Auf dem nachfolgenden Abschnitt des früheren Weinbergweges stehen auf einer Länge von rund 500 m 14 Heiligenstationen. Dieser Andachtsweg entstand über Jahrhunderte bis in die jüngste Zeit aus privaten Stiftungen. Errichtet auf privatem Grund und Boden, werden die Stationshäuschen bis heute liebevoll betreut. Hinter jeder Station stehen Einzelpersonen und Familien mitsamt ihren Freuden und Nöten. Erhalten sind folgende Stationen:
- Theresia von Lisieux, Karmelitin (gest. 1896), dargestellt mit Rosen.
- Ottilie (Odilia), Äbtissin (gest. 720), mit Darstellung der Augen.
- Bartholomäus, Apostel und Märtyrer.
- Judas Thaddäus, Apostel und Märtyrer. Inschrift: „Helfer in hoffnungslosen Anliegen“. Stationshäuschen aus älterer Zeit.
- Muttergottes von Banneux, Belgien, Erscheinungen von 1933.
- Segnender Jesus mit Inschrift: „Heiland der Welt gib uns den Frieden“.
- Walburga (gest. 779), Äbtissin von Heidenheim.
- Joseph, Nährvater Jesu, Patron der Kirche.
- Antonius von Padua (gest. 1231) mit Jesuskind auf dem Arm, das ihm beim Bibellesen erschien.
- Maria, immer hilf!
- Johannes, Apostel und Evangelist.
- Rita von Cascia (gest. 1457), dargestellt als Ordensfrau. Helferin in großen Leiden.
- Muttergottes von Lourdes in Steingrotte, Erscheinungen von 1858.
- Maria Königin, Stationshäuschen im Zuge der Flurbereinigung um 1995 neu aufgebaut.
Der Andachtsweg endet mit dem Pehrhäuschen, einer Kapelle aus der Zeit vor 1777. Im Inneren wird die Gottesmutter verehrt. Zwei Ausstattungsstücke (17. Und 18. Jh.) wurden leider gestohlen und durch Gipsfiguren ersetzt. [...]
Die 14 Stationshäuschen sind kunst- und bauhistorisch von geringer Bedeutung. Dieser Ort wurde jedoch von der Bevölkerung häufig besucht, ja geliebt. Hier beten jeden Tag Menschen und zünden Kerzen an. An jedem Sonntagnachmittag gehen Gläubige in Prozession zur Kapelle und machen bei den einzelnen Stationen Halt. Jährlich im Mai findet eine Lichterprozession statt, beginnend am alten Basaltkreuz in der Unterbachstraße. Aus Dank für Gebetserhörungen wurden im Inneren der Kapelle 65 Tafeln gestiftet. Die älteste erhaltene Tafel stammt von 1952. So ist dieser vielbegangene Andachtsweg ein Weg des Sprechens mit Gott und seinen Heiligen, besonders mit der Gottesmutter Maria. Er ist ein Zeugnis lebendiger Frömmigkeit.
Kulturdenkmal
Die Pehrkapelle in Ediger-Eller, Ortsteil Ediger wird im Nachrichtlichen Verzeichnis der Kulturdenkmäler im Kreis Cochem-Zell geführt (Stand 25. Januar 2024). Der Eintrag lautet:
Pehrkapelle im Pehrtal weitab nördlich des Ortskerns.
Pehrkapelle, im Kern vermutlich 18. Jh., im 19. bzw. frühen 20. Jh. umgebaut.
(Michael Grün, Datenbank der Kulturgüter in der Region Trier, 2024)
Quellen
Infotafeln „Kulturweg der Religionen“ Ediger-Eller - Andachtsweg zum Pehrhäuschen und Kapelle des Andachtsweges.