Bis die digitale Unterstützung von Navigation und Ortung überhandnahm, dienten Hecken und Solitärbäume als essenzielle Markierungen in der Landschaft. Durch Bepflanzung von Grenzlinien und -punkten konnten auch nach Jahrhunderten noch die Besitzverhältnisse auf einen Blick nachvollzogen werden. Abgesehen von dieser anthropogenen Nutzung fanden viele Tierarten - vor allem die Kulturfolger - in diesen Bäumen Rückzugsorte und Lebensraum. Alte Bäume mit Astlöchern, Efeu- und Moosbewuchs sowie einer ausladenden Krone bieten in dieser Hinsicht besonders viele Möglichkeiten.
Gerade in der heutzutage zunehmend ausgeräumten Kulturlandschaft ist es daher wichtig, solche alten Bäume zu erhalten und für die Zukunft wieder Jungbäume nachzupflanzen. Im Rahmen des LVR-Projekts „Bäume und Raine“ der Biologischen Station Haus Wildenrath und der NABU-Naturschutzstation Aachen werden dafür Flächeneigner gezielt angesprochen, beraten und bei der Pflanzung unterstützt.
(Christina Baumann, NABU-Naturschutzstation Aachen e.V., 2023)