Im Bereich der Pfarrei Klotten standen früher insgesamt dreizehn Heiligenhäuschen, davon vier in der Ortslage Klotten. Die Entstehungsgeschichten dieser von begüterten Klottener Bürgern gestifteten Kapellen sind zumeist heute nicht mehr bekannt. Instandgehalten und betreut werden die Klottener Heiligenhäuschen von privaten Initiativen und einigen Ortsvereinen.
Kränkhofs-Heiligenhäuschen Bereits im 17. Jahrhundert wurde an der Wegegabelung zwischen der Höhenverbindung und dem Zugang zum Kaderbach- und Mühltal eine Kapelle gebaut, die auch als Siechenhaus mit umliegendem Begräbnis für Pestkranke diente. Eingang und Seiten waren ursprünglich weit offen. Erst 1949 wurde die Kapelle als Dank für die glückliche Heimkehr aus dem II. Weltkrieg und aus der Gefangenschaft baulich umgestaltet und renoviert. Das wertvolle Vesperbild - eine Schmerzensmutter (17. Jahrhundert) - wurde gestohlen und durch eine Madonna ersetzt, die dem Raum heute den sakralen Charakter gibt. Von den Anliegern der Hohlstraße ist das Heiligenhäuschen 1996 aufwendig renoviert worden und wird von dieser Interessengemeinschaft auch weiterhin liebevoll gepflegt (vgl. Infotafel).
Zwei Basaltkreuze am Kränkhofs-Heiligenhäuschen 1. Basaltkreuz: Links am Eingang des Kränkhofs-Heiligenhäuschens steht ein 2,50 m hohes Nischenkreuz, das früher an einer anderen Stelle gestanden haben könnte. Die Jahreszahl 1598 ist nur noch schlecht zu erkennen. Auch der Name des Stifters ist kaum noch zu deuten, es könnte GERTRUD ERKENS heißen. Eine Gertrud Erkens ist nach einem alten Grabstein auf dem Ehrenfriedhof am 13.05.1603 gestorben. Der Familienname ist in Klotten bis ins 18. Jahrhundert nachweisbar. Bemerkenswert im Sockel ist eine Schlange, die sich um einen Knochen windet. Der Schaft ist an zwei Stellen gebrochen und mit Eisenklammern zusammengehalten.
2. Basaltkreuz: Dieses Schaftkreuz am Kränkhofs-Heiligenhäuschen stand früher etwas oberhalb in einem Garten auf dem Weg nach Landkern. Es ist 1,90 m groß und aus Basalt. Ein besonders sorgfältig gearbeiteter Christuskörper ziert das Abschlusskreuz. Gut lesbare Schrift: 1663 AD MAJOREM DEI GLORIAM HANC CRVCEM POSVERVNT FRIDERICUS MVICH EX ILLERICH ET PETRVS BIRCK VON CLOTTEN. [Die Jahreszahl liest sich eher als 1683, Anm. d. Redaktion]. Friedrich Münich war mit Anna Kath. Müntenich verheiratet. Diese starb am 26.12.1664 bei einer Zwillingsgeburt. Er heiratete 1670 Agnes Schweitzer. Bei dem letzten Kind aus dieser Ehe war Peter Birck der Pate. Er war am 7.3.1652 in Klotten geboren. Als Peter Birck mit Friedrich Münich das Steinkreuz stiftete, war er Hofmann am „Kölnischen Haus“ (Brauweiler Hof). Es ist nicht bekannt, welcher Beweggrund zur Errichtung des Wegkreuzes vorlag.
Kulturdenkmal Das Kränkhofs-Heiligenhäuschen wird zusammen mit den zwei Basaltkreuzen im Nachrichtlichen Verzeichnis der Kulturdenkmäler im Landkreis Cochem-Zell aufgeführt (Stand September 2023). Der Eintrag lautet: „Am Mühlenberg - Wegekapelle, 17. Jh.; Nischenkreuz, 17. Jh.; Wegekreuz, Basalt, bez. 1683“
(Michael Grün, Datenbank der Kulturgüter in der Region Trier, 2023)
Quelle Infotafel „Klottener Kostbarkeiten - Basaltkreuze am Kränkhofs-Heiligenhäuschen“ vor Ort.
Literatur
Friederichs, Alfons (1997)
Klotten und seine Geschichte. Zur 1300-Jahr-Feier des Ortes. In: Rhein-Mosel-Verlag, Zell/Mosel.
Kränkhofs-Heiligenhäuschen und zwei Basaltkreuze in Klotten
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Empfohlene Zitierweise
Michael Grün: „Kränkhofs-Heiligenhäuschen und zwei Basaltkreuze in Klotten”. In: KuLaDig, Kultur.Landschaft.Digital. URL: https://www.kuladig.de/Objektansicht/KLD-345980 (Abgerufen: 21. Mai 2024)
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