Sowohl die Römer, Kelten als auch die Franken haben das Bild des Petersbergs geprägt und hinterließen zahlreiche Spuren: von alten Befestigungsanlagen bis Grabanlagen. Den Kelten diente das „Eulenköpfchen“ als Höhenheiligtum. Um 270 n. Chr. errichteten die Römer dort eine Bergbefestigung und Signalstation, dessen zentraler Punkt der Gipfel des „Eulenköpfchen“ darstellte. Um diese herum siedelten sich Militär- und Zivilbevölkerung an. Heute befindet sich an dieser Stelle eine Aussichtsplattform, von der man einen Panoramablick über die gesamte Moselschleife genießen kann.
Später prägte die Kirche die Landschaft wesentlich mit. Die nach dem Heiligen Petrus benannte Petersbergkapelle thront am Gipfel des Berges und war ursprünglich die Pfarrkirche der umliegenden Orte. Daher ist sie auch von einem Friedhof umgeben. Dieser ist der einzige Höhenfriedhof an der gesamten Mosel und zählt zu den schönsten Deutschlands. 1140 ging die Petersbergkapelle in den Besitz des Klosters Stuben über. Das Kloster am Fuß des Petersbergs wurde von einem adligen Nonnenorden der Augustiner geführt, bis es 1800 aufgelöst wurde. Heute finden in der Klosterruine Stuben diverse musikalische und kulturelle Veranstaltungen statt.
Direkt an der Moseluferstraße des erstmals 1049 dokumentierten Neefs befindet sich ein imposantes, romanisches Hofgebäude in dem damals der Vogt residierte und heute als Neefer Burg bezeichnet wird. In der mit Wasser umgebenden Burg lebten verschiedenste Adelsgeschlechter, bis sie im 18.Jh. versteigert wurde.
Natürlich spielt auch die Weinkultur in Neef eine große Rolle. Die Weinlage „Neefer Frauenberg“ gehört zu den historischen Weinbaulandschaften der Mosel. Das ehemalige Nonnenkloster Stuben hatte einige Besitztümer in diesem Hang und prägte so die Namensgebung. Doch bereits schon die Römer bewirtschafteten die steile und felsige Weinlage, die noch heute nur mit der Hand bearbeitet werden kann. Lediglich eine Monorackbahn erleichtert die Arbeit der Winzer. Eine Besonderheit stellen alte Rieslingweinberg im Neefer Frauenberg dar. Hier stehen noch wurzelechte, ca. 100 Jahre alte Reben. Sie gelten als Zeugen des ortstypischen Erbguts, da die Reben früher immer nur in ortseigenen Lagen vermehrt wurden. Aus diesem Grund wurden das Klonen der alten Reben und das Pflanzen dieser Rieslingklone veranlasst, um die genetische Vielfalt des Moselrieslings zu sichern.
Der gesamte Petersberg ist für Wanderer gut erschlossen. Neben dem Moselsteig verlaufen einige lokale Wanderwege.
(Irmgard Spreier, Lena Simon, Carsten Neß, Bernkastel-Kues, 2024)