Um 1900 wurde das Fabrikantenwohnhaus auf dem Grundstück der Fabrik zur Hauptstraße hin errichtet. Laut Urkataster von 1819 hat an dieser Stelle vorher bereits ein Gebäude gestanden, in dem um 1795 der Kannenbäcker Simon Loevenich wohnte (Heeg 1994). Auch der Bebauungsplan für die Dorflage Frechen von 1875-1901 zeigt ein Gebäude an diesem Standort.
Laut Adressbuch von 1899 wohnte hier zunächst „Lövenich, Simon Ww. Rentn.“, während Andreas Lövenich laut Adressbucheintrag in der Hauptstraße 241 lebte „Lövenich, Andreas, Röhrenfabr. und Wirt“. Vermutlich bezog er das Fabrikantenhaus neben seiner Fabrik nach dem Tod seiner Mutter.
Es handelt sich um ein dreigeschossiges, dreiachsiges Wohngebäude, welches später zu einem Geschäftshaus mit Ladenlokal umgebaut wurde. Seine Fassade ist mit roten und gelben Formsteinen verziert (Heeg 1984, S. 93). Im Erdgeschoss befindet sich die Eingangstür in der rechten Achse, die anderen beiden Achsen werden von einem großen Schaufenster eingenommen.
Nach Abriss der hinter dem Wohnhaus gelegenen Fabrik wurde der Frechener Stadtsaal errichtet. Auch der ehemalige Lagerplatz zwischen Alte Straße und Hasenweide ist heute bebaut. Bis auf ein später errichtetes Wohnhaus des letzten Betriebsleiters in der Hasenweide ist das Fabrikantenwohnhaus das einzige erhaltene Zeugnis aus der Gründungszeit der Fabrik Andreas Lövenich.
(Nicole Schmitz, LVR-Abteilung Kulturlandschaftspflege, 2023)
Quellen
- Kölner Stadtanzeiger vom 24.06.1966: Die Stadt kauft Steinzeugfabrik. (Sammlung Bernd Mayerhofer, Ordner Andreas Lövenich, Stadtarchiv Frechen).
- Kölnische Rundschau vom 30.06.1966: An der Josefstraße ist der Ofen nun für alle Zeit aus. Letzter Handwerksbetrieb für Steinzeugröhren hörte auf zu existieren. (Sammlung Bernd Mayerhofer, Ordner Andreas Lövenich, Stadtarchiv Frechen).
- Stadtarchiv Frechen, Bebauungsplan für die Dorflage Frechen von 1875-1901 (S 124).