Ehemaliger Eiskeller und Ehrenmal Moers

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Fachsicht(en): Kulturlandschaftspflege
Gemeinde(n): Moers
Kreis(e): Wesel
Bundesland: Nordrhein-Westfalen
Koordinate WGS84 51° 24′ 55,73″ N: 6° 35′ 19,57″ O 51,41548°N: 6,58877°O
Koordinate UTM 32.332.331,42 m: 5.698.788,14 m
Koordinate Gauss/Krüger 2.541.003,13 m: 5.698.033,84 m
  • Liste von Pflanzen und Tieren am Ehrenmal und Eiskeller Moers (2022)

    Liste von Pflanzen und Tieren am Ehrenmal und Eiskeller Moers (2022)

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  • Ehrenmal in Moers-Kapellen (2022)

    Ehrenmal in Moers-Kapellen (2022)

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  • Grünanlage mit Ehrenmal in Moers-Kapellen (2022)

    Grünanlage mit Ehrenmal in Moers-Kapellen (2022)

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  • Braunes Langohr (Plecotus auritus) im Winterschlaf (2012)

    Braunes Langohr (Plecotus auritus) im Winterschlaf (2012)

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  • Grünfläche und Ehrenmal in Moers-Kapellen (2022)

    Grünfläche und Ehrenmal in Moers-Kapellen (2022)

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  • Grünfläche und Ehrenmal in Moers-Kapellen, Winterimpression (2015).

    Grünfläche und Ehrenmal in Moers-Kapellen, Winterimpression (2015).

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Geschichte
Im Jahre 1852 ließen die Gebrüder Tersteegen am westlichen Rand der Ortschaft Kapellen einen Eiskeller für ihre benachbarte Brauerei errichten. Der Keller diente der Kühlung, ein Raum auch der Gärung von Lagerbier. Noch im Jahr 1852 kam es zu einem Einsturz der Gewölbe, dem unmittelbar ein Wiederaufbau folgte. Mit der Stilllegung der Brauerei im Jahre 1883 endete auch die Nutzung des Eiskellers.

Die unterirdisch gelegene Anlage umfasst 7 miteinander verbundene, aus Ziegeln gemauerte Tonnengewölbe, von denen 6 gut 3 Meter und einer 6 m hoch sind. In diesem letzten Gewölbe befinden sich zwei Öffnungen, die während der Nutzung als Eiskeller die einzigen Zugänge darstellten.

Über dem ehemaligen Eiskeller wurde dann um 1926 ein Ehrenmal für die im Ersten Weltkrieg gefallenen Kapellener Soldaten errichtet, nach dem Zweiten Weltkrieg erfolgte ein Umbau, in dessen Zuge wohl auch neue Inschriftentafeln angebracht wurden. Das aus Muschelkalk und Bruchstein bestehende Ehrenmal befindet sich auf einem Plateau, das von einem ebenfalls aus Bruchstein errichteten Mauerkranz umgeben ist. Diese Mauern nehmen das aufsteigende Mauerwerk der Außenmauern des ehemaligen Eiskellers auf, sodass sie den Grundriss des Eiskellers abbilden.
Das Bauwerk ist umgeben von einer Böschungsanschüttung mit Bäumen, der Zugang zum Plateau erfolgt über Treppenanlagen (Treppen und Mauern aus Bruchstein). Der Gewölbekeller selber liegt tief im Erdreich und ist heute nur über einen nachträglich eingefügten Zugang zu erreichen. Über den Gewölben ist eine Aufschüttung von etwa 4 m (bis Oberkante Plateau) vorhanden. Eine Belüftung wird durch Schächte erreicht, die im Ehrenmal auf dem Plateau enden. Der Keller beherbergt eines der bedeutendsten niederrheinischen Fledermaus-Winterquartiere. Das Plateau mit dem Ehrenmal ist ein regelmäßig von den Bürgern aufgesuchter Gedenkort an Trauerfeiertagen.

Ehrenmal und Eiskeller umfassen eine Fläche von etwa 330 m² und liegt inmitten einer parkartigen, länglichen Struktur von 620 m², die neben niedrigen Hecken auch hohen Altbaumbestand aufweist. Süd-, West- und Nordseite grenzen an Ackerflächen an, die Ostseite hingegen an die geschlossene Wohnbebauung Kapellens.

Das Ehrenmal als Lebensraum für Tiere und Pflanzen
Schon 1968 hatten Naturschützer von der Existenz des Kellers erfahren, zu dem es offenbar zwischenzeitlich einen Zugang gegeben haben soll, der aber seit 1975 zugemauert und zugeschüttet war. Unmittelbar nachdem der Zugang zu den Gewölben wieder geöffnet worden war, – wann genau ist nicht bekannt – wurden im Keller Fledermäuse beobachtet. Es ist anzunehmen, dass es Verbindungen, etwa Lüftungsschächte, vom Ehrenmal in den Keller gibt, die von den Tieren genutzt werden. Heute dient zudem der auf der Nordseite befindliche Zugang als Einflug. Seit 1987 erfolgt alljährlich eine Kontrolle des Kellers, um den Bestand überwinternder Fledermäuse zu ermitteln. Derzeit zählt der Keller zu den bedeutendsten Winterquartieren von Fledermäusen am Unteren Niederrhein und ist innerhalb der „Fledermausszene“ weit über die Grenzen von NRW bekannt.

Eine Liste aller vorgefundenen Arten befindet sich als pdf-Datei in der Medienleiste.

(Biologische Station im Kreis Wesel e.V., 2022. Erstellt im Rahmen des Projektes „KuLaDig-Natur“. Ein Projekt im Rahmen des LVR-Netzwerks Kulturlandschaft.)

Literatur

Pleines, E. (1926)
Zur Geschichte des Heldenhains. Erscheiniungsort unbekannt.
Vierhaus, H. (2008)
Ein bedeutendes Fledermauswinterquartier am linken Niederrhein - mit Nachweisen der Wimperfledermaus, Myotis emarginatus (Geoffroy, 1806). Nyctalus (N.F.) 13 (3), 211-216. o. O.

Ehemaliger Eiskeller und Ehrenmal Moers

Schlagwörter
Straße / Hausnummer
Ehrenmalstrasse
Ort
47447 Moers - Moers-Kapellen / Nordrhein-Westfalen
Fachsicht(en)
Kulturlandschaftspflege
Erfassungsmaßstab
i.d.R. 1:5.000 (größer als 1:20.000)
Erfassungsmethode
Literaturauswertung, Geländebegehung/-kartierung
Historischer Zeitraum
Beginn 1852

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Biologische Station im Kreis Wesel e.V. (2022): „Ehemaliger Eiskeller und Ehrenmal Moers”. In: KuLaDig, Kultur.Landschaft.Digital. URL: https://www.kuladig.de/Objektansicht/KLD-344436 (Abgerufen: 15. März 2025)
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