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Evangelische Kirche Rheinbrohl (2010)
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Evangelische Kirche Rheinbrohl, Innenraum (1930)
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Evangelische Kirche Rheinbrohl, Innenraum (2012)
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Evangelische Kirche Rheinbrohl, Orgel (2012)
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Evangelische Kirche Rheinbrohl (2010)
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Grundriss der Evangelische Kirche Rheinbrohl (2010)
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Die historische Aufnahme zeigt den Innenraum der Evangelischen Kirche Rheinbrohl. (1930)
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Der Innenraum der Evangelischen Kirche Rheinbrohl in heutiger Zeit. (2012)
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Evangelische Kirche Rheinbrohl (2012)
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Die Reformation erreichte den hiesigen Raum Mitte des 16. Jahrhunderts, konnte sich jedoch wegen der katholischen Landesherren, den Erzbischöfen von Köln und Trier, nicht ausbreiten. 1560 konvertierte Graf Adolf von Sayn, Landesherr über Rheinbrohl, zum lutherischen Glauben und verordnete seinen Untertanen die Annahme der Augsburger Konfession. Dies setzte sich in Rheinbrohl erst 1567 nach dem Tod des katholischen Pastors und der Ernennung des ersten evangelischen Pfarrers durch. 1600 verpfändete Graf Heinrich von Sayn Rheinbrohl an das Stift Paderborn, wodurch der Ort wieder unter katholischen Einfluss kam. Nach Heinrichs kinderlosem Tod 1613 fiel Rheinbrohl an Kurtrier zurück. Kurfürst Lothar von Metternich ließ die Kirchen in Rheinbrohl erneut nach katholischem Ritus weihen. Nach dem Übergang an die preußische Verwaltung 1815 siedelten sich wieder evangelische Christen in Rheinbrohl an, betreut zunächst von der Gemeinde Remagen und ab 1856 von Linz. Mit dem Eisenbahnbau ab 1866 und der Gründung der Firma Hilgers 1867 stieg die Zahl der Evangelischen. 1886 lebten rund 100 evangelische Christen in Rheinbrohl. Aufgrund der weiten Wege nach Linz beschloss man 1886 den Bau einer eigenen Kirche. Der Wiesbadener Architekt Friedrich Lang plante die Kirche im neugotischen Stil, inspiriert von der örtlichen Bautradition. Der Bau begann 1887 und die Einweihung fand am 20. September 1888 statt. Im März 1945 erlitt die Kirche schwere Schäden durch Artilleriebeschuss im Zweiten Weltkrieg. Die Wiederherstellung dauerte bis 1950, umfassende Reparaturen am Außenmauerwerk wurden 1965/66 abgeschlossen. 1980/81 wurden weitere Restaurierungsmaßnahmen durchgeführt, um das ursprüngliche Erscheinungsbild der Kirche wiederherzustellen.
Lage Die Evangelische Kirche befindet sich am südlichen Ortsende von Rheinbrohl, bergseitig an der Hauptstraße in der Gemarkung „Am Minneberg“. Sie liegt auf den Grundstücken 27/139-140, etwa auf halbem Weg zwischen dem ehemaligen Postamt und dem Bahnhof. Die Kirche steht frei auf einem Hang in einer kleinen parkähnlichen Anlage oberhalb der Straße. Ein bequemer Zugangsweg führt von der Straße zu einem Vorplatz vor der Kirche. Neben der Kirche befindet sich ein 1966 errichteter schlichter Gemeinderaum.
Das Bauwerk Die Evangelische Kirche in Rheinbrohl ist eine Längskirche mit einem schmaleren 5/8-Chor im Osten und einem vorgesetzten Turm im Westen. Der Turm weitet sich nach beiden Seiten, um links eine Emporentreppe und rechts eine kleine Sakristei unterzubringen. Die Kirche ist für etwa 100 Gläubige ausgelegt, mit einer Gesamtlänge von 17,5 Metern. Das Kirchenschiff misst 7,5 Meter in der Breite, der Chor 4,5 Meter. Der Turm erreicht eine Höhe von 20,5 Metern bis zum Kreuz. Der Übergang vom quadratischen Turm zur achteckigen Haube wird durch vier Wandgiebel und Zwischengiebelchen gestaltet. Die Schallarkaden der Glockenstube sind wie zweibahnige Fenster ausgeführt, passend zu den Fenstern des Kirchenschiffs. Das steile Schieferdach des Schiffes reicht bis zur Unterkante des Gesimses des quadratischen Turms. Das 0,5 Meter dicke Ziegelmauerwerk wird durch Strebepfeiler gestützt, die an den Ecken von Turm und Schiff über Eck gestellt sind. Die Ziegelsteine des Außenmauerwerks sind geklinkert und sehr wetterfest. Der Eingang zur Kirche befindet sich in der Westfront im Turmuntergeschoss, geschützt durch einen vorgebauten Giebel. Das Bauwerk harmoniert durch den roten Ziegelton und das grau-blaue Schieferdach mit der umgebenden Parkanlage. Links der Kirche steht ein modernes, 1965/66 errichtetes Gebäude mit Flachdach, das einen Gemeinderaum und eine geräumigere Sakristei beherbergt. Es ist durch einen überdachten Weg mit dem Chor der Kirche verbunden.
Ausstattung Von der ursprünglichen neugotischen Ausstattung sind nur wenige Elemente erhalten geblieben. Ursprünglich bestanden Altar, Kanzel, Taufbecken und Sitzbänke. Der Altar mit figürlichem Kreuz stand im Chor, die Kanzel in der rechten Ecke zum Schiff, und die Taufe davor an der Ostwand. Eine Orgel wurde erst 1938 installiert. Altar und Kanzel gingen in der Nachkriegszeit verloren und wurden 1965/66 durch schlichte, moderne Stücke ersetzt. 1981 wurde ein naturholzfarbener Kanzelaltar aufgestellt, bestehend aus Teilen einer neugotischen Kanzel von 1885. Ein großes Hängekreuz und ein Radleuchter, gefertigt aus Gussaluminium, wurden ebenfalls 1981 hinzugefügt. Die Kirchenbänke von 1888, hergestellt von der Schreinerei Pörtz in Wiesbaden, sind die einzigen Originalstücke, die erhalten blieben und ihren ursprünglichen Holzton zurückerhielten. Eine neue Orgel wurde 1983 von der Orgelbaufirma Willi Peter installiert. Die Kirche besitzt drei Bronzeglocken, gegossen von der Glockengießerei Gebr. Rincker, die 1953 und 1959 ersetzt wurden. Die Glocken tragen Inschriften und sind auf die Glocken der katholischen Pfarrkirche abgestimmt. Auf dem Vorplatz wurde 1982 eine Mahntafel zum Gedenken an die 1938 zerstörte Synagoge angebracht.
Kulturdenkmal Die ev. Kirche in der Hauptstraße 162 ist unter Denkmalschutz gestellt. Es wird im Nachrichtlichen Verzeichnis der Kulturdenkmäler im Kreis Neuwied (Stand 09.02.2023, dort S. 7) geführt. Der Eintrag lautet: Ev. Kirche Hauptstraße neugotischer Backsteinbau, um 1900.
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