Heute besitzt der Bergfried fünf Geschosse, bekrönt von einem Pyramidendach. Die neuzeitlichen Ergänzungen sind deutlich vom Altbestand zu unterscheiden. Vor dem Wiederaufbau waren nur drei Geschosse erhalten, wobei die Mauerkrone einen nahezu waagrechten Abschluss aufgewiesen hat. Bis auf den fehlenden Sturz über der Tür gab es keine größeren Ausbrüche.
In der älteren Literatur ist die vorherrschende Meinung, dass der Bergfried ursprünglich höher als drei Geschosse gewesen sein soll. Dagegen wurde jüngst in Betracht gezogen, dass es sich bei dem Bergfried um eine Bauruine handeln könnte. Der Zugang befindet sich im dritten Geschoss, auf der vom Angreifer abgewandten Nordseite. Wie es ein Kamin auf der Westseite belegt, war das dritte Geschoss bewohnbar. Zur Belichtung gibt es in der Ostwand und der Westwand ein Fenster, in der Südwand befindet sich eine Mauerscharte, um das Vorfeld zu bestreichen. Über dem zweiten Geschoss ist ein Gewölbe mit einem Angstloch nachgewiesen. Der Bergfried war nach dem Burgfriedensvertrag von 1430 als Gefängnis vorgesehen.
(Markus Sausen, Ortsgemeinde Treis-Karden, 2023)