Am heutigen Neusser Sporthafen hat es auch in der Römerzeit einen Hafenkai und im zeitlichen Verlauf mehrere römische Militär- und Legionslager gegeben. Das größte Lager ist das „Castrum Novaesium“ im Zeitraum von 43 bis 105 n. Chr. gewesen. Es war mit 6.000 römischen Soldaten und einer Fläche von 670 Metern Länge und 420 Metern Breite auch eines der größten Kastelle am Niederrhein. Novaesium war der erste Stützpunkt der Römer am Rhein und strategisch günstig positioniert zwischen Rhein- und Erftmündung und dem Sumpfgebiet Meertal. Ziel der Römer war die Eroberung Germaniens bis zur Elbe. Kastelle gleicher Größenordnung gab es als weitere Stützpunkte in Gellep, Asberg, Xanten und Nijmegen.
Die vier Lagertore im Osten (Porta Dextra), im Süden (Porta Decumana), im Westen (Porta Sinistra) und das Hafentor im Norden (Porta Praetoria), die charakteristisch für römische Militärlager sind, wurden im Laufe der Neusser Siedlungsgeschichte und des Landschaftswandels abgetragen und überbaut.
Die heutige Kölner Straße war die Hauptstraßenachse durch das Lager. Sie liegt quasi auf der damaligen „Via Principia“. Hier stand einst auch das religiöse und militärische Zentrum, das Stabshaus „Principia“. Das repräsentative Bauwerk erstreckte sich auf einer Fläche von etwa 85 Metern Breite und 85 Metern Länge, wo heute die Konstantinstraße auf die Kölner Straße trifft.
Entlang der Kölner Straße findet sich heute ein archäologischer Pfad mit römischen Artefakten und großen Steinquadern des Lagers, der durch ausführliche Informationstafeln bei der Erkundung begleitet.
(Winfried Kessel, 2021)
Internet www.roemerradwege.de: Der Niedergermanische Limes, der sogenannte „Nasse Limes“, 1. Teilstück von Köln nach Neuss, Unesco-Welterbe 2021 (abgerufen 16.07.2021) www.castrum-novaesium.de: Das Neusser Legionslager - 43 bis 105 n. Chr. (abgerufen am 14.07.2021) www.novaesium.de: Castrum Novaesium (abgerufen am 14.07.2021)
Literatur
Claßen, Erich; Rind, Michael M.; Schürmann, Thomas; Trier, Marcus (Hrsg.) (2021)
Roms fließende Grenzen. Archäologische Landesausstellung Nordrhein-Westfalen, Begleitband zur Ausstellung 2021-2022. (Schriften zur Bodendenkmalpflege in Nordrhein-Westfalen 12.) S. 192-193, Darmstadt.
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