Kurfürst-Ruprecht-Gymnasium in Neustadt an der Weinstraße

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Fachsicht(en): Landeskunde
Gemeinde(n): Neustadt an der Weinstraße
Kreis(e): Neustadt an der Weinstraße
Bundesland: Rheinland-Pfalz
Koordinate WGS84 49° 21′ 22,43″ N: 8° 09′ 26,66″ O 49,35623°N: 8,15741°O
Koordinate UTM 32.438.811,60 m: 5.467.399,01 m
Koordinate Gauss/Krüger 3.438.862,55 m: 5.469.146,95 m
  • Altes Gymnasialgebäude in der Hindenburgstraße 14 (Straßenseite)

    Altes Gymnasialgebäude in der Hindenburgstraße 14 (Straßenseite)

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  • Hauptgebäude des Kurfürst-Ruprecht-Gymnasiums in Neustadt an der Weinstraße

    Hauptgebäude des Kurfürst-Ruprecht-Gymnasiums in Neustadt an der Weinstraße

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  • Hauptgebäude von Südwesten

    Hauptgebäude von Südwesten

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  • Hauptgebäude von Südosten mit Holzsteg am Speyerbach

    Hauptgebäude von Südosten mit Holzsteg am Speyerbach

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  • Schulhof mit Westfassade des Hauptgebäudes

    Schulhof mit Westfassade des Hauptgebäudes

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Anfang der siebziger Jahre des 19. Jahrhunderts kamen in Neustadt Bestrebungen zur Gründung eines humanistischen Gymnasiums auf. Nach mehreren vergeblichen Versuchen, die Zustimmung der bayerischen Regierung zu diesem Projekt zu erlangen, teilte im Juni 1880 das Kultusministerium in München mit, „daß S. Majestät der König geruht habe zu genehmigen, daß zur Ergänzung der bisher isolierten Lateinschule zu Neustadt a. d. Hdt. ein Gymnasium errichtet werde“.

Das Gymnasium nahm seinen Unterricht in Räumen des Casimirianums und des alten Bezirksamtgebäudes (des späteren Heimatmuseums) in der Landschreibereigasse auf. Dies war als provisorische Lösung bis zum Neubau eines Gymnasialgebäudes gedacht. Dieses wurde dann in den Jahren 1884 bis 1886 als Dreiflügelbau der Neurenaissance in der heutigen Hindenburgstraße 14 errichtet (Abb. 1).

In den sechziger Jahren des 20. Jahrhunderts stieß das humanistische, von 1950 an altsprachliche Gymnasium an seine Kapazitätsgrenzen. Vor allem infolge der Einführung des neusprachlichen Zweigs durch die Schulreform des Jahrs 1964 war die Zahl der Schüler sprunghaft angestiegen. Aber auch der starke Verkehrslärm, unter dem die Schule besonders im Sommer stark zu leiden hatte, machte die Planung eines Neubaus erforderlich.

Der Bauwettbewerb wurde am 5. Dezember 1963 ausgeschrieben. Das Preisgericht zeichnete am 5. Mai 1964 den Entwurf des Neustadter Architekten Gerhard Dürr mit dem ersten Preis aus. Die Ausarbeitung des Entwurfs und der Bauvorlagen wurde dem Preisträger durch Stadtratsbeschluss vom 22. September 1964 übertragen.

Das für das Schulgebäude vorgesehene Grundstück am nordöstlichen Stadtrand zwischen Speyerbach, Rehbach, Harthäuserweg und Landwehrstraße wurde bis dahin von der Stadtgärtnerei genutzt. Nachdem diese im Juni und Juli 1966 verlegt worden war, konnte mit den Fundamentierungsarbeiten begonnen werden. Grundsteinlegung war am 29. November 1966. Ein knappes Jahr später konnte am 17. November 1967 Richtfest gefeiert werden, nachdem der Atriumbau als erster Bauabschnitt fertiggestellt war.

