Weltkrieg und insbesondere mit dem Bau der Berliner Mauer 1961. Der Friedhof lag plötzlich im unmittelbaren Grenzstreifen zwischen Ost- und West-Berlin. Die DDR-Führung betrachtete die preußisch-militärischen Symbole und Gräber als unerwünschtes Relikt des Militarismus und Feudalismus. Ein großer Teil des Friedhofsgeländes wurde planiert, um freies Schussfeld für die Grenztruppen und den Todesstreifen entlang der Mauer zu schaffen. Unzählige Grabmale wurden zerschlagen, abtransportiert oder als Baumaterial genutzt. Ganze Grabfelder verschwanden unter Betonplatten und Stacheldraht. Der verbliebene, östlich der Mauer gelegene Rest des Friedhofs verfiel mangels Pflege zusehends. Die Natur eroberte die verwüsteten Flächen zurück, überwucherte die verbliebenen, beschädigten Grabsteine. Das Areal wurde zum verbotenen, vergessenen Ort im Todesstreifen.
Mit der friedlichen Revolution 1989 und der Wiedervereinigung begann ein neues Kapitel für den Invalidenfriedhof. Schon 1991 wurde der gesamte Friedhof als Gartendenkmal und seit 1993 zusätzlich als Teil der „Mauer-Gedenkstätten“ unter Schutz gestellt. In den 1990er Jahren begannen aufwändige Restaurierungs- und Rekonstruktionsarbeiten. Zerstörte Grabmale wurden, wo möglich, anhand alter Pläne und Fotografien rekonstruiert - wie das Scharnhorst-Denkmal. Verschollene Grabsteine wurden geborgen und wieder aufgestellt. Systematische Grabungen legten zerstörte Gräber frei und trugen dazu bei, die Geschichte des Ortes verständlich zu machen. Die Spuren der Mauer - Fundamente, Lichttrassen - wurden bewusst als Teil der Geschichte sichtbar belassen oder markiert.
Heute präsentiert sich der Invalidenfriedhof als ein Ort der vielschichtigen Erinnerung. Neben den restaurierten, imposanten Grabmonumenten finden sich schlichte, wiederhergestellte Gräber von Invaliden. Die Spuren der Zerstörung sind bewusst sichtbar geblieben: verwitterte, zerbrochene Steine, von Efeu überwucherte Trümmerfelder neben den rekonstruierten Denkmälern. Der Verlauf der ehemaligen Mauer ist erkennbar. Der Kontrast zwischen einstiger Pracht, brutaler Zerstörung und behutsamer Restaurierung ist selbst ein eindrückliches Mahnmal.
Heute ist der Invalidenfriedhof ein Ort von großer Kraft und besonderer Atmosphäre: Er dokumentiert eindringlich über 250 Jahre deutsche Geschichte - vom preußischen Militärstaat über Kaiserreich und Nationalsozialismus bis hin zur Teilung und Wiedervereinigung Deutschlands. Trotz seiner zentralen Lage hat sich der Friedhof zu einer erstaunlichen Naturoase entwickelt. Die jahrzehntelange bewusste Vernachlässigung ermöglichte eine reiche Flora und Fauna. Seltene Pflanzen, Vögel und Insekten finden hier einen Rückzugsraum. Diese „wilde Natur“ im Dialog mit den historischen Steinen verleiht dem Ort eine besondere Atmosphäre.
Der Invalidenfriedhof ist ein einzigartiges Kultur- und Geschichtsdenkmal von nationaler Bedeutung. Er vereint auf engstem Raum die Gegensätze deutscher Geschichte: Preußens Glanz und militärischen Geist, die Verwüstungen des 20. Jahrhunderts durch Krieg und Diktatur, die Spaltung der Stadt und schließlich den mühsamen Weg der Wiedervereinigung und Aufarbeitung. Als Ort der Stille, des Gedenkens und der sich zurückerobernden Natur ist er heute ein unverzichtbarer und tief bewegender Teil des Berliner Gedenkstättenensembles.
(Karl Peter Wiemer, Rheinischer Verein für Denkmalpflege und Landschaftsschutz e.V., 2025)
Internet de.wikipedia.org: Invalidenfriedhof (abgerufen 16.06.2025) www.berlin.de: Sehenswürdigkeiten - Invalidenfriedhof (abgerufen 16.06.2025) www.berlin.de: Mauerreste auf dem Invalidenfriedhof (abgerufen 16.06.2025) www.fu-berlin.de: Der Invalidenfriedhof in Berlin - Ein fast vergessener Ort (abgerufen 16.06.2025) www.wo-sie-ruhen.de: Invalidenfriedhof Berlin - Faltblatt (PDF-Dokument, 2 MB, abgerufen 16.06.2025) www.chronik-der-mauer.de: Invalidenfriedhof (abgerufen 16.06.2025)
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