Gemeindegröße um 1815: 48 (1808), um 1880: 102 (1885), 1932: 84, 2006: -.
Friedhof: Der Friedhof wird erstmals 1776 genannt.
Bethaus / Synagoge: Betsaal und Schule sind erstmals 1820 belegt. 1862-72 wurde ein Neubau errichtet. 1938 wurde die Synagoge verwüstet, nach 1945 als Lager genutzt. 1984 erwarb die Stadt das Anwesen und ließ es in den Folgejahren renovieren. Seit 1989 dient es als Kulturzentrum (Angaben vorab nach Reuter 2007).
Die im Verlauf der Pogromnacht 1938 geschändete und schwer beschädigte Synagoge ging im Jahr 1951 in den Besitz der Raiffeisenbank Schweich über. Diese nutzte das Gebäude in der Stadtmitte als Lager, bevor es 1984 die Stadt erwarb. Von 1987 bis 1989 wurde das Gotteshaus umfassend restauriert.
Zum 3. September 1989 wurde die Synagoge Schweich als museale Gedenkstätte sowie Kultur- und Tagungsstätte wieder eröffnet. Eine Dauerausstellung „Jüdisches Leben in und um Schweich“ dokumentiert das jüdische Leben in Schweich zwischen 1339 und 1941 sowie in den umgebenden Orten der heutigen Verbandsgemeinde.
Baubeschreibung / Architektur
Unter de.wikipedia.org wird das Gebäude wie folgt beschrieben:
„Die Synagoge in Schweich ist ein rechtwinkliger Bau aus heimischem rotem Sandstein mit 17,6 m Länge und 9,4 m Breite, der sich im rückwärtigen Teil des Grundstücks befindet. Die neuromanische Portalseite im Westen ist mit Lisenen und mit einem aufsteigenden Rundbogenfries gestaltet. Das rundbogige Portal und das gekuppelte Rundbogenfenster darüber werden von einer Blendnische umfangen. Seitlich davon sind rundbogige Blendfenster mit kreisrundem Oberlicht eingelassen. An den Traufseiten befinden sich je vier hohe Rundbogenfenster. Die Ostseite wird in der Mitte durch ein Rundfenster und je ein Rundbogenfenster seitlich davon gegliedert.
Vom Vorraum aus führt eine Treppe zur Frauenempore. Über der Eingangstür zum Betsaal befinden sich zwei hebräische Inschriften: Wie lieblich sind deine Wohnungen, Herr Zebaoth (Psalm 84,2) und Gelobet sei, der da kommt im Namen des Herrn! Wir segnen euch, die ihr vom Hause des Herrn seid (Psalm 118,26).“
Kulturdenkmal
Das Objekt „ehem. Synagoge, Saalbau, Rundbogenstil, um 1862, (hinter) Richtstraße 42“ ist als Kulturdenkmal geschützt. Die Gemarkung „Jüdischer Friedhof im Norden des Ortes, am Tal des Lehmbaches, im 18. Jh. angelegt, zahlreiche Grabsteine, ältester erhaltener 1850/51“ ist als Denkmalzone ausgewiesen (Denkmalverzeichnis Kreis Trier-Saarburg, Stand 22.01.2020).
(Franz-Josef Knöchel, Digitales Kulturerbe LVR, 2021)
Internet
www.alemannia-judaica.de: Schweich mit Issel (Kreis Trier-Saarburg) und Hetzerath (Kreis Bernkastel-Wittlich), Jüdische Geschichte / Synagoge (abgerufen 26.11.2021)
www.mahnmal-trier.de: Verbrannt, geplündert, umgewidmet - Das Schicksal der Synagogen in der Region (Trierischer Volksfreund Nr. 262 vom 08./09.11.2008, PDF-Datei 140 kB, abgerufen 26.11.2021)
de.wikipedia.org: Synagoge Schweich (abgerufen 26.11.2021)