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Mönchhof in Bad Hönningen (um 1900 ?)
Copyright-Hinweis:
unbekannt
Fotograf/Urheber:
Sammlung Gregor Krämer; Sammlung Jakob Weiler
Medientyp:
Bild
Der Mönchhof war der Hof Sion der Prämonstratenserabtei Rommersdorf. Der stattliche barocke Krüppelwalmdachbau stammt aus dem 18. Jahrhundert, die Anlage im Kern ist aber älter.
13. Jahrhundert Der Mönchhof wurde erstmals 1294 als „Hof Sion“ der Prämonstratenserabtei Rommersdorf urkundlich erwähnt. Der Name „Sion“ soll von Sayn abgeleitet sein. Die meisten zum Mönchhof gehörigen Grundstücke waren Acker- und Weinbergsflächen oberhalb des Hofes und am gegenüber liegenden Berghang. In alten Katasterplänen findet sich die Bezeichnung: „Mönchhofs Äcker“. Dazu gehörten auch die Grundstücke, die heute den Straßennamen „Am versunkenen Schloss“ haben.
14. Jahrhundert Die Abtei Rommersdorf war seit 1303 durch einen Vertrag mit Gerlach von Isenburg-Arenfels verpflichtet, auf dem Hof Sion einen Geistlichen zu halten, der auch für die Gottesdienste in der Schlosskapelle Arenfels zur Verfügung stehen musste.
17. Jahrhundert Die Abtei Rommersdorf hatte mit dem Mönchhof den wahrscheinlich flächenmäßig größten Besitz in Hönningen. Im Grundbuch von 1666 sind angegeben 23 Morgen Weingärten, 68 Morgen Land und 10 Morgen Wiesen.
18. Jahrhundert Der Grundriss der typisch fränkischen, zur Straße hin offenen Hofanlage lässt auf die besondere wirtschaftliche Bedeutung des Sionshofes für die Abtei Rommersdorf schließen. Der jetzt noch bestehende Gebäudekomplex samt Kapelle ist in den Jahren 1730-32 wahrscheinlich auf älterem Kern erbaut worden. Der repräsentative, zweigeschossige Mittelbau ist rechts vom Gesindehaus, dessen Obergeschoss aus Fachwerk war, und links von einer Kapelle flankiert. Vor der Kapelle gab es ursprünglich noch Stallungen. Die mussten aber später dem Ausbau der Waldbreitbacher Straße weichen. Alle drei Gebäude hatten Doppelwalmdächer.
Über dem Portal der Kapelle ist das Zeichen FLC (= Frater Leopoldus Coll) des Abtes Leopold Coll. Es kann angenommen werden, dass der Hof nur zeitweise mit einem Pater besetzt war. Im 18. Jahrhundert ist oft ein Prämonstratenserpater Sebastianus Eiserfey(ei) genannt, der auch mehrfach zu Pfarrdiensten in Leubsdorf und Erpel verpflichtet war. Er ist am 11. August 1779 auf dem Mönchhof gestorben und in der Mönchhofkapelle bestattet worden.
19. Jahrhundert Der Reichsdeputationshauptschluss vom 25.2.1803 bedeutete das Ende aller geistlichen Besitzungen. Die geistlichen Kurfürstentümer wurden aufgelöst und den benachbarten Fürstentümern zugeschlagen. Ergebnis: Der Fürst von Nassau-Weilburg wurde hier der Landesherr, in dessen Verfügungsgewalt nun auch das Kloster Rommersdorf kam. Er ging daran, den Zugewinn an Immobilien zu versilbern, also war auch der Mönchhof für Leute mit entsprechender Finanzkraft zu erwerben. So schnell ging das aber nicht, zunächst blieben die Pachtverträge bestehen, bis dann Carl Adalbert von Mengershausen den Mönchhof (zusätzlich zum Burghaus am Rhein) erwarb und ihn später seinem Sohn Heinrich von Mengershausen überschrieb. Noch bis 1878 stand der Mönchhof unter dessen Namen im Kataster. Danach mehrmaliger Besitzwechsel an verschiedene Familien. 1890 erwarb Graf Westerholt den Mönchhof und ließ ihn 1895 umbauen.
20. Jahrhundert Auch für den Zeitraum 1920 bis 1936 sind im Findbuch Arenfels Bauarbeiten belegt. Danach wechselte der Mönchhof erneut mehrfach den Besitzer.
21. Jahrhundert Seit 2009 ist der Gebäudekomplex zum Teil als Gastronomiebetrieb genutzt.
Kulturdenkmal Der Mönchhof in der Waldbreitbacher Straße 90 ist unter Denkmalschutz gestellt. Es wird im Nachrichtlichen Verzeichnis der Kulturdenkmäler im Kreis Neuwied (Stand 09.02.2024), dort S. 8) geführt. Der Eintrag lautet: „Waldbreitbacher Straße 90, sog. Mönchshof, stattlicher barocker Krüppelwalmdachbau, 18. Jh., die Anlage im Kern älter; profanierte Kapelle“
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