Erhaltener Rest des Vulkans Baarley bei Pelm

Schlagwörter:
Fachsicht(en): Archäologie, Naturschutz
Gemeinde(n): Pelm
Kreis(e): Vulkaneifel
Bundesland: Rheinland-Pfalz
Koordinate WGS84 50° 13′ 37,96″ N: 6° 41′ 40,99″ O 50,22721°N: 6,69472°O
Koordinate UTM 32.335.575,20 m: 5.566.436,65 m
Koordinate Gauss/Krüger 2.549.617,19 m: 5.565.912,69 m
  • Steinbruch auf der Baarley bei Pelm (2020)

    Steinbruch auf der Baarley bei Pelm (2020)

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Die Geolog*innen sind eigentlich, salopp gesagt, fein raus. Einerseits können sie den Gesteinsabbau als Zerstörung der Landschaft brandmarken, und andererseits ihre Wissbegier an der Offenlegung geologischer Formationen stillen. Und der Wahrheit die Ehre: Manche Aufschlüsse vermitteln ein derart anschauliches Bild von erdgeschichtlichen Vorgängen, dass sogar ein*e Lai*in sie nachvollziehen kann. Eine Tafel, zwei Graphiken vor Ort, und schon werden auch ihm die Geschehnisse weit zurückliegender Zeiten gegenwärtig. So ist das Naturdenkmal „Gipfel der Baarley“ ein zweifellos spektakuläres Zeugnis der Ereignisse vor rund 2,5 Mio. Jahren. Dabei ist die Baarley eine Hälfte des Vulkandoppels, deren andere „die Geißhecke“ ist. Ihre flachen Hügel entstanden aus den Auswürfen zweier dichtbenachbarter Tuffschlote. Später bahnte sich hier Basaltlava ihren Weg durch das weniger harte Gestein – von ihren Gängen zeugt die „Vulkanspalte“ auf der Baarley. Offenbar gab es hier schon im Mittelalter kleine Brüche, deren Steine für den Bau von Öfen genutzt worden sind. Heftig zur Sache ging es dann in den 1960er-Jahren. Das traf auch die benachbarte Geißhecke, deren Tuffe womöglich noch konsequenter ausgebeutet wurden.

Baarley und Geißhecke gehören zum Vulkanfeld Westeifel, und wie einige Vulkane mehr haben sie sich in die rund 360 Mio. Jahre alten Gesteine der Gerolsteiner Kalkmulde „hineingesprengt“. So gibt es im Umfeld der Baarley noch einige Kalkmagerrasen, deren Schutzwürdigkeit sich gegen einen weiteren Abbau ins Feld führen ließe. Übrigens ging es den Kalk- und Dolomitgesteinen der Umgebung keineswegs besser als den Zeugnissen des Vulkanismus. Auch sie unterlagen einem teils heftigen Abbau.
Die zwei kleinen quartären Vulkanfelder im Westen und Osten der Eifel haben in Mitteleuropa eine Sonderstellung, allein aus diesem Grund wären sie besonders schützenwert (gewesen). Die Osteifel hat unter dem Abbau immens gelitten. Sie wurde in der Vergangenheit unbedenklich ausgeräumt, von mancher Erhebung blieb nur noch eine „Kulisse“ stehen, wenn sie nicht sogar völlig verschwand. Hier hatte die „Begünstigung der Rohstoffbelange“ absoluten Vorrang.

Etwas anders liegt der Fall beim Westeifeler Vulkanfeld. Auch hier gingen manche Kuppen unwiederbringlich verloren. Aber insgesamt setzte der Abbau doch später ein. Währenddessen ist das Umweltbewusstsein gewachsen und erschwert ein schlichtes Durchwinken behördlicherseits. Jedenfalls erhalten die Einwände von Natur- und Landschaftsschützenden gegen bestimmte Abbauvorhaben stärkeres Gewicht. Vielleicht lässt sich heute manches Zeugnis des Westeifeler Vulkanismus retten, das vor Jahren noch der Ausbeutung preisgegeben worden wäre.

Bemerkenswert ist in diesem Zusammenhang das Engagement des Rheinischen Vereins für Denkmalschutz und Landschaftspflege. Aus seiner Stellungnahme „zum landschaftszerstörenden Lava- und Basaltabbau in der Vulkaneifel“ spricht eine ganz unhonoratiorenmäßige Entschiedenheit.

(Detlev Arens, 2020)

Erhaltener Rest des Vulkans Baarley bei Pelm

Schlagwörter
Ort
54570 Pelm
Fachsicht(en)
Archäologie, Naturschutz
Erfassungsmaßstab
i.d.R. 1:5.000 (größer als 1:20.000)
Erfassungsmethode
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Detlev Arens: „Erhaltener Rest des Vulkans Baarley bei Pelm”. In: KuLaDig, Kultur.Landschaft.Digital. URL: https://www.kuladig.de/Objektansicht/KLD-337862 (Abgerufen: 27. März 2025)
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