Leben am Rhein, Station 9

Denkmal Rhine River Crossing Memorial am Rheinufer

Schlagwörter:
Fachsicht(en): Landeskunde
Gemeinde(n): Nierstein
Kreis(e): Mainz-Bingen
Bundesland: Rheinland-Pfalz
Koordinate WGS84 49° 52′ 17,19″ N: 8° 20′ 41,5″ O 49,87144°N: 8,34486°O
Koordinate UTM 32.452.923,24 m: 5.524.542,89 m
Koordinate Gauss/Krüger 3.452.979,52 m: 5.526.313,52 m
  • Das Denkmal Rhine River Crossing Memorial am Niersteiner Rheinufer - ein virtueller Rundgang (2022)

    Das Denkmal Rhine River Crossing Memorial am Niersteiner Rheinufer - ein virtueller Rundgang (2022)

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    Natascha Kähler
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    Natascha Kähler
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  • Historisches Video zum Rheinübergang der 5. Infanterie-Division der US-Armee unter US-General Patton in Nierstein am 23. März 1945

    Historisches Video zum Rheinübergang der 5. Infanterie-Division der US-Armee unter US-General Patton in Nierstein am 23. März 1945

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  • Hans-Peter Hexemer vom Geschichtsverein Nierstein e.V. spricht über den Rheinübergang General Pattons und seiner 5. Infanterie-Division der US-Armee in Nierstein am 23. März 1945 (2022)

    Hans-Peter Hexemer vom Geschichtsverein Nierstein e.V. spricht über den Rheinübergang General Pattons und seiner 5. Infanterie-Division der US-Armee in Nierstein am 23. März 1945 (2022)

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    Produziert von: Franziska Kißener, Hannah Rake, Caprice Göbel, Anna-Lena Prestel / Universität Koblenz-Landau; Historisches Videomterial: National Archives / USA
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    Franziska Kißener; Anna-Lena Prestel; Caprice Göbel; Hannah Rake
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  • Das Denkmal "Rhine River Crossing Memorial" am Rheinufer in Nierstein kurz nach der Einweihung (2017)

    Das Denkmal "Rhine River Crossing Memorial" am Rheinufer in Nierstein kurz nach der Einweihung (2017)

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    Monttonnere / CC-BY-SA 4.0
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Heute rollen zehntausende ziviler Fahrzeuge über die Pestalozzistraße in Nierstein zur Rheinallee. Am 22. März 1945 war sie voller Soldaten und Militärfahrzeuge, sie glich einem Heerlager. Die 3. US-Armee unter General George S. Patton (1885-1945) hatte am 21. März Nierstein erreicht und von der Naziherrschaft befreit. Immer mehr Fahrzeuge und Soldaten rückten am Folgetag von Westen her nach Nierstein ein. Der Rheinübergang sollte nach dem Willen des Oberkommandierenden überraschend, schnell und spektakulär werden. Er wollte Ruhm und Ehre für seine Armee - aber er wollte auch den Engländern zuvorkommen, die unter Generalfeldmarschall Bernard Montgomery (1887-1976) in der Nähe von Wesel standen. Die 3. US-Armee begann mit Einheiten des 3. Bataillons in der Nacht gegen 22 Uhr mit der Rheinüberquerung. Das erste Angriffsboot mit Soldaten der „Company K“ fuhr in den Strom; von Osten kam kein Feuer. Als erste landeten deren Kompaniechef, ein Zugführer und acht Mann auf dem rechten Rheinufer, kurze Zeit später der Rest der Kompanie. Weiter südlich gerieten Soldaten in ein Abwehrfeuer deutscher Maschinengewehre, das nach einer halben Stunde gebrochen wurde. Obwohl umfangreiche Artillerieunterstützung bereit stand, wurde der Niersteiner Rheinübergang ganz still, ohne Artillerie und Luftwaffe bewerkstelligt. In den folgenden Stunden wurden bis zum Morgengrauen in 200 Schlauchbooten die Soldaten auf die andere Rheinseite gebracht. Von entscheidender Bedeutung war der Bau der ersten stählernen Pontonbrücke, einer sogenannten „Treadway Bridge“, die am 23. März in nur 18 Stunden durch das 249. Pionierbataillon fertiggestellt wurde. Mehrere weitere Ponton-Brücken folgten. Bis zum 31. März 1945 überquerten 60.000 Fahrzeuge den Rhein. Fotos zeigen den umstrittenen Heerführer Patton auf der Brücke stehend. Sie zeigen nicht, was berichtet wird: dass der General dabei in den Rhein urinierte.
Die Rheinüberquerung beschleunigte den Vormarsch der US-Truppen enorm. Sie gilt als eine der unblutigsten und geräuschärmsten Flussübergänge in der Militärgeschichte der Neuzeit: „Nierstein Crossing - ‚Silent' Crossing“ hat mit zur Verkürzung des Krieges beigetragen. Die 3. US-Armee befreite auch das KZ Buchenwald. General Patton wurde als Oberkommandierender abgelöst, nachdem er im September 1945 die NSDAP als normale Partei bezeichnet hatte.

Das Monument wurde am 25. März 2017 im Beisein von Vertreterinnen und Vertretern der US-Armee, der Bundeswehr und der lokalen Politik eingeweiht. Bis heute erinnert es am Rheinufer an die Ereignisse vom März 1945. Bei dem Memorial handelt es sich um eine angeschrägte Granitsteinstele, die ebenfalls auf großen Granitsteinplatten ruht. In diese Stele sind drei Kupferplatten mit Inschriften integriert. Flankiert wird das Monument von zwei Fahnenmasten, die mit den Fahnen der USA und der Bundesrepublik Deutschlands beflaggt sind. Zu diesem Objekt gibt es eine interaktive 360-Grad-Ansicht.

(Hans-Peter Hexemer, Geschichtsverein Nierstein e.V., 2022)

Internet
www.rheinhessen.de: Rhine River Monument (abgerufen 01.03.2023)
www.tourenplaner-rheinland-pfalz.de: Denkmal Rhine River Monument (abgerufen 01.03.2023)
www.nierstein.de: Erinnerungsort an den Rheinübergang der US-Truppen 1945 Monument gedenkt der Leistungen des 249. Pionierbataillons (abgerufen 30.01.2023, Link nicht mehr verfügbar seit 01.03.2023)
www.army.mil: Rhine crossing memorial builds metaphoric bridge, By Master Sgt. Crista Mary Mack, U.S. Army EuropeMarch 26, 2017 (abgerufen 30.01.2023)

Leben am Rhein, Station 9

Schlagwörter
Straße / Hausnummer
Rheinallee
Ort
55283 Nierstein
Fachsicht(en)
Landeskunde
Erfassungsmaßstab
i.d.R. 1:5.000 (größer als 1:20.000)
Erfassungsmethode
Literaturauswertung, Geländebegehung/-kartierung, mündliche Hinweise Ortsansässiger, Ortskundiger
Historischer Zeitraum
Beginn 1945

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Hans-Peter Hexemer (2022): „Leben am Rhein, Station 9”. In: KuLaDig, Kultur.Landschaft.Digital. URL: https://www.kuladig.de/Objektansicht/KLD-344840 (Abgerufen: 18. April 2024)
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