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Tempelhof in Bad Hönningen (1960)
Copyright-Hinweis:
unbekannt
Fotograf/Urheber:
unbekannt; Sammlung Jakob Weiler
Medientyp:
Bild
Der Tempelhof in Bad Hönningen, einst ein Besitz des Templer-Ordens, wurde über die Jahrhunderte hinweg von verschiedenen Ritterorden verwaltet und ist heute ein privates, nicht zugängliches Anwesen mit einer reichen Geschichte. Die Daten in der Übersicht:
13. Jahrhundert: Seit 1225 war der Hof nachweislicher Besitz des Templer-Ordens. Daraus entwickelte sich umgangssprachlich der „Tempelhof“. Bau der parallel zur Tempelgasse stehenden, ehemaligen Kapelle des Tempelhofes, des ältesten erhaltenen Gebäudes Bad Hönningens!
14. Jahrhundert: 1317 wurde der Templerorden aufgelöst und der Johanniter-/Malteserorden übernahm die Liegenschaft in Hönningen.
17. Jahrhundert: Nach dem Grundbuch von Hönningen aus dem Jahr 1666 hatte die Malteserkommende umfangreichen Besitz nämlich 20 Morgen Weingärten, 101 Morgen Ackerland und 11 Morgen Wiesen. Der größere Teil des Ackerlandes und der Wiesen war zweifellos auf dem Homborn.
18. Jahrhundert: Durch Eintrag im Sterberegister der Pfarrei ist der Tod des 43 Jahre alten „Templi Magister Anton Friedrich Gedenich“ am 2.4.1712 beurkundet. Dieser Malteser-Pater wurde, wie vor und nach ihm, die Verstorbenen der Malteserniederlassung auf dem direkt an die Kapelle angrenzenden kleinen Friedhof beigesetzt.
Der Tempelhof besteht aus mehreren Gebäuden. Der Komtur von Vehlen ließ das parallel zum Rhein stehende Herrenhaus 1741 an die wesentlich ältere Kapelle anbauen. Alle Gebäude waren Bruchsteinputzbauten mit verschieferten Doppelwalmdächern. Sein Wappen und die Jahreszahl finden sich sowohl am westlichen Barockportal aus rotem Sandstein, als auch über der Eingangstür des Haupthauses. Im Obergeschoss findet man sein Wappen auch in der schönen Stuckdecke. Die Scheune mit dem Malteserkreuz, der Jahreszahl 1765 und Umschrift wurde durch den Komtur Freiherr von Schönau errichtet.
19. Jahrhundert: 1821 wurde der Tempelhof von der Familie des Freiherrn von Salis erworben und danach an die Familien Marquis von Villers und Freiherrn von Geyr zu Schweppenburg weiter vererbt.
Das ganze Areal des Tempelhofes ist von einer Mauer aus Schieferbruchsteinen umgeben. Im Torbogen dieser Umfassungsmauer an der Tempelgasse ist ein Malteserkreuz mit der Jahreszahl 1584. Innerhalb dieser Umfassungsmauer stand an der Ecke Hauptstraße/Tempelgasse ein größeres Fachwerkhaus, welches um 1850 abgebaut und nach Girgenrath transloziert wurde. 1862 wurde auf dem Gelände eine Gruftkapelle für die Familien Villers und Geyr errichtet.
20. Jahrhundert: Um 1900 wurde der Wohntrakt nördlich erweitert und ein spitzkegeliges, geschiefertes Türmchen angebaut. Auf dem nördlichen Teil des parkartigen Geländes gab es in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts eine Reithalle mit Stallungen und einem Parcours auf dem internationale Springreitturniere stattfanden.
Der Tempelhof ist Privatbesitz und kann nicht besichtigt werden!
Kulturdenkmal Der Tempelhof in der Haupstraße ist unter Denkmalschutz gestellt. Es wird im Nachrichtlichen Verzeichnis der Kulturdenkmäler im Kreis Neuwied (Stand 09.02.2023, dort S. 8) geführt. Der Eintrag lautet: Hauptstraße o. Nr. Mansarddachbau, 1741, im 19. Jh. überformt, polygonaler Kapellenanbau, bez. 1569; Scheune, 1765.
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