Gebäude
Garten
Geschichte und Funktion
Internet
Gebäude
Das um das Jahr 1780 erbaute Raiffeisenhaus wurde in Fachwerkbauweise errichtet. Es befindet sich in der Raiffeisenstraße 11 in Flammersfeld, von der aus auch der Zugang erfolgt. Das zweigeschossige Gebäude (Erd- und Obergeschoss zuzüglich Speicherkammer im Dachgeschoss) wurde auf rechteckigem Grundriss errichtet. Die Fassade ist in einfachem Fachwerk gestaltet. Es dominieren die Streben, die diagonal zu den Eckständern verlaufen sowie die kurzen, horizontal verlaufenden Fachriegel. Die hochrechteckigen Fenster im Erd- und im Obergeschoss werden von dunkelgrünen Fensterläden gerahmt. Das Krüppelwalmdach ist mit Schiefer gedeckt.
An der Haustür zur Raifeisenstraße ist ein Hinweisschild angebracht. Dieses enthält folgenden Wortlaut:
„Friedrich Wilhelm Raiffeisen gründete Anno 1849 in diesem Hause den Flammersfelder Hülfsverein zur Unterstützung unbemittelter Landwirte eine Keimzelle der weltumspannenden Raiffeisen-Genossenschaften“.
Garten
Hinter dem Haus befindet sich ein großer Garten. Dieser ist frei zugänglich und verfügt über vier Gartenhäuser mit unterschiedlicher Funktion. So ist beispielsweise im Garten ebenfalls ein rekonstruierter Backes (Backhaus in Fachwerkbauweise) enthalten. Weitere Elemente, Hinweisschilder und Außenskulpturen sind im Garten installiert.
Geschichte und Funktion
Das Haus diente Friedrich Wilhelm Raiffeisen in den Jahren 1848 bis 1852 als Bürgermeisterei und Eigenheim, welches er gemeinsam mit seiner Familie bewohnte. Im Jahr 1854 wurde eine Teilung des Grundstücks vorgenommen. Zur Zeit Raiffeisens war das Grundstück demnach größer. Damals war das Gebäude und der anteilige Grund in Besitz einer Familie Moses-Moses. Im Jahre 1866 aber ist ein Christian Strunk als Eigentümer vermerkt.
Ab dem Jahre 1867 findet das Gebäude erstmals als Hausgrundstück im Grundbuch Erwähnung. Von 1891-1935 wohnte Olga Strunk im Haus. Ihr folgte Ernst Werner Nendel in den Jahren 1935-1948. Dessen Tochter Charlotte Engel, geborene Nendel und ihr Mann Robert Engel bewohnten das Gebäude bis zum Jahre 1967. Die letzte Bewohnerin des geschichtsträchtigen Hauses war Waltraud Spieker, die hier bis zum Jahre 1996 lebte.
Im Jahr 1996 wurde im Haus die Raiffeisengedenkstätte eingerichtet. Das Gebäude wurde im Jahr 2010 von der damaligen Verbandsgemeinde Flammersfeld gekauft und von mehreren Raiffeisen-Organisationen und dem Land Rheinland-Pfalz gefördert. Nach Sanierungsarbeiten wurde das Raiffeisenhaus im März 2012 als Raiffeisenmuseum wiedereröffnet und kann bis heute besucht werden (siehe virtueller Rundgang in der Mediengalerie).
Das Raiffeisenhaus in Flammersfeld wird im Nachrichtlichen Verzeichnis der Kulturdenkmäler im Landkreis Altenkirchen (Stand 2021) geführt. Der Eintrag lautet:
„Raiffeisenstraße 11
Fachwerkhaus, tlw. verkleidet, Krüppelwalmdach, um 1800, heute Raiffeisenmuseum.“
(Emilia Drinovan, Universität Koblenz-Landau / freundliche Hinweise von Frau Cornelia Obenauer, Frau Martina Beer und Frau Julie Georgis).
Internet
www.vg-altenkirchen-flammersfeld.de: Herzlich willkommen im Raiffeisenhaus Flammersfeld (abgerufen 07.04.2022)
www.raiffeisen-gesellschaft.de: Raiffeisenhaus Flammersfeld: Entdecken, wo Raiffeisen als Bürgermeister wirkte (abgerufen 07.04.2022)
www.museumsportal-rlp.de: Raiffeisenhaus Flammersfeld (abgerufen 07.04.2022)