Geschichte bis 1945
Die Zeit nach 1945
Betriebsstellen
Hinweise, Quelle, Link, Literatur
Geschichte bis 1945
Während der Zeit des Königreiches Hannover (1816-1866) konzentrierte sich der Bahnbau nördlich von Hannover auf die Anbindung der beiden Seehäfen in Geestemünde und Harburg. Die beiden Bahnlinien wurden 1847 eröffnet. Die nächste wichtige Bahnverbindung war die 1874 eröffnete Strecke von Bremen nach Hamburg.
Der ländlich geprägte Raum zwischen Elbe und Weser war im 19. Jahrhundert vorwiegend landwirtschaftlich geprägt. Dies lag unter anderem auch an den schlechten Wegeverbindungen. Außerhalb der schiffbaren Flüsse gab es mehr oder weniger gut ausgebaute Straßen und Wege, über die die Waren zu Fuß oder mit einfachen Wagen transportiert werden mussten.
Die beiden Kreisstädte Bremervörde und Zeven lagen fernab der vorhandenen Bahnstrecken. Die preußischen Staatsbahnen hatten unter anderem auch der Auftrag, die ländlichen Regionen zu erschließen, um hier die wirtschaftliche Entwicklung zu befördern. Bremervörde wurde 1898 an das Bahnnetz angeschlossen mit der Strecke von Stade. Die Fortsetzung nach Geestemünde folgte 1899. 1902 gab es auch die Verbindung nach Buchholz.
Die Verbindung von Hannover nach Geestemünde/Bremerhaven führte über einen Umweg über Bremen. Zur Vereinfachung des Verkehrs von Mitteldeutschland über Hannover nach Geestemünde sollte eine neue Bahnlinie errichtet werden. Diese sollte über Walsrode, Rotenburg, Zeven, Bremervörde an die Weser führen. Zugleich sollte damit der ländliche Raum nördlich von Hannover verkehrlich erschlossen werden. Diese Strecke wurde in Abschnitten erbaut und in Betrieb genommen:
- Hannover – Walsrode – Visselhövede 25. August 1890
- Visselhövede – Rotenburg 11. Juli 1906
- Rotenburg – Zeven 3. Oktober 1906
- Zeven – Bremervörde 16. Mai 1908
- Bremervörde – Bederkesa – Cuxhaven (nicht realisiert)
Durchgehende Züge zwischen Hannover und Bremerhaven wurden nicht angeboten, der Personenverkehr war in Rotenburg gebrochen. Die Strecke zwischen Rotenburg und Bremervörde erschloss den ländlichen Raum und bot Anschlüsse in Rotenburg an die Strecke nach Bremen und Hamburg sowie in Bremervörde nach Bremerhaven, Stade und Buxtehude an der Elbe. Neben dem Güterverkehr hatte sie Bedeutung im Schülerverkehr (Schulzentrum Zeven) und im Ausflugsverkehr. 1914 wurden fünf durchgehende Züge zwischen Rotenburg und Bremervörde angeboten.
nach oben
Die Zeit nach 1945Nach der Wiederherstellung der Bahnlinie nach den Zerstörungen des Zweiten Weltkrieges wurde wieder regelmäßiger Personenverkehr eingerichtet. In den frühen 1950er Jahren bemühte sich die Deutsche Bundesbahn, den Verkehr auf den ländlichen Bahnstrecken zu verbessern. Um 1953 wurden Eilzüge zwischen Bremervörde und Hannover angeboten. Um 1958 gab eine durchgehende Zugverbindung zwischen Walsrode und Stade, dem damaligen Sitz des Regierungspräsidenten.
Auf der Strecke von Rotenburg nach Bremervörde stellte die Deutsche Bundesbahn den Personenverkehr zum 29. September 1968 ein. Zuletzt fuhren hier Schienenbusse der Baureihe VT 98 (798).
Die Strecke behielt jedoch ihren Güterverkehr, da sie eine direkte Verbindung des Seehafens Bremerhaven nach Mittel- und Süddeutschland ermöglichte, unter Umgehung des Bahnknotens Bremen. Transportiert werden Container in Ganzzügen, Baustoffe nach Zeven und Bremervörde sowie Holz nach Mecklenburg.
Die Eisenbahnen und Verkehrsbetriebe Elbe-Weser (evb) übernahm die Strecke 1991 von der DB und betreibt weiterhin den Güterverkehr von Cuxhaven und Bremerhaven nach Rotenburg. Im Rahmen des Förderprogramms Elektrische Güterbahn 2021 des damaligen Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur wurde die Strecke von Bremerhaven über Bremervörde nach Rotenburg zur Elektrifizierung vorgesehen. Damit verbunden sind der Bau einer Verbindungskurve von Waffensen nach Unterstedt zur Strecke nach Verden und der Ausbau des Bahnhofes Elsdorf zum Kreuzungsbahnhof.
Aktuell wird im Auftrag der Landesregierung Niedersachsen die Wiedereröffnung der Verbindung zwischen Rotenburg und Bremervörde für den Personenverkehr geprüft. Die Strecke hat die zweite Prüfungsstufe (Nutzwertanalyse) erreicht. Für den Personenverkehr sprechen vor allem die geringen Investitionskosten auf der bestehenden und betrieben Strecke, die regionale und überregionale Bedeutung und den Verlauf entlang bestehender Verkehrsströme (auf der Straße).
nach oben
BetriebsstellenDie Strecke weist eine Länge von rund 50 Kilometern auf. Die Streckenkilometrierung beginnt in Hannover Hbf.
(Hbf = Hauptbahnhof, Bf = Bahnhof, Abzw = Abzweig; jeweils aktuelle bzw. letzte Bezeichnung)
Bahnkilometer | Name |
101,1 | Bf Rotenburg (Wümme) (seit 1874, urspünglich Rotenburg (Han); Verbindung nach Bremen nach Hamburg, Verden) |
106,8 | Bf Waffensen |
107,5 | Abzw Von-Düring-Kaserne, Rotenburg |
108,5 | Bf Bötersen (Anschluss Flugplatz Rotenburg) |
112,1 | Bf Mulmshorn |
116,8 | Bf Gyhum |
121,2 | Bf Elsdorf (Kr. Bremerv.) |
– | Abzw Heeresmunitionsanstalt Zeven |
125,4 | Bf Aspe |
– | Abzw nach Zeven Süd und Tostedt |
126,7 | Bf Zeven (Han) |
133,0 | Bf Godenstedt |
137,7 | Bf Selsingen |
141,9 | Bf Deinstedt |
146,6 | Bf Bevern |
151,4 | Bf Bremervörde (seit 1898; Verbindungen nach Buchholz, Osterholz-Scharmbeck, Bremerhaven, Buxtehude, Stade und zum Bremervörder Hafen |
nach oben
(Claus Weber, Redaktion KuLaDig, 2025)Hinweise
Die Kartierung der Objektgeometrie basiert auf folgenden Quellen: Landesamt für Geoinformation und Landesvermessung Niedersachsen (www.geobasis.niedersachsen.de/); OpenStreetMap, unter der Lizenz „Open Database Licence (ODbL) 1.0”.
In Bremervörde wurde zusätzlich die ursprüngliche Zufahrt über die südliche, nicht mehr vorhandene Oste-Brücke kartiert.
Quelle
Dieter Riehemann, Der EVB-Kartoffelzug (2018, online www.drehscheibe-online.de, abgerufen 5.6.2025)
Internet
de.wikipedia.org: Bahnstrecke Bremervörde-Walsrode (abgerufen 5.6.2025)