Ein parallel zur heutigen Brohltalstraße verlaufender Mühlengraben leitete Wasser des Brohlbaches zur Mühle. ln der Sommerzeit führte der Brohlbach oft zu wenig Wasser, um die Mühle ständig in Gang zu halten. Es ist bekannt, dass vor dem Jahre 1885 bei Wasserknappheit vom Brenkbach Wasser abgeleitet und über die „Judenwiese“ (Neustraße) in Höhe der ehemaligen Gastwirtschaft Scheuer dem Mühlenbach zugeleitet werden musste.
Erstmalig erwähnt finden wir sie, als Graf Philip von Katzenellenbogen, Burggraf von Rheineck und Herr zu Brule, die Mühle in Oberzissen im Jahre 1381 belehnte. An der noch stehenden Mühle befindet sich ein Holzbalken, dessen Inschrift die weitere Geschichte der Mühle preisgibt. Danach wurde das Gebäude 1741 durch „ANDRIES MULLER und GERTRUD MULLER SHA IN GOTTES NAHM“ erbaut. Im Verlauf ist die Mühle einmal abgebrannt - der Balken wurde in der neuen Mühle wiederverwendet. Josef Ulmers ist 1869 als Müller der Getreidemühle bekannt. Später ging sie an Mathias Porz über, der sie 1917 an den Spekulanten Weiß verkaufte. Danach war die Mühle noch bis ca. 1920 als Kreidemühle unter Peter Karst in Betrieb. Das Haus steht heute noch und ist unter Haus Nr. 3 in einem „romantischen“ Zustand vorzufinden.
(Rolf Nonn, Brohler Kulturverein „Aalschokker Katharina e.V.“, 2025)
Internet
kulturvereinbrohl.de: Mühlen im Brohltal (abgerufen 26.01.2025)
Quellen
- Freundliche Hinweise von Frau Brunhilde Stürmer, Niederzissen
- Freundliche Hinweise von Herrn Alfons Dietz, Oberzissen
- CD „Landschaft im Wandel“ dargestellt auf amtlichen Topographischen Karten 1:25.000, Blatt 5509 Burgbrohl 1809-1996, hrsg. vom Landesamt für Vermessung und Geobasisinformation Rheinland-Pfalz