Die Grabplatte Emil Forlers hebt sich deutlich von anderen Grabsteinen ab, von denen die meisten „Industriegrabsteine“ sind und quasi aus einem Katalog stammen könnten. Das Bildnis ist der Form des Grabsteins angepasst. Die Grabplatte ist eine Kupfer-Treibarbeit aus 1 Millimeter Kupferblech.
Emil Forler (1910-1972) betrieb seine Werkstatt in Landau in der Mozartstraße. Er schuf das Bildnis für eine Verwandte mütterlicherseits. Dieses hat das österliche Geschehen, die Auferstehung Jesu und den Sieg über den Tod, zum Thema. Der soeben aus dem bewachten Grab entstiegene Jesus schreitet mit großen, sicheren Schritten voran, die Siegesfahne (über den Tod) fest in der linken Hand. Die erhobene rechte Hand kann als Segensgestus interpretiert werden: Jesus segnet diejenigen, die noch in den Gräbern ruhen bzw. die zurückbleiben. Der erhobene Zeigefinger weist gen Himmel, der das Ziel des irdischen menschlichen Daseins darstellt; Es soll symbolisieren, dass Jesus uns Erdenbewohnern vorangeht. Ein weiteres Werk von Emil Forler befindet sich ebenfalls hier auf dem Friedhof, im Südosten des Areals in der drittletzten Grabreihe. Es handelt sich dabei um das Grab von Schultz, Jochim, Weiller und Stoltz. Weitere Beispiele in Kupfer-Treibtechnik von Emil Forler gibt es darüber hinaus in Dudenhofen in der katholischen Kirche in Form einer Pieta und in Neustadt, auf der Hambacher Höhe wurden an der katholischen Kirche die Eingangs-Portale von ihm geschaffen.
(Klaus Eichenlaub, Herxheimer Heimatverein e.V., 2024 / freundliche Hinweise von Herrn Stefan Forler)
Quellen
Katalog „Emil Forler zum 100sten Geburtstag“, herausgegeben im Rahmen einer Ausstellung vom Stadtmuseum Landau