- Haus Frenzis (oder Lehnen), Hauptstraße 11: 1886 zwischen den Großbuchstaben J und F (Josef Frenzer)
- Haus Reschen, Hauptstraße 13: 1885 zwischen den Großbuchstaben M und P (Mathias Paulus)
- Haus Henneris, Hauptstraße 15: 1893 zwischen den Großbuchstaben J und P (Joseph Paulus)
Ein erster, grober Vergleich der zeichnerischen Rekonstruktion (Zustand 1900) mit der Fotographie aus dem Jahre 2022 (siehe Mediengalerie) verdeutlicht zunächst den beachtlichen Erhalt der historischen Bausubstanz bis in die Gegenwart. Bei genauerer Betrachtung erkennt man allerdings auch Unterschiede: Haus Frenzis zeigt im abgebildeten Wohnbereich unverändert die klare Gliederung der Fenster in allen Geschossen, einschließlich der Fenster im Dachraum. Die ursprünglich zweiflügeligen Sprossenfenster wurden durch modernere Fenster ohne Sprossen ersetzt. Diese „Modernisierungsfolgen“ der 1960er und 1970er Jahre gingen auch an den beiden anderen Häusern nicht vorbei. Das Haus Reschen hat seine historische Baustruktur gut erhalten. Die Schieferverkleidung im Giebeldreieck ist verloren gegangen und die dortigen Fenster im Dachgeschoss wurden verändert. Es fällt auf, dass auch die Traufhöhe angehoben wurde. Ansonsten ist die Übereinstimmung beachtlich, auch das Wirtschaftsteil mit Stalltür, Stallfenster und Scheunentor zeigt die Ursprünglichkeit des Einhauses. Dies trifft auch auf des „Henneris“-Haus zu. Allerdings ist die ursprünglich stark geneigte Dachtraufe einer schwachgeneigten Regenrinne mit abgesenktem Mauerwerk gewichen.
Die baulichen Veränderungen stehen im Zusammenhang mit dem Wiederaufbau der Gebäude nach der Brandkatastrophe im Jahre 1921. Insgesamt fünf Einhäuser waren vom Brand betroffen, neben den drei beschriebenen Gebäuden in der Hauptstraße zwei unmittelbar westlich angrenzende Häuser Lawisch und Franzen in der Kirchgasse 1 bzw. 3. Der damalige Dorfschullehrer Matthias Schneider hat in Schulchronik festgehalten:
„Gestern, am 8. September (1921), gegen 4 Uhr wurde unser Ort von einer schweren Feuersbrunst heimgesucht. Auf nicht geklärte Weise war es im Hinterhause des Herrn Frenzer entstanden. Alle Leute waren bei der Grummet Ernte, und so konnte das Feuer mit rasender Schnelligkeit um sich greifen. Bis die Einwohner zur Brandstätte geeilt waren, stand bereits das ganze Haus in Flammen. Beinahe nichts konnte gerettet werden. Die Feuerwehr konnte vorläufig auch noch nicht in Tätigkeit treten, da kein Wasser vorhanden war. So griff das Feuer weiter um, bald brannten auch die Häuser der Herren Petry Matthias, Paulus und Gorges. Inzwischen waren auch die Feuerwehren von Horath, Gräfendhron, Gielert, Thalfang, Talling und Heidenburg angekommen. Nun wurde Wasser mit Jauchefässern angefahren. Erst am Hause des Herrn Thömmes gelang es das Feuer auf seinen Herd zu beschränken. So sind fünf Häuser samt den dazu gehörenden Scheunen ein Raub der Flammen geworden. Die Vorräte für Mensch und Vieh für ein ganzes Jahr sind binnen weniger Stunden vernichtet. Mit Anbruch der Dunkelheit rückten die fremden Wehren, nachdem sie eine Brandwache zurückgelassen hatten, wieder ab. Wie weit die Funken flogen und wie groß die Gefahr für das ganze Dorf war, ersieht man daraus, daß bereits der Kirchturm Feuer gefangen hatte. Die voll gefüllten Scheunen werden wohl noch einige Tage lang brennen.“ (Schulchronik Berglicht)
(Edgar Manz, Ortsgemeinde Berglicht 2023 / Freundliche Hinweise von Frau Klothilde Klein und Frau Ruth Räsch sowie den Herren Peter Reusch, Raimund Resch und Dirk Robert)
Quellen
Schulchronik Berglicht