Sühnekreuz auf dem Rittersberg bei Hambach

Schlagwörter:
Fachsicht(en): Landeskunde
Gemeinde(n): Neustadt an der Weinstraße
Kreis(e): Neustadt an der Weinstraße
Bundesland: Rheinland-Pfalz
Koordinate WGS84 49° 19′ 39,78″ N: 8° 06′ 43,28″ O 49,32772°N: 8,11202°O
Koordinate UTM 32.435.478,66 m: 5.464.266,88 m
Koordinate Gauss/Krüger 3.435.528,30 m: 5.466.013,58 m
  • Sühnekreuz auf dem Rittersberg bei Hambach

    Sühnekreuz auf dem Rittersberg bei Hambach

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    Armin Huck
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Das Sühnekreuz auf dem Rittersberg bei Hambach wurde zwei Jahre nach dem Zweiten Weltkrieg (1939-1945) errichtet und ist ein Mahnmal für Frieden und Versöhnung. Es steht in 483 Metern Höhe auf dem 532 Meter hohen Rittersberg oberhalb des Hambacher Schlosses.

„Zur Sühne für unsere Schuld, errichtet von der Mannesjugend der Pfalz am 20. April im Notjahr 1947“ lautet die Inschrift. Initiator des Kreuzes war der frühere Speyerer Domvikar Joseph Schwartz (1907-1978), der von 1936 bis 1951 als Jugendseelsorger des Bistums Speyer tätig war. Seinem Aufruf, im Notjahr 1947 ein Kreuz zu errichten, waren hunderte junger Männer gefolgt. Die Wahl des Standorts fiel auf den Rittersberg, da sich von dort eine traumhafte Aussicht auf die Rheinebene bietet. Nachdem die französische Besatzungsregierung den Bau genehmigt hatte, wurden zuerst ein Weg angelegt und Eichenholzstämme für das Kreuz ausgesucht. Im Großeinsatz ebneten die Jugendlichen den Platz. Zimmermann Kilian Kimmle aus Birkenhördt fertigte das Kreuz aus Holzbalken mit einer Länge von zwölf Metern beim Längsbalken und fünf beim Querbalken. Aus dem dortigen Fels meißelten in Handarbeit die Hambacher Steinmetze Eduard Bleh und Sohn den Altar mit den drei Stufen. Alle weiteren Baumaterialien wie Zement, Kies oder Wasser wurden mit Schubkarren auf den Berg transportiert. Einziger Lohn: Täglich eine warme Mahlzeit, gekocht von Hambacher Familien.

Rund 800 junge Männer aus der gesamten Pfalz kamen zur Einweihung am 20. April 1947. Sie zogen von der Hambacher Jakobuskirche aus zum Sühnekreuz, darunter viele ehemalige Kriegsteilnehmer. Domvikar Joseph Schwartz weihte das Kreuz schließlich an diesem symbolischen Tag ein. Denn während der Zeit des Nationalsozialismus wurde an diesem Datum der Geburtstag Adolf Hitlers gefeiert. Die jungen Leute wollten mit ihrer Initiative an diesem Tag deshalb ein besonderes Zeichen für Frieden, Aussöhnung, aber auch für Sühne und Vergebung setzen.

1980 stürzte das Kreuz nach einem Unwetter um, da es morsch geworden war. Ein Jahr später, 1981, wurde es wieder aufgestellt. Zur Feier gab es eine Prozession und einen Gottesdienst.

Zu erreichen ist das Sühnekreuz vom Hambacher Schloss aus. Vom dortigen Parkplatz führt ein kurzer, steiler Weg zum Sühnekreuz. Von einem Rundwanderweg zur Hohen Loog und zum Bergstein ist ebenfalls ein Abstecher zum Sühnekreuz möglich.

(Christine Brehm, Struktur- und Genehmigungsdirektion Süd, 2023)

Internet
Fotografien zum Sühnekreuz
Wikipedia: Rittersberg (Haardt)

Sühnekreuz auf dem Rittersberg bei Hambach

Schlagwörter
Ort
67434 Neustadt an der Weinstraße - Hambach
Fachsicht(en)
Landeskunde
Erfassungsmaßstab
i.d.R. 1:5.000 (größer als 1:20.000)
Erfassungsmethode
Literaturauswertung, Vor Ort Dokumentation, mündliche Hinweise Ortsansässiger, Ortskundiger
Historischer Zeitraum
Beginn 1947

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Christine Brehm: „Sühnekreuz auf dem Rittersberg bei Hambach”. In: KuLaDig, Kultur.Landschaft.Digital. URL: https://www.kuladig.de/Objektansicht/KLD-344726 (Abgerufen: 23. März 2025)
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