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Sonnenaufgang bei Wittlich mit Blick in die Wittlicher Senke in nördliche Richtung (2019). Am rechten Bildrand sind zwei Vulkanberge zu sehen, der Neuerburger Kopf und der Lüxemberg bei Bombergen.
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Albert Wirtz / www.klaes-images.de
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Albert Wirtz
Medientyp:
Bild
Die Wittlicher Senke ist ein rund 45 Kilometer langes und auf der Höhe der Kreisstadt Wittlich etwa 7 Kilometer breites intramontanes Becken, das sich im Kartenbild als südwestlich-nordöstlich orientierte Fortsetzung des Trierer Tales zeigt. Mit ihrer Gesamterstreckung zeichnet die Senke – nicht gänzlich überraschend – die Ausrichtung des älteren Faltenbaus der Eifel nach. Ihren Nordwestrand kennzeichnet eine großräumige, dem Gebirgsstreichen folgende Verwerfung: Die Senke ist hier um mehr als 700 Meter gegen das umrahmende Unter- bzw. Mitteldevon abgesunken. Auch ihr südwestlicher Rand ist eine Randverwerfung mit mehreren Abschiebungen – hier gegen die Siegener Schichten der Hunsrück-Scholle –, in der in diesem Raum das Moseltal verläuft.
Die Gesteinsfüllung der Wittlicher Senke wird den Rotliegend-Schichten des Perms zugeordnet, was sich an ihrer charakteristischen Färbung zeigt. Diese Schichten sind die einzigen nennenswerten Perm-Vorkommen innerhalb der Eifel. Im Gebiet wurden diese Sandsteine vielfach als Baumaterial verwendet. Bei der Zuordnung ist jedoch Vorsicht geboten: Fallweise könnte es sich auch um Werksteine aus Buntsandstein handeln, der im südlichen Eifeler Trias-Dreieck ganz in der Nähe der Wittlicher Senke ansteht.
Nordöstlich der Stadt Wittlich fällt eine weitere landschaftliche Besonderheit auf: Die einigermaßen ebene Horizontlinie wird hier von zwei Kuppen unterbrochen – es sind die beiden Erhebungen Neuerburger Kopf (269 Meter) und der fast gleichhohe Lüxemberg bei Bombergen, welche die ältesten bekannten Eifelvulkane darstellen. Diese in der Randregion der Wittlicher Senke markanten Vulkankuppen bestehen allerdings nur zu einem kleinen Teil aus vulkanischem Material: Die hier aufdringende basaltische Lava hat die Rotliegend-Schichten verkieselt und damit verwitterungsbeständiger ausgestattet. Beide Vulkanberge sind demnach keine aufgesetzten Kuppen, sondern klassische Erosionsreste in einer deutlich anfälligeren Umgebung. Überraschend ist allerdings ihr radiometrisch ermitteltes Alter: Sie sind rund 108 Millionen Jahre alt und gehören somit in die späte Unterkreide.
(Bruno P. Kremer, 2018)
Literatur
Rheinischer Verein für Denkmalpflege und Landschaftsschutz (Hrsg.) (2018)
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