Hotel Valmartello Paradiso Cevedale in Südtirol

Schlagwörter:
Fachsicht(en): Kulturlandschaftspflege, Landeskunde, Architekturgeschichte
Gemeinde(n):
Koordinate WGS84 46° 29′ 10,49″ N: 10° 41′ 19,17″ O 46,48625°N: 10,68866°O
Koordinate UTM 32.629.605,70 m: 5.149.460,63 m
Koordinate Gauss/Krüger 4.399.422,57 m: 5.150.527,95 m
  • Hotel Paradiso im Martelltal (2023)

    Hotel Paradiso im Martelltal (2023)

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Das Hotel Valmartello-Paradiso, kurz Hotel Paradiso, liegt am Ende des Martelltales auf einer Höhe von 2.160 Metern über NN. Das Haus wurde 1933 von der Aktiengesellschaft „Hotel Valmartello al Paradiso del Cevedale nel Parco Nazionale dello Stelvio“ unter der Führung des Mailander Geschäftsmanns und Obristen Emilio Penatti in Auftrag gegeben und von dem Mailänder Architekten Gio Ponti in den Jahren 1935/36 als multifunktionales Nobelhotel in der Tradition, aber nicht in der Form der alpinen Grandhotels geplant und realisiert.

Das Hotel liegt auf einer Lichtung, die im Volksmund wegen ihrer Schönheit „Paradies“ genannt wurde - mit Aussicht auf die Gletscherlandschaft des Cevedale und der Zufallspitzen, am Ende des mehr als 20 Kilometer langen Martelltales. Das fünfgeschossige, U-förmig errichtete Gebäude mit gekrümmter Fassade, außergewöhnlicher Farbgebung und durchgängigem Pultdach bildete schon zur Entstehungszeit einen außergewöhnlichen Architekturakzent in einer traditionellen Umgebung. Der Architekt entschied sich für einen modernen Baustil, der weder habsburgische, noch tiroler Bautradition übernahm. Der Bau galt als mutig und zukunftsweisend. Das Hotel bot den wohlhabenden Gästen allen Komfort: Post und Telegrafenamt im Haus, Metzger, Konditor, Friseur, Lesesaal mit englischen Kaminen, Sauna und vieles mehr. Die Faszination, die das Haus auf seine Gäste ausübte, war neben dem Luxus seine einzigartige Lage zu Füßen der höchsten Berge Südtirols inmitten des Nationalparks Stilfserjoch.

Das Haus erlebte eine kurze Blütezeit zwischen 1936 und 1940, als in Südtirol der Krieg ausbrach. Ab 1943 wurde das Hotel von der Deutschen Wehrmacht und der SS requiriert und diente bis 1945 der „SS-Division Brandenburg“ als Spionageschule. Von hier aus wurde auch der Gletscher bewacht, den viele Deserteure als Fluchtweg in die nahegelegene Schweiz nutzten, sofern sie nicht festgenommen und hingerichtet wurden.

1946 meldete das Hotel Konkurs an, 1952 erwarb es der venezianische Reeder Arnaldo Bennati, ein „Hotelsammler“, der das Gebäude rot anstreichen ließ. Seit 1956 steht der Komplex leer und verfällt. 1966 erwarb die Familie Fuchs (Brauerei Forst) aus Algund die Anlage, konnte sie aber nicht einem neuen Zweck zuzuführen. Das Haus wurde immer wieder geplündert und teilweise zerstört. Wanderer in den umgebenden Bergen sehen die Anlage schon von weitem freundlich in der Sonne rot leuchten, aber einen Zweck hat der Bau nicht mehr. Er ist dem Verfall preisgegeben.

(Karl Peter Wiemer, Rheinischer Verein für Denkmalpflege und Landschaftsschutz e.V., 2024)

Internet
www.hoehenrausch.de: Monte Cevedale (3769 m) (abgerufen 14.11.2024)
www.all-in.de: Lost Place in Südtirol - Gespenstisch und unheimlich: Ehemals von Wehrmacht besetztes Hotel Paradiso del Cevedale (abgerufen 14.11.2024)
de.wikipedia.org: Brandenburg (Spezialeinheit) (abgerufen 14.11.2024)
www.lexikon-der-wehrmacht.de: Sonderverband Brandenburg Division Brandenburg (abgerufen 14.11.2024)
www.youtube.com: Hotel Paradiso - Die verlassene Ruine im Martelltal (abgerufen 14.11.2024)

Literatur

Alber, Silke (2021)
Gio Ponti: Valmartello al Paradiso del Cevedale. Geschichte eines Hotels in den Alpen. (Wiener Schriften zur Kunstgeschichte und Denkmalpflege, Band 6.) Berlin und München.

Hotel Valmartello Paradiso Cevedale in Südtirol

Schlagwörter
Straße / Hausnummer
Localita Alta Valle
Ort
Martell / Italien
Fachsicht(en)
Kulturlandschaftspflege, Landeskunde, Architekturgeschichte
Erfassungsmaßstab
i.d.R. 1:5.000 (größer als 1:20.000)
Erfassungsmethode
Auswertung historischer Fotos, Literaturauswertung, Geländebegehung/-kartierung
Historischer Zeitraum
Beginn 1935 bis 1936

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Karl Peter Wiemer (2024): „Hotel Valmartello Paradiso Cevedale in Südtirol”. In: KuLaDig, Kultur.Landschaft.Digital. URL: https://www.kuladig.de/Objektansicht/KLD-355712 (Abgerufen: 30. April 2025)
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