Im Jahr 1892 wurde ein erstes kleines Leichenhaus aus Backsteinen auf dem Friedhof errichtet. Damals wurden die meisten Leichen aber noch zuhause aufgebahrt, bis sie mit einem feierlichen Leichenzug vom Sterbehaus zum Friedhof auf einem von Pferden gezogenen gemeindeeigenen Leichenwagen gebracht und dort direkt beerdigt wurden. Vor dem Leichenhaus stellte man 1921 ein Kriegerdenkmal für die Gefallenen des Ersten Weltkriegs (1914-1918) auf. 1956 wurde der Friedhof ein zweites Mal erweitert und im hinteren Teil anstatt des Leichenhauses eine neue offene „Ehrenhalle“ errichtet, in der jetzt der Toten beider Weltkriege gedacht wurde. 1962 wurde diese „Ehrenhalle“ durch zwei Annexbauten erweitert, so dass das Gebäude nun als Trauerhalle bei Beerdigungen genutzt werden kann, während in den Annexbauten die Leichen aufgebahrt werden. Der Gebrauch des gemeindeeigenen Leichenwagens, der mittlerweile durch einen Handwagen ersetzt worden war, mit dem bis heute die Särge der Toten von der Leichenhalle zum Grab gefahren werden, wurde nun abgeschafft und die Tradition der Leichenzüge durchs Dorf endete. Die ursprüngliche Ehrenhalle wurde nun zu einer verglasten Vorhalle umgebaut, in der die Trauergäste auch bei Regen und Schnee Schutz finden können. Die erste Beerdigungsfeier, die in der neuen Trauerhalle stattfand, war die von Josef Fischer im Dezember 1962.
Aus der Erbauungszeit des Friedhofes sind noch die beiden roten Sandsteinsäulen am Eingang erhalten.
(Dr. Margit Göttert, Forschungsgruppe Weiseler Geschichte(n), Weisel, 2023)