Ein Großbrand, ausgelöst durch einen bei Dachdeckerarbeiten verwendeten Teerofen, zerstörte am 7. Februar 1968 die gesamte Dachfläche und beschädigte die Sichtbetonteile der oberen Außengesimse. Dadurch verzögerte sich die Fertigstellung des Gebäudes um Monate. Eingeweiht wurde der Neubau dann am 3. Juni 1969. In einem zweiten, am 7. März 1970 abgeschlossenen Bauabschnitt wurden Turnhalle und Hausmeisterwohnung errichtet.

Das Hauptgebäude der Schulanlage ist ein Atriumbau in Skelettbauweise, die sich im Äußeren als strenges Rastersystem darstellt (Abb. 2). In diesem System sind die Fassaden vertikal durch regelmäßige Stützenabstände und horizontal durch die hervortretenden Deckenbänder in gleiche Stützenendfelder gegliedert.

Der westlich an das Hauptgebäude anschließende Schulhof erstreckt sich bis in den Geländewinkel der Wasserscheide zwischen Speyerbach und Rehbach. Seine Neugestaltung wurde im April 2023 abgeschlossen (Abb. 5).

Kulturdenkmal
Das Kurfürst-Ruprecht-Gymnasium ist in das nachrichtliche Verzeichnis der Kulturdenkmäler des Landes Rheinland-Pfalz aufgenommen (Stand Juli 2022):
„Landwehrstraße 22
Kurfürst-Ruprecht-Gymnasium, dreigeschossiges quadratisches Atriumgebäude in Betonskelettbauweise mit
Turnhalle, Hausmeisterwohnung und Außenanlagen, 1966-69, Arch. Gerhard Dürr, Neustadt; bauliche
Gesamtanlage (gegenüber) Lauster“


(Dr. Johannes Weingart, Neustadt an der Weinstraße, 2023)

Internet
Seite des Kurfürst-Ruprecht-Gymnasiums (abgerufen am 31.07.2023)

Literatur

Kurfürst-Ruprecht-Gymnasium (Hrsg.) (o.J.)
Kurfürst-Ruprecht-Gymnasium. Ein Denkmal der Moderne. Neustadt an der Weinstraße.
Nickel, Axel (2023)
Ein richtig großer Wurf. In: Die Rheinpfalz, Mittelhaardter Rundschau, Nr. 66 vom 13. April 2023, Ludwigshafen am Rhein.
Staatliches Kurfürst-Ruprecht-Gymnasium (Hrsg.) (1978)
Kurfürst-Ruprecht-Gymnasium Neustadt an der Weinstraße. Entwicklung einer Schule 1578 - 1978. Landau in der Pfalz.
Staatliches Kurfürst-Ruprecht-Gymnasium (Hrsg.) (1969)
Festschrift zur Einweihung des Neubaus 3. Juni 1969. Neustadt an der Weinstraße.
Tavernier, Karl (1930)
Geschichte des Gymnasiums zu Neustadt an der Haardt 1880 - 1930. Festschrift zur Feier des 50jährigen Bestehens der Anstalt. Neustadt an der Haardt.

Kurfürst-Ruprecht-Gymnasium in Neustadt an der Weinstraße

Schlagwörter
Straße / Hausnummer
Landwehrstraße 22
Ort
67433 Neustadt an der Weinstraße
Fachsicht(en)
Landeskunde
Erfassungsmaßstab
i.d.R. 1:5.000 (größer als 1:20.000)
Erfassungsmethode
Literaturauswertung, Vor Ort Dokumentation

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Dr. Johannes Weingart: „Kurfürst-Ruprecht-Gymnasium in Neustadt an der Weinstraße”. In: KuLaDig, Kultur.Landschaft.Digital. URL: https://www.kuladig.de/Objektansicht/KLD-345609 (Abgerufen: 1. Mai 2025)
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