Eine mangelhafte Bauausführung machte bereits 1842 größere Reparaturen an der Schule notwendig. Für einen besseren Wetterschutz wurde die Fassade an der Straßenseite mit Schiefer beschlagen.
Generationen von Schülerinnen und Schülern lernten in der Schule lesen und schreiben. Zeitweise wurde sie auch als Gewerbeschule genutzt, um den angehenden Bauern und Handwerkern neuere Kenntnisse in Landwirtschaft, Gartenbau, Zeichnen, Kaufmannswesen und anderem zu vermitteln. 1914 legte man die beiden Lehrerwohnungen zusammen, da jede für sich nicht mehr den gewachsenen Anforderungen entsprach. Im Gebäude wohnte nun nur noch der evangelische Lehrer. 1931 wurde das Gebäude noch einmal in Stand gesetzt und größere Reparaturen vorgenommen, 1937 renovierte man die Klassenräume. Durch Artilleriebeschuss und durch eine beim Einmarsch der Amerikaner von Deutschen abgefeuerte Granate wurde das Schulgebäude im Zweiten Weltkrieg (1939-1945) stark beschädigt und konnte nach dem Krieg wegen Materialknappheit nur notdürftig repariert werden. Um Wohnraum für Flüchtlinge zu schaffen, wurde die zweite Lehrerwohnung wieder abgetrennt und als Wohnung vermietet. Wegen der beengten räumlichen Verhältnisse war ein geregelter Schulbetrieb nicht mehr möglich und es musste in Schichten und zeitweise auch in anderen Räumen (vermutlich im Rathaussaal) in der Gemeinde unterrichtet werden. Der Pausenhof hinter der Schule war längst zu klein geworden und ein Teil der Kinder spielte auf der Altpforter Straße, auf der immer mehr Autos fuhren. Auch die sanitären Anlagen im Hof genügten nicht mehr moderneren hygienischen Anforderungen. Zudem stieg die Zahl der schulpflichtigen Kinder weiter an. Schon im Sommer 1952 fasste daher der Gemeinderat den Beschluss, eine neue Volksschule zu bauen. 1953 wurde die untere Lehrerwohnung noch einmal zu einem dritten Schulsaal umgebaut. 1963 war der Neubau der Volksschule fertiggestellt und die alte Schule wurde an Privatleute verkauft. Von 1971 bis ca. 1990 befand sich ein Lebensmittelgeschäft im ehemaligen dritten Schulsaal, danach für zwei Jahre ein Geschenkeladen. Heute befinden sich hier die Büro- und Lagerräume eines mobilen Pflegedienstes.
(Dr. Margit Göttert, Forschungsgruppe Weiseler Geschichte(n), Weisel, 2023)