Katholische St. Sebastian Kapelle in Weisel

Schlagwörter:
Fachsicht(en): Landeskunde
Gemeinde(n): Weisel
Kreis(e): Rhein-Lahn-Kreis
Bundesland: Rheinland-Pfalz
Koordinate WGS84 50° 07′ 1,6″ N: 7° 48′ 4,86″ O 50,11711°N: 7,80135°O
Koordinate UTM 32.414.306,31 m: 5.552.339,57 m
Koordinate Gauss/Krüger 3.414.347,11 m: 5.554.121,01 m
  • Katholische St. Sebastian Kapelle in Weisel

    Katholische St. Sebastian Kapelle in Weisel

    Copyright-Hinweis:
    Forschungsgruppe Weiseler Geschichte(n)
    Fotograf/Urheber:
    Forschungsgruppe Weiseler Geschichte(n)
    Medientyp:
    Bild
    Anklicken öffnet eine größere Vorschau in Galerieansicht
  • Katholische St. Sebastian Kapelle in Weisel

    Katholische St. Sebastian Kapelle in Weisel

    Copyright-Hinweis:
    Forschungsgruppe Weiseler Geschichte(n)
    Fotograf/Urheber:
    Forschungsgruppe Weiseler Geschichte(n)
    Medientyp:
    Bild
    Anklicken öffnet eine größere Vorschau in Galerieansicht
  • Altar der katholischen St. Sebastian Kapelle in Weisel

    Altar der katholischen St. Sebastian Kapelle in Weisel

    Copyright-Hinweis:
    Forschungsgruppe Weiseler Geschichte(n)
    Fotograf/Urheber:
    Forschungsgruppe Weiseler Geschichte(n)
    Medientyp:
    Bild
    Anklicken öffnet eine größere Vorschau in Galerieansicht
  • Andachtsbild von 1401

    Andachtsbild von 1401

    Copyright-Hinweis:
    Forschungsgruppe Weiseler Geschichte(n)
    Fotograf/Urheber:
    Forschungsgruppe Weiseler Geschichte(n)
    Medientyp:
    Bild
    Anklicken öffnet eine größere Vorschau in Galerieansicht
Die katholische St. Sebastianskapelle in der Altpforter-Straße wurde 1855-1856 von der katholischen Gemeinde Weisel erbaut, die die Baukosten in Höhe von fast 2.000 Gulden zu großen Teilen selbst aufbringen musste. Sie ist im neuromanischen Baustil in Bruchsteinmauerwerk errichtet. Über dem vorderen Giebel befindet sich ein kleiner Glockenturm mit zwei kleinen Glocken, die zum Gottesdienst und als Totenglocke geläutet werden. Im Innenraum steht über dem Eingang eine kleine hölzerne Empore, auf der das Harmonium gespielt wird. Empore wie auch hölzerner Altar im Chor stammen noch aus der Erbauungszeit. Die ehemals vorhandene, angeblich noch aus der Vorgängerkapelle stammende Chorschranke mit gedrechselten Säulen wurde 1967 zu zwei Kredenztischen und einem Zelebrationsaltar umgebaut. Die letzte Renovierung des Innenraums fand 2008-2009 statt. Leider wurde dabei auch das aus der Erbauungszeit stammende hölzerne Gestühl entfernt und durch einfache Polsterstühle ersetzt. 1963 bis 1964 wurde die Kapelle an ihrer Nordseite mit einem kleinen Sakristeianbau ergänzt, der auch als Sitzungsraum genutzt werden kann.
Das wertvollste Ausstattungsstück der Kapelle ist ein hölzernes Altarfragment oder Andachtsbild von 1401, das 1958 in die Wand eingemauert wurde. Es zeigt die Szene „Christus am Ölberg“ und wurde von dem damaligen Amtskeller in Dexheim I. H. Maas, der auf dem Hof Esrod bei Weisel geboren war, gestiftet, möglicherweise ursprünglich für die Weiseler Kirche.

Bereits vor dem Bau der St. Sebastians-Kapelle hatte es eine katholische St. Michaels-Kapelle in Weisel gegeben, die 1764 westlich der evangelischen Kirche errichtet worden war. Das Grundstück hatte zuvor der katholischen Familie Nikolaus gehört, das darauf stehende Wohnhaus hatte der frühere katholische Schultheiß Tack bewohnt. Nach dem Abriss des Wohnhauses hatte die kleine, aus nur wenigen Familien bestehende katholische Gemeinde Weisel dort auf eigene Kosten eine kleine Kapelle gebaut. Da Weisel keinen eigenen katholischen Pfarrer hatte, sondern von der katholischen Pfarrei Kaub mit versehen wurde, wurde die Kapelle vor allem für Beerdigungen, Gebete und zu besonderen Anlässen wie Hochzeiten genutzt. Der massive, aus Bruchsteinen errichtete Bau war 34 Fuß lang und 25 Fuß tief (ungefähr 10,2 mal 7,5 m) und 22 Fuß hoch (ca. 6,6 m) und hatte einen kleinen trapezförmigen Chor. Laut einem Inventar aus dem Jahr 1831 besaß die Kapelle einen Altar, eine Kanzel, eine Kommunionsbank, elf Kirchenstühle und sogar eine Emporbühne. Vorne auf dem Dach stand ein Türmchen mit einer kleinen Glocke. Weil sie baufällig war, wurde die Kapelle nach langem Hin und Her um 1853 abgerissen, nachdem das Grundstück in Privatbesitz übergegangen war.

(Dr. Margit Göttert, Forschungsgruppe Weiseler Geschichte(n), Weisel, 2023)

Literatur

Forschungsgruppe Weiseler Geschichte(n) (2017)
Die katholischen Kapellen. In: Das Dorf Weisel. Öffentliche Gebäude und öffentliches Leben, S. 196-216. Weisel.

Katholische St. Sebastian Kapelle in Weisel

Schlagwörter
Straße / Hausnummer
Altpforter Straße 21
Ort
56348 Weisel
Fachsicht(en)
Landeskunde
Erfassungsmaßstab
i.d.R. 1:5.000 (größer als 1:20.000)
Erfassungsmethode
Auswertung historischer Schriften, Auswertung historischer Fotos, Literaturauswertung, Vor Ort Dokumentation, mündliche Hinweise Ortsansässiger, Ortskundiger

Empfohlene Zitierweise

Urheberrechtlicher Hinweis
Der hier präsentierte Inhalt ist urheberrechtlich geschützt. Die angezeigten Medien unterliegen möglicherweise zusätzlichen urheberrechtlichen Bedingungen, die an diesen ausgewiesen sind.
Empfohlene Zitierweise
Dr. Margit Göttert: „Katholische St. Sebastian Kapelle in Weisel”. In: KuLaDig, Kultur.Landschaft.Digital. URL: https://www.kuladig.de/Objektansicht/KLD-344950 (Abgerufen: 20. März 2025)
Seitenanfang