Kirchdorf in der offenen rheinischen Lößbörde am Holzweilerfließ mit neogotischer kath. Pfarrkirche St. Cosmas und Damian (1857-1859; Turm 1914-1923; auf hochmittelalterlichem Vorgänger, Landmarke, auch Bodendenkmal), historischem Ortskern mit Marktplatz und Gefallenendenkmal, vierflügeligen Backsteinhofanlagen (u.a. Holzweiler Hof 1729/19. Jh. auf Vorgängerbau des 15./16. Jh., auch Bodendenkmal) und Wohnhäusern des 18./19. Jh., ehem. Schule (um 1844/1900), ehem. Gasthauskapelle (Kern 15. Jh./19. Jh., auch Bodendenkmal), Gedenkkreuze, Heiligenhäuschen (19. Jh.) und Kreuzwegstation (18./19. Jh.), Seilerei, Fronhof des 6.-7. Jh. (Bodendenkmal) und unterirdischem Gangsystem (1618-1648). Ursprünglich als Umsiedlungsort für den Tagebau Garzweiler II vorgesehen.
Funktional und siedlungsstrukturell zugehöriges umgebendes Wirtschaftsland mit Höfen in Einzellage: Eggerather Hof (1754/1900, Vorgänger mittelalterliche Grabenanlage und Hof, auch Bodendenkmal), Roitzerhof (1757, auf spätmittelalterlichem Vorgänger, auch Bodendenkmal), Weyerhof (2. H. 19. Jh.), Wiesen und Ackerflächen; teilweise historische Wegeführung, Einbindung in den Landschaftsraum.
Kulturlandschaftliches und denkmalpflegerisches Ziel im Rahmen der Regionalplanung ist eine erhaltende Kulturlandschaftsentwicklung, insbesondere
- Bewahren und Sichern der Elemente und Strukturen, von Ansichten und Sichträumen von historischen Stadt- und Ortskernen sowie des industriekulturellen Erbes.
- Bewahren des Kulturlandschaftsgefüges
- Wahren als landschaftliche Dominante
- Sichern kulturgeschichtlich bedeutsamer Böden
- Achten von Ereignisorten (geplante Umsiedlung)
Nachtrag zu: Landschaftsverband Rheinland (Hrsg.): Fachbeitrag Kulturlandschaft zum Regionalplan Köln. Erhaltende Kulturlandschaftsentwicklung, Köln 2016. Der bedeutsame Kulturlandschaftsbereich „Holzweiler“ (Kulturlandschaftsbereich Regionalplan Köln 478) wurde aufgrund neuer fachlicher Erkenntnisse im Jahr 2022 hinzugefügt.