Aussichtspunkt Wackenberg und der Meisterschuss von St. Goar

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Fachsicht(en): Landeskunde
Gemeinde(n): Sankt Goar
Kreis(e): Rhein-Hunsrück-Kreis
Bundesland: Rheinland-Pfalz
Koordinate WGS84 50° 08′ 56,61″ N: 7° 42′ 54,27″ O 50,14906°N: 7,71507°O
Koordinate UTM 32.408.199,50 m: 5.555.994,09 m
Koordinate Gauss/Krüger 3.408.237,88 m: 5.557.776,94 m
  • Audio zum Meisterschuss von St. Goar (2025)

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    Stiftskirche in Sankt Goar (2025)

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    Aussicht auf Sankt Goarshausen und Burg Katz (2025)

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    Aussicht auf Rheinfels und Sankt Goar (2025)

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Wir stehen hier auf dem Wackenberg, von dem man eine wunderbare Aussicht hat auf Burg Rheinfels linkerhand, unter uns die Stadt St. Goar mit der Stiftskirche und gegenüber St. Goarshausen mit Burg Katz.
Man kann von hier aus nicht nur wunderbar weit sehen, sondern auch von weitem gesehen werden und genau das wurde dem französischen General Tallard zum Verhängnis.

Tallard führte 1692 im pfälzischen Erbfolgekrieg das französische Heer gegen die bis dahin unbesiegte Festung Rheinfels. Er war sich damals seiner Sache schon so sicher, dass er König Ludwig XIV, dem sog. Sonnenkönig, den Schlüssel der Burg vorher schon als Neujahrsgeschenk versprochen hatte.

Die Verteidiger von St. Goar hatten nach Bekanntwerden des französischen Angriffs die Festung bereits mit Truppen unter dem Kommandanten Georg Ludwig Sittich von Schlitz, kurz Görtz genannt, verstärkt. In der Stadt St. Goar besetzte die städtische Schützenkompanie Stadttürme und -tore.

Auf der Ringmauer der Stiftskirche unter uns übernahm der Drechslermeister Johann Kretsch die Wache. Als dieser eine Reitergruppe auf dem Wackenberg entdeckte, legte er seine Hakenbüchse auf den Reiter mit dem größten Federbusch am Helm an. Trotz der für damalige Gewehre sehr großen Entfernung von rund 200 Metern traf der Schuss den General Tallard, der sich gerade dort auf einem Erkundungsritt befand, an der Schulter.

Schwer verletzt musste dieser deshalb das Kommando abgeben. Dadurch verzögerte sich der Angriff auf die Rheinfels und Görtz kann die Zeit nutzen, um die Verteidigungslinien weiter auszubauen.
Zum Schluss standen 3000 Verteidiger in und um die Rheinfels - also auch das Landvolk - gegen das französische Heer. Sie konnten zwei Angriffe abschlagen. Als im Januar 1693 ein Entsatzheer unter Führung von Landgraf Karl von Hessen-Kassel herannahte, zogen die Franzosen endgültig ab. Allerdings gelang es ihnen zuvor noch, den Ort Biebernheim, heute Stadtteil von St. Goar, in Brand zu legen.

Anlässlich der siegreichen Verteidigung von Rheinfels ließ Landgraf Karl mehrere Spott-Gedenk-Münzen prägen. Auf einer rupft zum Beispiel eine Katze dem französischen Hahn die Federn. INSULTANTEM DEPLUMO - zu deutsch: Ich rupfe dem Beleidiger die Federn.
Die Schützengesellschaft bekam die Erlaubnis, jedes Jahr ein Vogelschießen durchzuführen, das bis zum heutigen Tag jedes Jahr am 3. Wochenende im Juli stattfindet.

(Tourist-Info Hunsrück-Mittelrhein, Mai 2025)

Literatur

Knab, Peter (1925)
St. Goar. Ein rheinisches Heimatbuch. 112 ff, Düsseldorf.

Aussichtspunkt Wackenberg und der Meisterschuss von St. Goar

Schlagwörter
Ort
56392 St. Goar
Fachsicht(en)
Landeskunde
Erfassungsmaßstab
i.d.R. 1:5.000 (größer als 1:20.000)
Erfassungsmethode
Literaturauswertung, Vor Ort Dokumentation

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Tourist-Info Hunsrück-Mittelrhein: „Aussichtspunkt Wackenberg und der Meisterschuss von St. Goar”. In: KuLaDig, Kultur.Landschaft.Digital. URL: https://www.kuladig.de/Objektansicht/KLD-356351 (Abgerufen: 6. Juni 2025)
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