Kopfbäume „In den Backesbenden“ am De Wittsee

Schlagwörter:
Fachsicht(en): Kulturlandschaftspflege
Gemeinde(n): Nettetal
Kreis(e): Viersen
Bundesland: Nordrhein-Westfalen
Koordinate WGS84 51° 19′ 43,85″ N: 6° 14′ 39,49″ O 51,32885°N: 6,2443°O
Koordinate UTM 32.308.020,11 m: 5.690.000,79 m
Koordinate Gauss/Krüger 2.517.071,55 m: 5.688.259,17 m
  • Kopfbäume "In den Backesbenden" westlich des Wanderweges am De Wittsee (2018)

    Kopfbäume "In den Backesbenden" westlich des Wanderweges am De Wittsee (2018)

    Copyright-Hinweis:
    Nicole Schmitz / Landschaftsverband Rheinland / CC BY 4.0
    Fotograf/Urheber:
    Nicole Schmitz
    Medientyp:
    Bild
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  • Die Kopfbäume stehen gereiht "In den Backesbenden"  auf Grünland westlich des Wanderweges am De Wittsee (2018)

    Die Kopfbäume stehen gereiht "In den Backesbenden" auf Grünland westlich des Wanderweges am De Wittsee (2018)

    Copyright-Hinweis:
    Nicole Schmitz / Landschaftsverband Rheinland / CC BY 4.0
    Fotograf/Urheber:
    Nicole Schmitz
    Medientyp:
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Östlich und westlich des Wanderweges am De Wittsee stehen Kopfweiden gereiht inmitten von Grünland.

Entstehung
Kopfweiden gehören zu den Kopfbäumen und entstehen durch das regelmäßige „Köpfen“ des Stammes in 1 bis 4 Meter Höhe. An diesen Stellen treiben die Bäume neue Zweige aus. Diese Zweige werden ebenfalls regelmäßig geschnitten. Durch die vielen Seitentriebe und Aststümpfe verdickt sich das Stammende. Eine kopfartige Krone wird ausgebildet. Da das Holz der alten Kopfbäume unter den Schnittstellen fault, entstehen tiefe Asthöhlen und Hohlräume. Die Bäume erhalten ein gespenstisches Aussehen. Je nach Region und Eigenschaften der Bäume gibt es verschiedene Weiden, z.B. Korb-, Silber- und Trauerweiden. Die Kopfweide mag feuchte Standorte und ist häufig in den Auen am Niederrhein zu finden.

Alltag/Nutzung
An der kopfartigen Krone der Kopfweiden werden die Bäume alle paar Jahre geschnitten. Durch das regelmäßige „Köpfen“ treiben die Bäume lange, junge und biegsame Zweige aus. Vor allem die Zweige der Korbweide eignen sich zum Flechten. Korbflechterei gab es schon im Mittelalter und vor allem im 19. Jahrhundert am Niederrhein. Zum Beispiel wurden Körbe und Korbmöbel geflochten. Aus den dicken Ästen konnte man Weidezäune bauen. Sie wurden als Pfosten in den Boden gestoßen. Weil Weiden sehr schnell Wurzeln treiben und nachwachsen können, wuchsen die Weidenpfosten zu neuen Bäumen heran. Deshalb stehen Kopfweiden häufig in einer Reihe.

Weiterentwicklung
Noch gibt es am Niederrhein eine Vielzahl von Kopfweiden bzw. Korbweiden. Um diese „Charakterköpfe“ zu erhalten, müssen sie regelmäßig gepflegt werden. Landschaftspfleger schneiden sie alle 5-7 Jahre. So bleiben sie unserem Landschaftsbild erhalten und dienen vielen Tieren mit ihren Asthöhlen und Hohlräumen als Unterschlupf und Nistplatz. Die Korbweiden werden kaum noch für die Korbflechterei genutzt. Auf dem Landschaftshof Baerlo in Nettetal wird gezeigt, wie Kopfweiden geschnitten und ihre Zweige geflochten werden. Noch heute benutzen wir viele Korbwaren, z.B. Korbtaschen, Brotkörbchen, Wäschekörbe und Korbsessel.

(Sibylle Maringer, LVR-Abteilung Kulturlandschaftspflege, 2017 und Nicole Schmitz, LVR-Abteilung Kulturlandschaftspflege, 2021)

Kopfbäume „In den Backesbenden“ am De Wittsee

Schlagwörter
Ort
41334 Nettetal - Lobberich
Fachsicht(en)
Kulturlandschaftspflege
Erfassungsmaßstab
i.d.R. 1:5.000 (größer als 1:20.000)
Erfassungsmethode
Geländebegehung/-kartierung

Empfohlene Zitierweise

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Empfohlene Zitierweise
Sibylle Maringer (2017), Nicole Schmitz (2021): „Kopfbäume „In den Backesbenden“ am De Wittsee”. In: KuLaDig, Kultur.Landschaft.Digital. URL: https://www.kuladig.de/Objektansicht/KLD-331583 (Abgerufen: 20. März 2025)
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