Der ursprüngliche Nepomuk
Die Statue wurde 1729 aufgestellt. Im 19. Jahrhundert zierte sie die Ecke eines Fachwerk-Pavillons direkt an der Erftbrücke und unweit des Kölner Tores. Später wurde die Figur auf der Erftbrücke aufgestellt, wo sie bis heute zu finden ist. Gestiftet wurde sie, wie auch die schräg gegenüberliegende Kreuzigungsgruppe, von dem Ehepaar Johann Josef Peter Sourdt und Isabella Katharina Hartmann. Wer der Künstler war, der die Figur herstellte, ist nicht mehr bekannt.
Nepumuk hielt ursprünglich anstatt eines Kreuzes eine Märtyrerpalme. Ein Engel stand zu seinen Füßen. Die Statue stand auf einem Sockel, der das Allianzwappen der Sourdt-Hartmanns zeigte.
Im Zweiten Weltkrieg wurde Nepomuk von betrunkenen SA-Männern der Kopf abgeschlagen.1945 wurde die Brücke über die kleine Erft gesprengt und die Statue ganz zerstört.
Errichtung einer neuen Statue
1950 wurde durch die Stadt Bergheim eine neue Statue errichtet. Diese ist deutlich schlichter gehalten. Nepumuk hält jetzt ein Kreuz in den Händen, auf das er seinen Blick richtet, Engel und Sockel mit Wappen fehlen ganz.
Vor einigen Jahren fand man ein Stück des ursprünglichen Sockels in der Erft. Es lagert jetzt im Stadtarchiv Bergheim. Der heutige Sockel enthält die Inschrift, die ursprünglich unter der Statue angebracht war:
S. JOHANNES NEPOMUCENUS.
TRANSEUNTIBUS IN SUBSIDIUM, PERICLITATIBUS IN REFUGIUM, TRISTIBUS IN SOLATIUM, INHABITATIBUS IN PATROCINIUM ROGANT ET PATRONO SVO PONVNT IOHANNES JOSEPHUS PETERUS SOVRDT ET ISABELLA CATHARINA HARTMANS.
TRANSEUNTIBUS IN SUBSIDIUM, PERICLITATIBUS IN REFUGIUM, TRISTIBUS IN SOLATIUM, INHABITATIBUS IN PATROCINIUM ROGANT ET PATRONO SVO PONVNT IOHANNES JOSEPHUS PETERUS SOVRDT ET ISABELLA CATHARINA HARTMANS.
Bei der Neuerrichtung 1950 wurde eine Inschrift in deutscher Sprache ergänzt:
1934 von Frevlern geschändet, im Kriege 1945 zerstört,
dann wiedererrichtet als Mahnmal zum Frieden 1950.
dann wiedererrichtet als Mahnmal zum Frieden 1950.
2004 wurde die Figur des Heiligen Nepomuk im Auftrag der Stadt Bergheim gereinigt und die nur noch schwer leserliche Inschrift nachgezeichnet.
Neben dem Schutz durch den Heiligen vor Hochwasser ist er auch Mahnmal für Frieden und Toleranz.
(Sandra Wagner, Kreisarchiv Rhein-Erft-Kreis, 2023)
Quelle
- Kreisarchiv Rhein-Erft-Kreis: Nepomuks Gewand gereinigt, Restaurator säuberte Denkmal auf der Erftbrücke und zeichnete die verwitterte Inschrift nach. In: Rhein-Erft-Rundschau, Nr. 270/2004.