Leben am Rhein, Station 7

Schiffermast am Rheinufer in Nierstein

Schlagwörter:
Fachsicht(en): Landeskunde
Gemeinde(n): Nierstein
Kreis(e): Mainz-Bingen
Bundesland: Rheinland-Pfalz
Koordinate WGS84 49° 52′ 19,2″ N: 8° 20′ 39,11″ O 49,872°N: 8,3442°O
Koordinate UTM 32.452.875,98 m: 5.524.605,35 m
Koordinate Gauss/Krüger 3.452.932,25 m: 5.526.376,01 m
  • Historische Fotografie des Schiffermastes am Rheinufer in Nierstein (um 1950er Jahre)

    Historische Fotografie des Schiffermastes am Rheinufer in Nierstein (um 1950er Jahre)

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    Archiv Hans-Peter Hexemer
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  • Dieter Kappes spricht über den Niersteiner Schiffermast (2022)

    Dieter Kappes spricht über den Niersteiner Schiffermast (2022)

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    Produziert von: Franziska Kißener, Hannah Rake, Caprice Göbel, Anna-Lena Prestel / Universität Koblenz-Landau; Dieter Kappes
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    Franziska Kißener; Anna-Lena Prestel; Caprice Göbel; Hannah Rake
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  • Der Schiffermast in Nierstein (2000er Jahre)

    Der Schiffermast in Nierstein (2000er Jahre)

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  • Historische Postkarte mit dem Schiffermast am Rheinufer in Nierstein (um 1950)

    Historische Postkarte mit dem Schiffermast am Rheinufer in Nierstein (um 1950)

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An der Rheinpromenade in Nierstein, unweit des Denkmals zum Rheinübergang des US-Generals George S. Patton (Rhine-Crossing Memorial) und am Rheinkilometer 481,6 +60, steht der Schiffermast. Dieses Niersteiner Wahrzeichen erinnert an die Jahrhunderte alte Verbundenheit der Niersteiner mit der Schifferei auf dem Rhein. Zu diesem Objekt gibt es eine interaktive 360-Grad-Ansicht.

Niersteiner Schiffervereine
Um das Jahr 1900 existierten in Nierstein der Schifferverein „Sankt Nikolaus“ und der „Schifferverein Einigkeit“. Während der Verein „Sankt Nikolaus“ nur katholische Schiffer aufnahm, stand der „Schifferverein Eingkeit“ allen Schiffsleuten offen. Letzteren hatten am 17. Januar des Jahres 1900 sechzig Niersteiner Schiffer im „Rheinischen Hof“ gegründet. Der Verein machte sich zur Aufgabe, die Belange der Niersteiner Schiffer zu vertreten.

Geschichte und Funktion
Im Sommer 1936 wurden unter Mithilfe der Freiwilligen Feuerwehr Nierstein und des Reichsarbeitsdienstes die Vorarbeiten zur Errichtung eines Schiffermastes geleistet. Am 9. August 1936 weihte man den neuen Fahnenmast des Niersteiner Schiffervereins „Einigkeit“ in einer würdigen Feierstunde ein. Im Anschluss an das Winzerfest, das am Wochenende zuvor gefeiert worden war, fand aus diesem Anlass ein Tag der Schiffer statt. An diesem fanden ein großer Festzug der örtlichen Winzer und Schiffer, das Schifferstechen, die Aufführung des Festspiels und ein Feuerwerk auf dem Rhein statt. Von da an wurde der Schiffermast an Festtagen - wie beispielsweise Ostern, Weihnachten, Winzerfest oder gesetzlichen Feiertagen - von Mitgliedern des Schiffervereins mit Fahnen und Reedereiflaggen voll beflaggt.

Im Sommer 1996 fasste der Schifferverein den Beschluss, den Schiffermast an die Gemeinde Nierstein zu übergeben. Grund hierfür waren drastisch sinkende Mitgliedszahlen im Schifferverein, der schnelle Strukturwandel in der Rheinschifffahrt, fehlendes Personal zur Erhaltung und Beflaggung an Festtagen und die anstehende Renovierung des Mastes. Nach Abklärung aller rechtlichen Grundlagen mit dem Wasser- und Schifffahrtsamt Mannheim wurde der Mast im Jahr 2009 der Stadt übergeben. Bei der Renovierung konnten durch die Mithilfe von zwei ehemaligen Schiffsführern und Vereinsmitgliedern sowie den Mitarbeitern des Bauhofes der Gemeinde Nierstein Kosten in Höhe von ca. 5000 Euro eingespart werden. Der Schifferverein wurde inzwischen aufgelöst. Beim Schiffermast stehen zwei Gedenktafeln zur Erinnerung an die in den Kriegen gefallenen „Niersteiner Schiffsleute“. So macht der Schiffermast bis heute auf die einst große Anzahl von Rheinschiffern in Nierstein aufmerksam.

(Peter Ebling, Geschichtsverein Nierstein e.V., 2022)

Leben am Rhein, Station 7

Schlagwörter
Straße / Hausnummer
Rheinallee
Ort
55283 Nierstein
Fachsicht(en)
Landeskunde
Erfassungsmaßstab
i.d.R. 1:5.000 (größer als 1:20.000)
Erfassungsmethode
Literaturauswertung, Geländebegehung/-kartierung, mündliche Hinweise Ortsansässiger, Ortskundiger

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Peter Ebling (2022): „Leben am Rhein, Station 7”. In: KuLaDig, Kultur.Landschaft.Digital. URL: https://www.kuladig.de/Objektansicht/KLD-344454 (Abgerufen: 25. April 2024)
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