Norbertuskapelle beim Kloster Reichenstein

Schlagwörter:
Fachsicht(en): Kulturlandschaftspflege
Gemeinde(n): Monschau
Kreis(e): Städteregion Aachen
Bundesland: Nordrhein-Westfalen
Koordinate WGS84 50° 32′ 8,32″ N: 6° 12′ 4,06″ O 50,53565°N: 6,20113°O
Koordinate UTM 32.301.665,50 m: 5.601.930,20 m
Koordinate Gauss/Krüger 2.514.303,29 m: 5.600.009,58 m
  • Nobertuskapelle (2021)

    Nobertuskapelle (2021)

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    Martina Gelhar
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    Martina Gelhar
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Die Norbertuskapelle liegt an der Reichensteiner Brücke. Sie wurde 1926 erbaut und steht in enger Verbindung mit dem Kloster bzw. Gut Reichenstein, das hoch oben am gegenüberliegenden Rurtalhang liegt. Der Name bezieht sich auf Norbertus von Xanten (1080-1134) , den Begründer des Prämonstratenserordens. Mit Namensgebung und Lage soll die Kapelle an die Nonnen und Mönche des Klosters Reichenstein und das gut 300-jährige Wirken der Prämonstratenser in der Region erinnern. Der damalige Eigentümer von Gut Reichenstein, Hans Engels, beteiligte sich am Bau mit einer großzügigen Spende (Lauscher 2008). Der Impuls zum Bau der Kapelle kam aus der katholischen Kirche selbst. Sie verfolgte damit auch das Ziel, an die 1000-jährige Zugehörigkeit des Rheinlandes zum Deutschen Reich zu erinnern (www.heimatverein-kalterherberg).

Die Nobertuskapelle ist ein achteckiger Bau aus örtlichem Bruchstein mit rundbogigem Portal, geschweiftem Dach und Zwiebelhaube. Eine besondere Wirkung wird durch zwei Treppenaufgänge erzielt, die zur Kapelle hinaufführen. Im Inneren hat die Kapelle eine Holzdecke, die aus achtseitigen Feldern besteht.
Auf einer kleinen Metalltafel an der Stützmauer neben dem Treppenaufgang zur Kapelle ist festgehalten, welche Gründe zur Anerkennung als Baudenkmal geführt haben. Dazu heißt es auf der Tafel:
„Die Norbertus-Kapelle ist errichtet worden durch das Dekanat Monschau im Frühjahr 1926 zum Andenken an den Hl. Norbertus, den Gründer des Prämonstratenser-Ordens (auch in Reichenstein). Am 6. Juni 1926 wurde die Kapelle nach einer Prozession aus Monschau und den umliegenden Dörfern durch den Generalvikar Dr. Josef Vogt eingeweiht, den späteren Bischof von Aachen. Im Achteck wurde die Kapelle geplant durch den Architekten Fortmann aus Köln. Bald wurde sie Treffpunkt für die kath. Jungfrauen und Jungmännerkongregationen. Bis heute ist sie Denkmal kath. Glaubens in Erinnerung der frommen Mönche und Nonnen in Reichenstein“.

Kulturhistorische Bedeutung
Die Kapelle ist einerseits Ausdruck der zeitgenössischen Frömmigkeit, im Erhaltungszustand und der bestehenden Nutzungskontinuität spiegelt sich aber auch ihre fortbestehende Bedeutung als christlicher Ort. Der Entstehungshintergrund unterstreicht die über Jahrhunderte hinweg in sozialer, wirtschaftlicher und geographischer Sicht prägende Wirkung des Klosters Reichenstein bzw. seiner profanen Nachfolgenutzung als Gutshof. Die funktionale Verflechtung zwischen Kloster und der Siedlung Kalterherberg wird durch die Lage der Kapelle an der Verbdindungsstraße zwischen Ort und Kloster symbolhaft unterstrichen und betont. Die Sichtbeziehung zwischen Kloster und Kapelle unterstreicht dieses Symbol. Der historische Zeugniswert ist hoch.

Hinweis
Das Objekt „Norbertuskapelle beim Kloster Reichenstein“ ist seit 1980 ein eingetragenes Baudenkmal (Denkmalliste der Stadt Monschau, Nr. 380).

(Martina Gelhar, LVR-Abteilung Kulturlandschaftspflege, 2023)

Internet
www.heimatverein-kalterherberg.de: Norbertuskapelle (abgerufen 23.09.2022)

Literatur

Lauscher, Hans Gerd (2008)
Der Gutshof Reichenstein. Arbeiten und Wirtschaften in der Mitte des 19. Jahrhunderts. (Heimatblätter des Kreises Aachen, 62. Jahrgang.) Aachen.

Norbertuskapelle beim Kloster Reichenstein

Schlagwörter
Straße / Hausnummer
Reichensteiner Straße
Ort
52156 Monschau - Kalterherberg / Deutschland
Gesetzlich geschütztes Kulturdenkmal
Ortsfestes Denkmal gem. § 3 DSchG NW
Fachsicht(en)
Kulturlandschaftspflege
Erfassungsmaßstab
i.d.R. 1:5.000 (größer als 1:20.000)
Erfassungsmethode
Geländebegehung/-kartierung, Literaturauswertung
Historischer Zeitraum
Beginn 1926

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Martina Gelhar (2023): „Norbertuskapelle beim Kloster Reichenstein”. In: KuLaDig, Kultur.Landschaft.Digital. URL: https://www.kuladig.de/Objektansicht/KLD-344051 (Abgerufen: 18. März 2025)
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