Die "Brotmanns Höhle" in der Üfter Mark im westlichen Münsterland (2023).
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Die "Brotmanns Höhle" in der Üfter Mark im westlichen Münsterland vom Weg aus (2023). Der Eingang zur "Höhle" befindet sich in der hinteren Bildmitte.
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Die "Brotmanns Höhle" in der Üfter Mark im westlichen Münsterland (2023).
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Die "Brotmanns Höhle" in der Üfter Mark im westlichen Münsterland vom Weg aus (2023). Der Eingang zur "Höhle" befindet sich in der hinteren Bildmitte.
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Die im Volksmund „Höhle“ genannte Grube in der Üfter Mark - einem Waldgebiet am Übergang des Naturraums Niederrheinische Sandplatten zum westichen Münsterland - liegt inmitten der wieder aufgeforsteten Sandgrube „Im Steinbruch“, in der Nähe des Freudenbergs, seitlich der Bundesstraße 58 und der Autobahn 31.
Die Grube entstand zunächst durch den Abbau von Sandstein, der sich hier in der Kreidezeit gebildet hat: Während des Santoniums in der Oberkreide-Zeit (etwa vor 86,3 bis 83,6 Millionen Jahren) lagerten sich im westlichen Münsterland - zwischen den Kreisen Borken, Coesfeld und Recklinghausen - bis zu 300 Meter mächtige Sandsteinschichten ab. Die etwa 850 km2 einnehmende Fläche, die ihre größte Mächtigkeit bei Groß Reken und Haltern erreicht, wird heute als „Haltern-Formation“ bezeichnet. Ihre Sande zählen zu den ergiebigsten Grundwasserleitern Nordrhein-Westfalens und werden wasserwirtschaftlich intensiv genutzt. Darüber hinaus sind sie ein begehrter Rohstoff für verschiedene Industriezweige (Dölling u. Dölling 2020).
Der Legende nach soll die Grube im 19. Jahrhundert von Werner Kempken vertieft worden sein, einem Bauernsohn aus Emmelkamp (heute Holsterhausen), der sich hier zwischen 1865 und 1875 versteckte, um zum wiederholten Male dem Militärdienst zu entgehen. Die zweite Hälfte des 19. Jahrhunderts war geprägt von den drei sog. Deutschen Einigungskriegen (1864, 1866, 1870-71). Fahnenflucht war zu jener Zeit ein Vergehen, das schwer geahndet wurde und sogar mit dem Tode bestraft werden konnte. Um zu Überleben soll Kempken regelmäßig leichte Tätigkeiten für die Bauern der Umgebung verrichtet und einfache Werkzeuge angefertigt haben. Im Gegenzug habe er von den Höfen Nahrung, insbesondere Brot, erhalten, was ihm bald den Namen „Brotmann“ einbrachte. Zehn Jahre lang soll sich der Deserteur in der legendären Höhle versteckt haben, wo ihn sein Vater mit weiteren Lebensmitteln und Werkzeug versorgte, mit dem er die Höhle wohnlich herrichtete, sogar einfache Möbel sollen hier Platz gefunden haben (literarischer-arbeitskreis-dorsten.eu). Nachdem der Vater bei den Dorstener Franziskanern um Hilfe für seinen Sohn gebeten habe, soll Werner Kempken im Jahr 1875 unter dem Namen Henry Keller in Hamburg auf einem Ozeanriesen der Hapag Lloyd-Linie als Schiffszimmermann angeheuert haben. Auf diesem Wege soll er schließlich die USA erreicht haben, wo er zunächst in der Missionsstation Teutopolis (Illinois) der Franziskaner Zuflucht gefunden und später ein Leben als Farmer begonnen habe (vgl. ausführlich zur Biographie dorsten-lexikon.de).
(Lisa Kröger, LVR-Abteilung Digitales Kulturerbe, 2023 / nach freundlichem Hinweis von Herrn Michael Weber, Kamp-Lintfort, 2023)
Neues zur Geologie der Haltern-Formation im westlichen Münsterland. In: scriptumonline Bd. 10, Krefeld. Online verfügbar: opengeodata.nrw.de, abgerufen am 07.08.2023
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