Die Kirche wurde von 1756 bis 1760 erbaut und ist wegen der Stadtmauer der alten Festungsstadt nach Südwesten ausgerichtet. Ihre beiden Glockentürme, auf denen sich Aussichtsplattformen befinden, zeugen von ihrem ursprünglichen Status als Festungskirche - eine massive, imposante Kirche, die typisch für die Architektur der lothringischen Sakralbauten des 18. Jahrhunderts ist.
Der mit gelbem Jaumont-Stein aus Lothringen verkleidete Bau präsentiert ein schlichtes Äußeres. Ein Kreuz, ein Giebel, aus dem runde Engelsfiguren herausragen, zwei Medaillons des heiligen Petrus und des heiligen Paulus - mehr Schmuck wird nicht gezeigt. Die beiden massiv wirkenden Türme, die auch zu militärischen Zwecken nutzbar waren, unterstreichen die Schlichtheit des Gebäudes.
Während der Belagerung von 1870 wurde der Kirchenbau stark beschädigt, in den folgenden Jahren wieder aufgebaut und 1883 erneut geweiht. Das Innere ist sehenswert. Ein großer Baldachin aus dem Jahr 1743 nimmt den Chor ein. Eine Orgel aus dem Jahre 1704 mit einem barocken Gehäuse und 3.500 Pfeifen hat die Kirche in Verbindung mit ihrer ausgezeichneten akustischen Qualität bekannt gemacht. Der aus dem Jahre 1765 stammende Orgelprospekt ist seit 1974 denkmalgeschützt.
Seit 1984 steht das Kirchengebäude unter Denkmalschutz. Erneute Renovierungsarbeiten begannen 2010, um den Chor, das Längsschiff und einige Gemälde zu restaurieren.
(Karl Peter Wiemer, Rheinischer Verein für Denkmalpflege und Landschaftsschutz e.V., 2024)
Internet
- www.thionvilletouristamt.de: Sankt-Maximin-Kirche (abgerufen 21.10.2024)
- www.thionvilletouristamt.de: Die Kirche Saint Maximin und ihre Orgel (abgerufen 21.10.2024)