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An dieser Stelle hat sich zur Zeit der römischen Besatzung die Befestigungsmauer des Neusser Legionslagers Castrum Novaesium befunden. Heute ist das Gelände des Römerlagers stark überprägt durch Wohngebiete und veränderte Straßenführung. Spuren der römischen Zeit lassen sich jedoch auf dem historischen Rundgang noch ausmachen (2010).
Der Grundriss zeigt die Struktur des Neusser Legionslager Novaesium nach dem Bataveraufstand mit der Umwehrung, den vier Toren (portae), dem zentralen Stabsgebäude (principia), dem Getreidespeicher (horreum) und dem Forum. Abbildung aus: Constantin Koenen (1904): Beschreibung von Novaesium. In: Bonner Jahrbücher des Vereins von Altertumsfreunden im Rheinlande. Heft 111/112, S. 89. Marcus & Weber, Bonn.
Copyright-Hinweis:
Constantin Koenen / Public Domain
Fotograf/Urheber:
Constantin Koenen
Medientyp:
Bild
Teil des historischen Rundgangs in Neuss ist die Jupitergigantensäule, die einst im römischen Legionslager Castrum Novaesium gestanden hat (2010).
Die Nachbildung eines Meilensteins bei Novaesium ist Teil des historischen Rundgangs in Neuss und markiert den Verlauf einer ehemaligen Römerstraße. Römische Meilensteine gaben die Distanz zur nächsten größeren Stadt bzw. die Entfernung nach Rom an (2010).
Am heutigen Neusser Sporthafen hat es auch in der Römerzeit einen Hafenkai und im zeitlichen Verlauf mehrere römische Militär- und Legionslager gegeben. Das größte Lager ist das „Castrum Novaesium“ im Zeitraum von 43 bis 105 n. Chr. gewesen. Es war mit 6.000 römischen Soldaten und einer Fläche von 670 Metern Länge und 420 Metern Breite auch eines der größten Kastelle am Niederrhein. Novaesium war der erste Stützpunkt der Römer am Rhein und strategisch günstig positioniert zwischen Rhein- und Erftmündung und dem Sumpfgebiet Meertal. Ziel der Römer war die Eroberung Germaniens bis zur Elbe. Kastelle gleicher Größenordnung gab es als weitere Stützpunkte in Gellep, Asberg, Xanten und Nijmegen.
Die vier Lagertore im Osten (Porta Dextra), im Süden (Porta Decumana), im Westen (Porta Sinistra) und das Hafentor im Norden (Porta Praetoria), die charakteristisch für römische Militärlager sind, wurden im Laufe der Neusser Siedlungsgeschichte und des Landschaftswandels abgetragen und überbaut.
Die heutige Kölner Straße war die Hauptstraßenachse durch das Lager. Sie liegt quasi auf der damaligen „Via Principia“. Hier stand einst auch das religiöse und militärische Zentrum, das Stabshaus „Principia“. Das repräsentative Bauwerk erstreckte sich auf einer Fläche von etwa 85 Metern Breite und 85 Metern Länge, wo heute die Konstantinstraße auf die Kölner Straße trifft.
Entlang der Kölner Straße findet sich heute ein archäologischer Pfad mit römischen Artefakten und großen Steinquadern des Lagers, der durch ausführliche Informationstafeln bei der Erkundung begleitet.
(Winfried Kessel, 2021)
Internet www.roemerradwege.de: Der Niedergermanische Limes, der sogenannte „Nasse Limes“, 1. Teilstück von Köln nach Neuss, Unesco-Welterbe 2021 (abgerufen 16.07.2021) www.castrum-novaesium.de: Das Neusser Legionslager - 43 bis 105 n. Chr. (abgerufen am 14.07.2021) www.novaesium.de: Castrum Novaesium (abgerufen am 14.07.2021)
Literatur
Claßen, Erich; Rind, Michael M.; Schürmann, Thomas; Trier, Marcus (Hrsg.) (2021)
Roms fließende Grenzen. Archäologische Landesausstellung Nordrhein-Westfalen, Begleitband zur Ausstellung 2021-2022. (Schriften zur Bodendenkmalpflege in Nordrhein-Westfalen 12.) S. 192-193, Darmstadt.
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